Goldene Zwanziger
Entdecke die aufregenden Entwicklungen der Goldenen Zwanziger: politischer Wandel, wirtschaftlicher Aufschwung und kulturelle Innovationen. Interessiert? Erfahre mehr über die prägenden Jahre zwischen den Weltkriegen!
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Grundlagen zum Thema Goldene Zwanziger
Was waren die Goldenen Zwanziger?
Goldene Zwanziger: Definition
Mit dem Begriff Goldene Zwanziger werden die Jahre zwischen den zwei Weltkriegen bezeichnet. Der Name Goldene Zwanziger bezieht sich aber nur auf den Zeitraum von 1918 bis 1929. 1929 kam es zur Weltwirtschaftskrise, die den wirtschaftlichen Aufschwung beendete. Der Begriff steht neben einem neuen demokratischen System in Deutschland, der Weimarer Republik, auch für ein neues Lebensgefühl, für Aufbruchstimmung. Im Unterricht werden die Goldenen Zwanziger leider oftmals nur als Zwischenkriegsperiode betrachtet. Doch die Goldenen Zwanziger des letzten Jahrhunderts sind viel mehr.
Entwicklungen in den Goldenen Zwanzigern
Gesellschaft
Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg waren für die deutsche Gesellschaft eine Zeit der Erneuerung. Der Krieg war vorbei und die Menschen wollten eine bessere Zukunft. Die gesellschaftlichen Gegensätze und die sozialen Konflikte zwischen Arm und Reich traten jedoch offen zutage. Auf der einen Seite waren diejenigen, die an Industrialisierung und Modernisierung teilhaben konnten, auf der anderen Seite gab es Menschen, deren wirtschaftliche Probleme sich durch den Krieg extrem verschärft hatten. Die Menschen versuchten, politische und gesellschaftliche Antworten auf diese Entwicklungen zu finden. Es gab dazu verschiedene, zutiefst unterschiedliche Ideen: die liberale Demokratie, kommunistische Modelle, aber auch offener Nationalismus.
Politik
In Deutschland setzte sich in den Goldenen Zwanzigern mit der Weimarer Republik zunächst die liberale Demokratie durch. Dieser neue Geist erfasste nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens. Außerdem taten sich in den Goldenen Zwanzigern Frauen gesellschaftlich zunehmend hervor. Frauen begannen, zu arbeiten, und als arbeitender Teil der Bevölkerung strebten sie auch nach politischer Teilhabe und Mitspracherecht. Das Frauenwahlrecht wurde zu einem großen Thema in der Gesellschaft. Auch die Politik der Goldenen Zwanziger erlebte massive Neuerungen wie beispielsweise im Bereich politischer Pluralismus im Sinne von unterschiedlichen Parteien, die demokratisch gewählt werden konnten. Deutschland war keine Monarchie mehr, der Kaiser hatte abgedankt. Das neue politische System in den Goldenen Zwanzigern war die Weimarer Republik. Diese wurde so genannt, weil sich die Politiker zu ihrer Gründung in der Stadt Weimar getroffen hatten und nicht in Berlin. In Berlin gab es zu dieser Zeit große politische Auseinandersetzungen, die mit Gewalt auf den Straßen ausgetragen wurden. Berlin war in den Goldenen Zwanzigern einfach zu unsicher, um große politische Entscheidungen zu treffen und eine Nationalversammlung zur Staatsgründung abzuhalten.
Wirtschaft
Wirtschaftlich ging es für Deutschland aufwärts. Das erste deutsche Wirtschaftswunder machte die Weimarer Republik schnell zur zweitgrößten Handelsmacht nach den USA. Doch nicht alle Menschen konnten davon profitieren. Der Wirtschaftsboom betraf nicht alle Schichten der Bevölkerung. Dennoch nahm die Modernisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen schnell an Fahrt auf.
