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Die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Deutschland

Erfahre mehr über "Deutschland" am Beginn des 19. Jahrhunderts: Du lernst das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" und den "Deutschen Bund" kennen und findest heraus, wie die "stein-hardenbergschen Reformen" und der "Deutsche Zollverein" die Industrialisierung förderten. Bist du auf eine Reise in die Vergangenheit gespannt? Vertiefe dich in faszinierende Geschichtsfakten!

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Lasse
Die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Deutschland
lernst du in der Primarschule 6. Klasse - Sekundarstufe 1. Klasse - 2. Klasse - 3. Klasse

Grundlagen zum Thema Die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Deutschland

„Deutschland“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Das Land „Deutschland“ gab es zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch nicht. Bis 1806 existierte das sogenannte „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“. Das war ein Zusammenschluss vieler verschiedener Gebiete, die jeweils eigene Regeln und Herrscher hatten. Im Jahr 1806 eroberte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Dieses hörte damit auf zu existieren.

In der Schlacht bei Waterloo wurde Napoleon im Jahr 1815 endgültig besiegt und Europa sortierte sich neu. Kurze Zeit später gründete sich der Deutsche Bund. Dieser war ähnlich wie das Heilige Römische Reich Deutscher Nation eine Ansammlung von vielen unterschiedlichen Herrschaftsräumen. Neben vielen kleinen Gebieten gab es zwei sehr mächtige Länder in diesem Bund: das Königreich Preußen und das Kaiserreich Österreich. Sprechen wir von „Deutschland“ im 19. Jahrhundert, dann meinen wir damit häufig das Königreich Preußen, denn aus diesem entwickelte sich im Jahr 1871 das Deutsche Reich.

Welche Faktoren begünstigten die Industrialisierung in „Deutschland“?

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Regierung Preußens erkannt, dass das Land dringend Veränderungen brauchte. Preußen war nach der Niederlage im Krieg gegen Napoleon hoch verschuldet, zeitgleich wuchs die preußische Bevölkerung und forderte Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen. Um diese Probleme zu bekämpfen, gab es in Preußen die sogenannte Revolution von oben. Die preußischen Minister Karl Freiherr vom Stein und Karl August von Hardenberg waren zuständig für diese großen Veränderungen, die deshalb auch als stein-hardenbergsche Reformen bezeichnet werden. Zwei wichtige Teile dieser Reformen waren die Bauernbefreiung und die Einführung der Gewerbefreiheit:

  • Bauernbefreiung: In Preußen waren die Bauern abhängig von sogenannten Großgrundbesitzern. Diesen gehörte das Land, auf dem die Bauern arbeiteten. Die Großgrundbesitzer konnten große Teile der Ernte einbehalten und sogar in das Privatleben der Bauern eingreifen. Mit der Bauernbefreiung änderte sich das: Die Bauern pachteten (= mieten) das Land, auf dem sie arbeiteten, und waren freier von der Kontrolle der Großgrundbesitzer. Sie waren allerdings auch selbst verantwortlich, wenn es Missernten gab oder ihre Tiere starben. Passierte so etwas, dann mussten die Bauern häufig ihr Land aufgeben und sich nach anderen Möglichkeiten umsehen, wie sie Geld verdienen konnten.

  • Gewerbefreiheit: Die Einführung der Gewerbefreiheit („Gewerbe“ = „Beruf“) sorgte dafür, dass die Menschen in Preußen jeder Arbeit nachgehen durften, der sie wollten, egal welchem Beruf ihre Eltern nachgegangen waren oder wie viel Geld sie besaßen. Das machte viele Menschen freier, erhöhte aber den Konkurrenzkampf untereinander. Menschen, die jahrelang ihrem Beruf nachgegangen waren, fanden keine Arbeit mehr, weil es andere gab, die ihre Arbeit billiger und/oder besser machten.

Die Abschaffung der Zölle

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in vielen „deutschen“ Gebieten Zölle erhoben, wenn bestimmte Waren von einem Ort zum anderen transportiert wurden und zwischen diesen Orten eine Grenze lag. Das machte eine Verteilung von Waren über die eigene Heimat hinaus teuer und kompliziert und schränkte den Handel ein. Preußen versuchte, das zu ändern, indem im Jahr 1815 alle Zölle im Land selbst aufgehoben wurden. Diesem Beispiel folgend wurde 1834 der Deutsche Zollverein gegründet, in den alle Gebiete des Deutschen Bundes eintraten.

