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"Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit

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Numcy
"Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit
lernst du in der Sekundarstufe 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema "Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit

"Gleichschaltung", was bedeutet das eigentlich? Wenn jemand seine ganze Bevölkerung "gleichschalten" möchte, dann heißt das kurz gesagt: Alle sollen nach einer radikalen Ideologie leben, denken und handeln. Im Nationaslsozialismus wurde dies in allen Lebenbereichen und Institutionen, die ein normaler Mensch durchläuft (Kindheit-Ausbildung-Beruf-Familie), radikal organisiert. Wenn alle eine Meinung haben sollen, in diesem Fall eine faschistische, wurde dies von den Nationalsozialisten schärfstens kontrolliert. Insbesondere die Zeitungen, Nachrichten und der Hörfunk sollte keine abweichende Meinung -neben der NS-Ideologie- veröffentlichen. In diesem Video erfährst du wie die Bevölkerung im Dritten Reich kontrolliert und organisiert wurde. Auch der Führerkult um die Person Adolf Hitlers ist ein hier dargestelltes Thema im Zusammenhang mit der "Gleichschaltung" der Bevölkerung Deutschlands.

Quelle: Abi-Lernbox Geschichte, Auflage: 2. Klett Lerntraining GmbH: 2007.

Transkript "Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit

Hallo, ich bin Numcy und ich erzähle dir heute etwas aus der Weltgeschichte. In diesem Video lernst du, wie sich die NSDAP organisierte, um die Macht im Dritten Reich durch die Erfassung und Beeinflussung der Bevölkerung zu sichern. Ein charakteristisches Element des Führerstaats bzw. eines jeden personenbezogenen, totalitären Systems ist der Führerkult. Hierbei wird die Person an der Spitze maßlos überhöht und fast gottgleich verherrlicht. Ihm werden charismatische, mystische, übermenschliche Kräfte zugesprochen. Opposition oder Kritik an ihm oder seinen Taten wird nicht zugelassen. Im Falle des NS-Staates wurde der Führer Adolf Hitler als unfehlbar angesehen und jede Äußerung gegen ihn als volksschädigendes Verhalten betrachtet. Im Dritten Reich wurde der Führerkult zu einer Art Ersatzreligion. Dieser pseudoreligiöse Charakter des Führers wurde von der Propaganda immer wieder betont mit Worten wie "von Gott gesandt" oder "alles liegt in seiner Hand". Im Dritten Reich war es für die NSDAP sehr wichtig, die gesamte Bevölkerung zu erfassen, zu überwachen und zu beeinflussen. Diese Vorgehensweise nennt man Gleichschaltung. Die gesamte Bevölkerung wurde vom Höchsten bis zum Niedrigsten in Vereinen und Parteiinstitutionen organisiert. Dieses Netzwerk war nahezu lückenlos. Kinder wurden bereits im Vorschulalter in Parteiorganisationen eingeführt. Die Jungen kamen zur Hitlerjugend und die Mädchen in den Bund deutscher Mädchen. Die Werktätigen wurden meist Mitglied in den NS-Berufsverbänden. Diese straffe Organisation diente zum einen der Überwachung und zum anderen war es damit auch niemandem mehr möglich, sich ideologischen oder politischen Vorgaben für längere Zeit zu entziehen. Man spricht bei dieser Art der Meinungsvorgabe von Indoktrination. Eine eigene Meinung oder gar Individualität war nicht erwünscht. Die NSDAP forderte bedingungslose Ein- und Unterordnung des Einzelnen. Der Leitspruch der Partei lautete: "Du bist nichts, dein Volk ist alles". Im Dritten Reich kam es sehr auf Abstammung und familiäre Herkunft an. Der NS-Führung war die Erziehung des Deutschen zum Typus wichtig. Dazu gehörten mehrere Dinge. Voraussetzung dafür war, wie es die NSDAP nannte, rassisch hochwertiges Erbgut. Wer dies nach den Maßstäben der Partei nicht nachweisen konnte, wurde aus der Gemeinschaft ausgeschlossen oder sogar verfolgt. Es sollte der, wie es die NSDAP nannte, "neue Mensch" geschaffen werden, mit ausgeprägtem, völkischem und rassischem Bewusstsein, der schließlich die Grundlage des germanischen Reiches bilden sollte.  Führer, Reichsregierung und Partei besaßen das Informationsmonopol. Dies bedeutete, dass schon in der Schule mit der parteitreuen Erziehung angefangen wurde und sämtliche Medien wie Presse, Publizistik, Rundfunk und Film kontrolliert und ideologisch vereinnahmt wurden. Aber nicht nur in den Medien, sondern auch in der Kunst, Literatur und Musik erfolgte eine Gleichschaltung und Kontrolle. Von der Reichskulturkammer unter Führung von Joseph Goebbels wurde entschieden, was deutsche und was sogenannte entartete Kunst war. Diese Einschätzung war nicht von der Qualität des Werkes, sondern von seiner ideologischen Verwendbarkeit abhängig. Die Omnipotenz, das heißt Allmacht, des Regimes zeigte sich auch in der Architektur durch riesige Prachtbauten. Ebenso pompös und bombastisch stellte sich die Partei in NS-Kundgebungen, Massenveranstaltungen und emotionalisierenden Reden dar. Dadurch sollte zum einen die Einheit von Volk und Partei demonstriert werden und zum anderen dem Einzelnen klar gemacht werden, dass er ein Teil der großen Volksgemeinschaft ist. So, ich danke für die Aufmerksamkeit und wünsche dir viel Erfolg mit dem gerade Gelernten. Bis dann, dein Numcy, tschüss.

"Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video "Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit kannst du es wiederholen und üben.
  • Fasse zusammen, mit welchen Mitteln der NSDAP die Gleichschaltung der Bevölkerung gelang.

    Tipps

    Der Führerkult zeichnete sich durch ein personenbezogenes totalitäres System aus, das fast schon religiöse Züge annahm.

    Zur Gleichschaltung der Bevölkerung nutzte das NS-Regime u. a. Vereine. Auf diese Weise konnte sich niemand der Überwachung und Beeinflussung des Staates entziehen. Fallen dir hierfür konkrete Beispiele ein?

    Die Reichskulturkammer unter der Führung Joseph Goebbels befand u. a. darüber, was entartete Kunst ist.

    Lösung

    Die Gleichschaltung, d. h. die Überwachung und Beeinflussung der gesamten Bevölkerung, gelang der NSDAP auf mehreren Wegen:

    • Durch die Vereinsstruktur, die sich durch das gesamte Alltagsleben zog, konnte sich niemand den ideologischen Vorgaben der Partei entziehen. Kinder wurden auf diese Weise schon früh auf das System eingeschworen.
    • Der Führerkult, d. h. die Verehrung Hitlers als gottähnliches Wesen, wurde zu einem Religionsersatz und vollzog sich auch in der Sprache.
    • Die Reichskulturkammer unter der Führung des Propagandaministers Joseph Goebbels übernahm die Aufgabe der ideologischen Vereinnahmung der Medien und der Kunst. Kunst war in den Augen der Nazis nur das, was sich ideologisch für sie verwerten ließ. Alles andere wurde verboten, bzw. kritische Schriften bei der Bücherverbrennung 1933 auch den Flammen übergeben.

  • Bestimme die Rolle Hitlers im NS-System.

    Tipps

    Hitler stand im Mittelpunkt des NS-Regimes. Gab es andere staatliche Instanzen neben ihm?

    Lösung

    Im Führerstaat des NS-Regimes stand die Person Adolf Hitler an der Spitze des totalitären Regimes und wurde fast wie ein gottähnliches Wesen verehrt. Seine Weltanschauung und seine Rassenideologie wurden von seiner Partei zielstrebig umgesetzt und von vielen geteilt. Die breite Unterstützung für den Führer und das NS-Regime erklärt, warum sich selbst das Nebeneinander von Partei- und Staatsinstitutionen und die damit verbundenen Kompetenzstreitigkeiten nicht herrschaftsgefährdend auswirkten.