Kultur
Neben den politischen Entwicklungen gab es auch neue Musik und Tänze in den Goldenen Zwanzigern. Der Charleston, der zu jener Zeit erfunden wurde, gilt als Tanz der Goldenen Zwanziger. In Architektur, Kunst und Mode setzten die Goldenen Zwanziger neue Maßstäbe. Insbesondere der Stil der Frauen änderte sich. Sie trugen kein Korsett mehr und die Haare wurden zu Kurzhaarschnitten frisiert. So zeigten sie auch äußerlich ihr neues Selbstbewusstsein.
Technische Errungenschaften der Goldenen Zwanziger
Große technische Neuerungen und Erfindungen der Goldenen Zwanziger betrafen direkt den Alltag der Menschen. Neben Kameras und dem Telefon wurden die Lichtspielhäuser, also das Kino, in den Goldenen Zwanzigern ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Flugreisen wurden durch die zivile Luftfahrt ermöglicht. Wirtschaftlich unterstützte die Einführung der Fließbandarbeit den Aufschwung. Die Phrase made in Germany wurde zum Begriff für Qualität.
Was ist typisch für die 20er-Jahre?
- Wirtschaftlicher Aufschwung
- Automatisierung
- Klassengegensätze
- Konsumgesellschaft
- Neues Frauenbild
- Kulturelle Neuheiten z. B. der Tanz Charleston
- Das Nutzen von neuen technischen Erfindungen
- Höhere, stabile Arbeiterlöhne in vielen Bereichen
Was war in den 20er-Jahren golden?
- Die höheren Löhne für die Arbeiter: Die Menschen konnten mehr Geld ausgeben, die Wirtschaft wuchs.
- Städte und Kommunen investierten in Architektur und Bau: Städte wie Berlin wurden zum kulturellen Zentrum.
- Neue gesellschaftliche Entwicklungen: die Befreiung von alten gesellschaftlichen Mustern
Probleme der 20er-Jahre
- Das Geld wurde an einem bestimmten Punkt immer weniger wert: die Inflation setzte ein, die Menschen verarmten aufgrund dieser Geldentwertung.
- Politische Instabilität: die Idee der Demokratie konnte sich nicht dauerhaft durchsetzen.
- Neue politische Führer, wie Adolf Hitler, waren zutiefst undemokratisch und hatten andere Pläne für Deutschland.
Zusammenfassung der Goldenen Zwanziger | |
---|---|
1918 | Kaiser Wilhelm II dankt ab, Ausrufung der Republik |
1919 | Wahl zur verfassungsgebenden Nationalversammlung, Friedrich Ebert (SPD) wird erster Reichspräsident, Unterzeichnung des Versailler Vertrags, Weimarer Verfassung tritt in Kraft. |
1920 | Wahl zum ersten Reichstag |
1923 | Inflation, das Geld verliert massiv an Wert, Hitlers Putsch |
Währungsreform, um das Geld aufzuwerten | |
1925 | Tod Eberts |
1929 | Weltwirtschaftskrise |
Transkript Goldene Zwanziger
Tanzvergnügen zwischen zwei Kriegen. Grenzübergreifende Geschäfte. Die deutsche ist eng mit der französischen Bekleidungsindustrie verflochten und zieht die ganze Welt an. Es geht vorwärts in der Weimarer Republik. Ein erstes, deutsches Wirtschaftswunder. Es gibt wieder Arbeit. Die Ford-Werke in Köln. Nach dem Vorbild der USA gehen viele Unternehmen zur Fließbandproduktion über. In kurzer Zeit ist Deutschland nach den Vereinigten Staaten die zweitgrößte Industrienation. Die Leipziger Messe knüpft an alte Traditionen an und ist das wichtigste Handelszentrum Deutschlands. Auch die junge Union der Sowjetrepubliken zeigt sich von ihrer besten Seite: Kaviar und Kunsthandwerk. Eine zivile Luftfahrt wird aufgebaut. Junkers hat die Produktion von Kriegsgeräten eingestellt und einen guten Namen in der ganzen Welt. Flug über die Messestadt. Time is money, neuerdings. Das macht manche nervös. Die Entwicklung der Elektronenröhre durch amerikanische und deutsche Wissenschaftler revolutioniert die Rundfunk- und Fernmeldetechnik. Radio und Telefon werden zu Massenmedien. Zeitungs- und Kameraleute sind der Prominenz auf den Fersen. Charles Chaplin auf Deutschlandreise. Gerade läuft sein Stummfilm Goldrausch in den Lichtspielhäusern. In 15 Jahren wird er sich in dem Tonfilm der große Diktator über Adolf Hitler lustig machen. Der sitzt wegen seines Putsches in Festungshaft, wo er ein Buch schreibt: Mein Kampf. Kampflos ergibt sich das Publikum der Ballerina Anna Pawlowa, die Abend für Abend stirbt als Schwan. Unter den Linden die Mistinguett, eine gefeierte Varietekünstlerin. Grund zu feiern. Man tanzt Charleston. Das ist die allerneueste Mode. Eine wahre Charleston-Epidemie bricht aus. Eine Königin des Charleston ist Josephine Baker. Das möchten auch die Deutschen können. Ein Lehrfilm zeigt, wie es geht. Zum besseren Verständnis auch in einer neuen, filmischen Technik: in Zeitlupe.