Was löste die Industrialisierung in „Deutschland“ aus?

Viele Bauern, die nach der Bauernbefreiung mit ihrer eigenständigen Arbeit gescheitert waren, suchten neue Arbeit. Gleiches galt für diejenigen, die im Zuge der Gewerbefreiheit dem Konkurrenzkampf nicht standhalten konnten. Als schließlich zuerst in Preußen und dann in allen „deutschen“ Gebieten die Zölle abgeschafft wurden, waren die Voraussetzungen für die Industrialisierung „Deutschlands“ gegeben: Es gab verfügbare Arbeiterinnen und Arbeiter, die in den neu gegründeten Fabriken arbeiten konnten, und der Wegfall der Zölle durch die Gründung des Deutschen Zollvereins erleichterte den Handel.

Zusammenfassung: Was waren die Voraussetzungen der Industrialisierung in „Deutschland“ und wodurch begann die Industrialisierung in „Deutschland“?

Große Veränderungen (Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, Deutscher Zollverein) schafften die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Preußen und vielen anderen „deutschen“ Gebieten. Zahlreiche Menschen suchten Arbeit und fanden diese in den neu gegründeten Fabriken.

Vom Stein und von Hardenberg Porträts

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Transkript Die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Deutschland

Guten Tag, mein Name ist Lasse. Heute erzähle ich euch von einigen Faktoren, die als Voraussetzungen für die industrielle Revolution in Deutschland gelten. Um dieses Video richtig zu verstehen, solltet ihr am besten über die Gründe für die wirtschaftliche Rückständigkeit Deutschlands zu Beginn des 19. Jahrhunderts Bescheid wissen. 1806 verlor Preußen gegen Napoleon. Der Staat war hoch verschuldet und konnte diese Schulden nicht mehr bedienen, weil seine Wirtschaft am Boden lag. Die preußische absolutistische Regierung sah sich außerdem mit einem Bevölkerungswachstum, einem erstarkendem Bürgertum und den neuen Ideen der Aufklärung konfrontiert. Die leitenden Minister Freiherr vom Stein und Fürst von Hardenberg führten daher ab 1807 "Revolution von oben" durch. Die Kernstücke dieser Reformen waren die Bauernbefreiung und die Einführung der Gewerbefreiheit. Die Bauern befanden sich bis zu jenem Zeitpunkt in einem feudalistischen Abhängigkeitsverhältnis. Das bedeutete, der Großgrundbesitzer von dem ein Bauer sein Land pachtete, hatte sehr große Macht über diesen Bauern. So hatte der Großgrundbesitzer die Polizeigewalt über den Bauern, er konnte von ihm Handdienste und Naturalleistungen verlangen. Der Bauer war an das Gebiet gebunden, das er pachtete, er musste sich sogar seine Heirat vom Großgrundbesitzer genehmigen lassen und hatte kaum Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Bauernbefreiung sorgte nun dafür, dass der Bauer von der persönlichen Bindung an den Großgrundbesitzer gelöst wurde. Die Naturalleistungen und Handdienste wurden in Geld- und Sachleistungen umgewandelt. Der Bauer bekam Eigentumsrechte an seinem Land und an dem Inventar. Die Bauern waren frei von ihren Großgrundbesitzern. Aber die Kehrseite der Medaille war, dass sie nun auch die Risiken ihres Wirtschaftens selber zu tragen hatten. Missernten und Tierseuchen führten oft dazu, dass ganze Bauernfamilien verarmten und besitzlos wurden. Die verarmten und besitzlosen Bauern bildeten ein Arbeitskräftepotenzial für die neu entstehenden Industrien. Durch die Einführung der Gewerbefreiheit konnte jeder das Handwerk ausüben, das er wollte. Unabhängig von Stand, Rang und Ausbildung. Doch auch diese Reform hatte Vor- und Nachteile. Dank der Gewerbefreiheit lohnten sich wirtschaftliche Eigeninitiative und Unternehmergeist. Aber der Wettbewerb unter den Handwerken stieg dramatisch an. Nicht jeder hielt diesem Konkurrenzkampf stand. Die Verlierer dieses freien wirtschaftlichen Wettbewerbs verarmten. Eine der Faktoren für die wirtschaftliche Rückständigkeit Deutschlands war die Kleinstaaterei mit ihren vielen Zöllen und Handelsbeschränkungen. Die Vorreiterrolle bei der Abschaffung dieses nachteiligen Faktors übernahm Preußen. 1815 wurden alle Zölle oder anderweitigen Handelsbeschränkungen in diesem Staat aufgehoben.