  • Analysiere die Zielsetzung, mit der die Jugend im Nationalsozialismus organisiert wurde.

    Tipps

    Nur eine Aussage ist richtig.

    Lösung

    Der Jugend kam im NS-Staat die Aufgabe zu, parteitreu dem Regime zu folgen und deren Befehle entgegenzunehmen. Der Hitlerjugend kam dabei eine entscheidende Rolle zu, da sie die deutsche Jugend körperlich, geistig, aber auch sittlich dementsprechend erziehen sollte. Neben dem Schulunterricht wurde die deutsche Jugend so auch nachmittags in der Hitlerjugend im Sinne des Systems indoktriniert.

    Quelle: Bahr, Frank (Hrsg.): Horizonte II. Geschichte für die Oberstufe. Von der Französischen Revolution bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Westermann: Braunschweig, 2003, S. 314.

  • Erläutere, wie der Staatsrechtler Carl Schmitt das nationalsozialistische Verhältnis von Recht und Unrecht beurteilte.

    Tipps

    Wenn der Führer auch immer Richter ist, was sagt das über die Unabhängigkeit des Justizwesens in der NS-Diktatur aus? Gab es eine Judikative?

    Lösung

    Carl Schmitt war einer der führenden NS-Staatsrechtler und hat dem NS-Regime treu als Jurist gedient. Wie viele andere Richter unterwarf er sich der Diktatur und wurde so bereitwillig zum Handlanger des NS-Regimes. Innerhalb des Rechtssystems nahm Schmitt so eine Aushöhlung des bestehenden Rechts hin und ließ zu, dass dieses System durch die diktatorischen Maßnahmen Hitlers überlagert wurde. Im Zentrum des Rechtssystems stand somit nicht mehr die Rechtschaffung im Staat, sondern der Führer.

    Quelle: Antes, Steffen; Mund, Stephan: Duden. 100 Prüfungsfragen Abitur Geschichte. Dudenverlag: Mannheim, 2009, S. 135.

  • Definiere die jeweiligen Fachbegriffe rund um die nationalsozialistische Weltanschauung.

    Tipps

    Der Leitspruch der NSDAP „Du bist nichts – Dein Volk ist alles“ lässt sich dem Antiindividualismus zuordnen.

    Lösung

    Die Weltanschauung der Nationalsozialisten war vor allem durch ihre Rassenideologie geprägt. Demnach kann der Nationalsozialismus sehr gut mit „Rassenkampf“, der Lebensraumtheorie im Osten und dem Ausdruck Antisemitismus beschrieben werden.

  • Erkläre, wie die Nationalsozialisten auch die Polizei gleichschalteten.

    Tipps

    Beginne damit, wie Hermann Göring Dienstherr über die Polizei in Preußen wurde.

    Die sogenannte Sturmabteilung (SA) war ursprünglich eine Ordnertruppe. Wie gelang es ihr, völlig legal wichtige Stellen in der Polizei zu besetzen?

    Lösung

    Zur Gleichschaltung gehörte auch die „politische Säuberung“ der Polizei. Ihr Dienstherr war seit dem 30. Januar 1933 Hermann Göring, der eine entscheidende Rolle bei der Gleichschaltung der Polizei spielen sollte. Durch eine erste Sondierung stellte er klar, dass sich die Polizisten dem neuen Regime unterzuordnen hatten. Doch Göring sorgte auch dafür, dass Mitglieder der SA oder der SS zu Hilfspolizisten ernannt werden konnten. Der „Schießerlass“ und die sogenannte „Schutzhaft“ anlässlich des Reichstagsbrandes stellten weitere Etappen dar, die polizeiliche Instanz außer Kraft zu setzen.

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