Goldene Zwanziger Übung
-
Gib an, was entscheidend zum ersten deutschen Wirtschaftswunder beitrug.
TippsDie Ford Motor Company revolutionierte mit einer entscheidenden Neuerung den Produktionsbetrieb.
LösungDas Deutsche Reich wurde in kürzester Zeit zur zweitgrößten Industrienation nach den USA. Die USA diente zudem als Vorbild, denn dort waren bereits viele Unternehmen zur Fließbandproduktion übergegangen, was Produktionsprozesse sehr viel schneller machte. Die Ford Motor Company, die diese Entwicklung entscheidend mitgeprägt hatte, eröffnete unter anderem ein Werk in Köln. Das zeigt, dass Geschäfte verstärkt grenzübergreifend getätigt wurden. Die zivile Luftfahrt des Deutschen Reichs wurde zu diesem Zweck ausgebaut und in Leipzig entstand eine riesige Messestadt, die das wichtigste Handelszentrum Deutschlands wurde.
Warum diese Antworten nicht richtig sind:
1) Nach dem Ersten Weltkrieg wurden im Friedensvertrag von Versailles umfassende Wirtschaftsförderungen für das Deutsche Reich beschlossen.
→ Im Vertrag von Versailles wurde gegenteilig festgehalten, dass Deutschland sogenannte Reparationsleistungen (Wiedergutmachungszahlungen) an die Kriegsgewinner zu leisten hatte.2) Der Charleston-Tanz war bei vielen Deutschen beliebt und das Tanzen machte sie glücklicher und produktiver.
→ Über Deutschland brach zwar eine regelrechte „Charleston-Epidemie“, doch kann nicht davon ausgegangen werden, dass dies das Wirtschaftswachstum entscheidend mitbestimmte, da das Leben für viele unerträglich hart blieb und sich nicht alle den Luxus erlauben konnten, an Tanzgesellschaften teilzunehmen.3) Die Leipziger Buchmesse erhöhte die Sichtbarkeit Deutschlands in der Welt.
→ Entscheidend für den wirtschaftlichen Aufstieg war die Handelsmesse (nicht die Buchmesse) in Leipzig, die internationale Unternehmen zusammenbrachte. -
Beschreibe, wofür diese Prominenz der Goldenen Zwanziger bekannt wurde.
TippsAnna Pawlowa
Die „Mistinguett“
LösungIn den Goldenen Zwanzigern waren Zeitungs- und Kameraleute der Prominenz stets auf den Fersen. Heute nennen wir diese „Paparazzi“.
Charlie Chaplin war ein gefeierter Weltstar des Kinos. Zunächst spielte er in Stummfilmen, später feierte er auch Tonfilmerfolge, wie in seinem satirischen Spielfilm „Der große Diktator“, in dem er sich über Adolf Hitler lustig machte.
Die russische Ballerina Anna Pawlowa wurde durch Filmaufnahmen als sterbender Schwan bei einem internationalen Publikum bekannt und beliebt.
Auch die Varieté- und Kabarettszene florierte in den Goldenen Zwanzigern und brachte Stars wie die französische Schauspielerin und Sängerin Mistinguett hervor.