1828 wurden drei weitere große Zollvereine geschaffen. Nun gab es zwischen Preußen und Hessen, in Mitteldeutschland und Süddeutschland große Regionen, in denen frei gehandelt werden konnte. Auf Initiative des schwedischen Ökonoms Friedrich List wurde am 1. Januar 1834 der Deutsche Zollverein gegründet. Der Deutsche Zollverein zeigte sich gleich in mehrfacher Hinsicht als Glücksgriff der Politik für die deutsche Wirtschaft. So ermöglichte er Deutschland eine einheitliche Wirtschaftspolitik nach außen zu verwirklichen und es entstand ein großer deutscher Binnenmarkt. Der Deutsche Zollverein bewirkte den Aufschwung der großen Industriegebiete an Rhein und Ruhr. Jetzt habt ihr die Grundvoraussetzungen für die industrielle Revolution in Deutschland kennengelernt. Anfang des 19. Jahrhunderts lag Deutschland politisch und wirtschaftlich am Boden. Um einer eventuellen Revolution der Bevölkerung, wie etwa in Frankreich 1789, zuvor zu kommen, beschloss die preußische Regierung umfangreiche Reformen durchzuführen. Die Revolution von oben. Deren Kernpunkte waren die Bauernbefreiung und die Gewerbefreiheit. Diese Reformen brachten den Menschen mehr Freiheiten, was der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland zugutekam. Gleichzeitig mussten die Menschen aber auch mit den damit verbundenen Risiken klarkommen. Viele schafften das nicht. Die Folge war die Verelendung breiter Bevölkerungsschichten. Nachdem Preußen 1815 in seinen Gebieten die Zollfreiheit einführte, folgten 1828 die drei großen Zollvereine Preußen-Hessen, Mitteldeutschland und Süddeutschland. Schließlich wurde 1834 der Deutsche Zollverein gegründet, dem nur Österreich nicht angehörte. So liebe Freunde, jetzt wisst ihr Bescheid und bis zum nächsten Mal, haltet die Ohren steif. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit

Die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Deutschland Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution in Deutschland kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme, welche Aussagen zutreffen.

    Tipps

    Feudalismus beruhte auf Grundherrschaft. Das heißt, dass ein Adeliger über Land und Leute herrschte.

    Lösung

    Der Großgrundbesitzer, von dem ein Bauer sein Land pachtete, hatte sehr große Macht über diesen Bauern. Bauern waren an das Gebiet gebunden, das sie pachteten, und konnten sich nicht frei bewegen. Sie mussten sich sogar ihre Heirat vom Großgrundbesitzer genehmigen lassen und hatten keine Weiterbildungsmöglichkeiten. Ein weiterer Grund für die Rückständigkeit Deutschlands war die Kleinstaaterei mit ihren vielen Zöllen und Handelsbeschränkungen.

  • Zeige auf, welche Begriffe richtig sind.

    Tipps

    1806 hatte Preußen in der Schlacht bei Jena und Auerstedt eine schwere Niederlage gegen Frankreich erlitten.

    Lösung

    In dieser Aufgabe konntest du die Voraussetzungen für die Industrielle Revolution wiederholen und Folgen und Ursachen klären:

    • 1806 verlor Preußen gegen Napoleon.
    • Der Staat war hoch verschuldet und konnte diese Schulden nicht mehr bedienen, weil seine Wirtschaft am Boden lag.
    • Die preußische absolutistische Regierung war mit einem Bevölkerungswachstum, einem erstarkenden Bürgertum und den neuen Ideen der Aufklärung konfrontiert.
    • Die leitenden Minister Freiherr vom Stein und Fürst von Hardenberg führten daher ab 1807 eine Revolution von oben durch.
    • Die Kernstücke dieser Reformen waren die Bauernbefreiung und die Einführung der Gewerbefreiheit.
  • Begründe die Vor- und Nachteile der Reformen.

    Tipps

    Die freie Marktwirtschaft beflügelte vor allem Händler und Unternehmer.

    Lösung

    In dieser Aufgabe konntest du einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Bauernbefreiung und der Gewerbefreiheit gewinnen.

    Vorteile der Bauernbefreiung und Gewerbefreiheit

    Die Naturalleistungen und Handdienste wurden in Geld- und Sachleistungen umgewandelt. Die Bauern bekamen die Eigentumsrechte an ihrem Land und am Inventar. Die Bauern waren frei von ihren Großgrundbesitzern. Jeder konnte das Handwerk ausüben, das er wollte – unabhängig von Stand, Rang und Ausbildung.

    Nachteile

    Mit der Reform mussten die Bauern die Risiken ihres Wirtschaftens selbst tragen. Bei Missernten und Tierseuchen verarmten ganze Bauernfamilien und wurden besitzlos. Viele waren vor dem Konkurrenzkampf nicht geschützt und wurden zu Verlierern dieses freien wirtschaftlichen Wettbewerbs.

  • Vervollständige den Text mit den passenden Informationen.

    Tipps

    Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde mit der Deutschen Bundesakte der Deutsche Bund gegründet. Preußen wurde führend bei der Modernisierung der Zollsysteme des Bundes.

    Lösung

    Einer der Hauptgründe für die wirtschaftliche Rückständigkeit Deutschlands war die Kleinstaaterei mit ihren vielen Zöllen und Handelsbeschränkungen. 1828 wurden drei weitere große Zollvereine geschaffen und von nun an gab es zwischen Preußen und Hessen, in Mitteldeutschland sowie in Süddeutschland große Regionen, in denen frei gehandelt werden konnte. Auf Initiative des schwedischen Ökonomen Friedrich List wurde am 1. Januar 1834 der Deutsche Zollverein gegründet.

  • Fasse die Aussagen über die Reformen in Preußen zusammen.

    Tipps

    1815 wurde auf dem Wiener Kongress der Deutsche Bund gegründet.

    Lösung

    In dieser Aufgabe konntest du die wichtigsten Punkte zur Situation Preußens zu Beginn des 19. Jahrhunderts wiederholen. Du kennst dich jetzt mit den Reformen von oben sowie mit ihren Auswirkungen aus:

    Um einer eventuellen Revolution wie in Frankreich 1789 vorzubeugen, wurden in Preußen, gesteuert von oben, Reformen durchgeführt. Die Grundreformen bezogen sich auf die Bauernbefreiung und die Gewerbefreiheit. Diese Reformen brachten den Menschen mehr Freiheiten und Entwicklungsmöglichkeiten, führten jedoch auch zur Verelendung breiter Bevölkerungsschichten. Um einen einheitlichen Wirtschaftsraum zu schaffen, wurde 1834 der Deutsche Zollverein gegründet.

  • Entscheide, welche Angaben zutreffen.

    Tipps

    Rivalitäten zwischen dem damaligen Preußen und Österreich verhinderten das Zusammenwirken dieser beiden Länder.

    Lösung

    Du hast dich in dieser Aufgabe damit befassen können, wie wichtig die Reformen für die Entwicklung Deutschlands waren und wie sich die freie Marktwirtschaft auf das Leben der Bauern und Handwerker auswirkte:

    Feudalismus beruhte auf Grundherrschaft und sozialer Hierarchie. Das heißt, dass ein Adeliger über Land und Leute herrschte. Nach der Niederlage gegen Napoleon und neuen Schulden sah sich Preußen zu Reformen verpflichtet. Die leitenden Minister Freiherr vom Stein und Fürst von Hardenberg führten daher ab 1807 eine Revolution von oben durch. Die Grundreformen bezogen sich auf die Bauernbefreiung und die Einführung der Gewerbefreiheit. Naturalleistungen und Handdienste wurden durch Geld- und Sachleistungen ersetzt. Jeder konnte das Handwerk ausüben, das er wollte – unabhängig von Stand, Rang und Ausbildung. Obwohl die Reformen viele Vorteile brachten, wirkten sie sich auch negativ auf das Leben der Bauern aus. Mit der Gründung des Deutschen Zollvereines 1834 wurde ein einheitlicher deutscher Wirtschaftsraum geschaffen. Das damalige Österreich war nicht Mitglied des Deutschen Zollvereins.

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