Die Amerikanerin Josephine Baker brachte den Charleston-Tanz nach Europa und wurde so auch „Königin des Charleston“ genannt. Besonders bekannt wurde sie mit einer Show, in der sie mit einem Bananenröckchen bekleidet auftrat.
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Arbeite heraus, welche wichtigen technischen Errungenschaften die Weimarer Republik hervorbrachte und welche es schon vorher gab.
TippsÜberlege, warum „rasende Reporter“ ein neues Phänomen der Weimarer Republik sein könnten.
Das Grammophon ist der Vorläufer des Plattenspielers.
LösungDie Goldenen Zwanziger waren auch auf erfinderischer Ebene ein voller Erfolg.
Die Fließbandproduktion und der zivile Luftverkehr wurden ausgebaut und trugen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes bei. Das Radio wurde erfunden und bald sogar eine Konkurrenz für das Kino. Die Entwicklung des Tonfilms kam deshalb zum richtigen Zeitpunkt. In den Zwanziger Jahren kam auch die handliche Kleinbildkamera auf den Markt und brachte viele „rasende Reporter“ hervor.
Das Grammophon, die Dampfmaschine und das Automobil waren hingegen Erfindungen des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie wurden während der Weimarer Republik aber selbstverständlich weiterentwickelt.
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Erkläre, wie der Charleston getanzt wird.
TippsVersuche dir vor deinem inneren Auge vorzustellen, wie Josephine Baker getanzt hat oder schaue dir die Videohilfe an.
LösungDer Tango und der Charleston galten beide als anrüchig und wild, da die Frauen freizügige Kleider trugen und sehr körperbetont getanzt wurde.
Während der Tango aber ein klassischer Paartanz war, bei dem der Mann die Frau in der üblichen Position führte, lediglich etwas enger, konnte der Charleston alleine oder als Paar getanzt werden und er war durch sein schnelles Tempo, die rudernden Armbewegungen und die drehenden Kniebewegungen besonders neuartig und anders.
Der Charleston erfreute sich trotzdem größter Beliebtheit und es wurde von einer regelrechten „Charleston-Epidemie“ gesprochen.
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Bestimme, welche Medien zu Massenmedien in der Weimarer Republik wurden.
TippsZwei der vier Antwortoptionen sind richtig.
Ein Medium war schon früher einer breiten Masse zugänglich und ein anderes wurde erst später massentauglich.
LösungDie Entwicklung der Elektronenröhre durch amerikanische und deutsche Wissenschaftler revolutionierte die Rundfunk- und Fernmeldetechnik.
Dies machte es möglich, dass das Radio und das Telefon zu Massenmedien werden konnten.
Zeitungen waren bereits im 19. Jahrhundert für breite Bevölkerungskreise zugänglich. Auf den Einzug der Fernseher in die Wohnzimmer der Deutschen musste allerdings noch einige Jahrzehnte gewartet werden.
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Charakterisiere das Modeideal der Goldenen Zwanziger.
TippsDas Ideal war es, knabenhaft-sportlich zu wirken.
LösungDie deutsche war eng mit der französischen Bekleidungsindustrie verbunden und besaß eine starke weltweite Anziehungskraft.
Es etablierte sich ein ganz neuer Stil, besonders was die weibliche Mode betrifft:
- Kleider waren gerade geschnitten, sodass sie nicht oder nur wenig tailliert waren. Die Taille saß, falls vorhanden, sehr tief.
- Zudem waren sie kürzer als zuvor und gingen nur noch bis zur Wade oder zum Knie.
- Man trug die Haare kurz. Der typische Bobhaarschnitt wird Bubikopf genannt.
- Frauen fingen an, sich zu schminken und der Lippenstift erfreute sich großer Beliebtheit.
- Rauchen galt als chic. Frau versuchte, sich verstärkt Dinge anzueignen, die zuvor nur Männern vorbehalten waren, wie rauchen, campen oder Sport treiben. Aber auch die kurzen Haare oder der beliebte „Bubikragen“ gehörten dazu.
- lange Perlenketten
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