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Die friedliche Revolution in der DDR 1989

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Lasse
Die friedliche Revolution in der DDR 1989
lernst du in der Sekundarstufe 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema Die friedliche Revolution in der DDR 1989

Die friedliche Revolution in der DDR war geprägt von Protesten gegen die Machthaber der DDR einerseits und einer Ausreisewelle in die BRD andererseits. Ursachen, Anlass und Verlauf der Revolution lernt Ihr in diesem Video kennen.

Quelle: Klett kompaktWissen Geschichte 5-10, 1. Auflage. Klett Lerntraining: 2014

Transkript Die friedliche Revolution in der DDR 1989

Hallo liebe Freunde und herzlich willkommen bei einer neuen Folge von Käpt'n Geschi.

Heute erzähle ich euch was von der friedlichen Revolution in der DDR im Jahre 1989. In diesem Video werdet ihr alles erfahren über die Ursachen der Revolution, ihren Anlass und ihren Verlauf. Am besten wäre es, wenn ihr schon Bescheid wisst, über die DDR, was sie war, über die SED und über die innerdeutsche Grenze, wie zum Beispiel die Berliner Mauer. Im Vorfeld erzähle ich Euch schon einmal von den Hauptmerkmalen der friedlichen Revolution in der DDR. Und zwar fand sie im Wesentlichen im Herbst 1989 statt, sie bestand zum einen Teil aus Demonstrationen verärgerter DDR-Bürger und aus einer Ausreisewelle von DDR-Bürgern in die BRD.

Ursachen der friedlichen Revolution in der DDR

Und jetzt zu der Ursache der friedlichen Revolution in der DDR. Eine Ursache war, dass die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, kurz SED, der alleinige Machthaberin war. Eine Demokratie gab es in der DDR nur auf dem Papier. Außerdem waren die Menschenrechte der Bürger der DDR beschränkt. Politisch Andersdenkende und Oppositionelle wurden vom Staat bespitzelt und verfolgt. Außerdem war die Deutsche Demokratische Republik in Wirklichkeit eine Zweiklassengesellschaft. Den Politikern und Angepassten und SED-Parteiangehörigen ging es in Wirklichkeit Materiell viel besser als den anderen Bürgern. Und das war nur einer der vielen Widersprüche zwischen der Propaganda der SED und der Wirklichkeit. Die Bürger der Deutschen Demokratischen Republik sahen, wie gut es den Bürgern der BRD gehen. Sie sahen die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen in Polen und in der UdSSR. Diese Dinge verdeutlichten den Bürgern der DDR die Schwächen und Defizite des sogenannten real existierenden Sozialismus im eigenen Land.

Dann hatte die Revolution in der DDR natürlich auch wirtschaftliche Ursachen. Der Lebensstandard zum Beispiel in der BRD war viel besser als der Lebensstandard des DDR-Bürgers. Und das bekam der DDR-Bürger natürlich mit und ärgerte sich darüber. Diese Reihe von Ursachen bewirkte, dass der durchschnittliche Bürger der DDR immer wütender wurde über das System, in dem er lebte und über die Politiker, die dieses System beherrschten.

Anlass der friedlichen Revolution in der DDR

Aber der eigentliche Anlass der Revolution, also der sogenannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die Kommunalwahl im Mai 1989. Die SED behauptete, 98,85 % der Bürger hätten für sie gestimmt. Aber die Leute wussten genau, dass mindestens 15 % gegen die SED gestimmt hatten. Viele Bürger beschwerten sich über diese offensichtlich manipulierte Wahl und vereinzelt kam es auch schon zu kleinen Demonstrationen. Und die SED-Führung unter Erich Honecker, hier im Bild, reagierte auf diese ersten Proteste erst einmal mit Einschüchterung. Die SED-Spitze dachte sich, dass die Proteste der Bevölkerung gewaltsam unterdrückt werden könnten und damit das Problem gelöst sei. Aber Erich und seine Parteifreunde standen mit ihrer harten Haltung ziemlich alleine im Ostblock da. Im Nachbarland Polen zum Beispiel wurden durch die Solidarnosc-Bewegung größere Freiheiten für die dortigen Menschen erreicht. Und in der UdSSR führte seit ein paar Jahren der Staatschef Michail Gorbatschow mit seinen Regierungsprogrammen Glasnost und Perestroika mehr wirtschaftliche und politische Freiheiten für die Menschen ein. Das bedeutete, die UdSSR würde ein sehr hartes Vorgehen der DDR-Polizei gegen die Zivilbevölkerung weder militärisch noch politisch unterstützen.

Hier sehen wir Michail Gorbatschow, links im Bild, und Erich Honecker, rechts im Bild. Und Gorbatschow gab Honecker zu verstehen, dass es besser wäre, politische Reformen durchzuführen als mit der Polizei hart gegen die Demonstranten vorzugehen. Und so konnten Erich Honecker und seine Genossen eigentlich nur noch zu gucken, wie immer mehr Menschen auf der Straße gegen die Politiker demonstrierten und immer mehr Menschen in die BRD ausreisten.

Die Flucht der DDR-Bürger in die BRD

Die innerdeutsche Grenze von der DDR zur BRD war allerdings noch komplett geschlossen. Darum möchte ich auf dieser Karte einmal zeigen, wie es den DDR-Bürgern gelang, von der DDR in die BRD überzusiedeln. Die blauen Häuschen hier auf dieser Karte sollen Botschaften der BRD in Polen und der CSSR darstellen.

Im Herbst 1989 reisten immer mehr DDR-Bürger nach Polen oder in die CSSR aus. Dort besetzten sie die Botschaften der BRD. Die Botschaften nahmen die Flüchtlinge aus der DDR auf und nach langen Verhandlungen wurde es den DDR-Bürgern erlaubt, aus den westdeutschen Botschaften direkt in die BRD überzusiedeln, wo sie auch sofort den westdeutschen Pass bekamen. Als dann am 11. September 1989 Ungarn seine Grenze nach Österreich öffnete, kam es innerhalb der ersten 3 Tage nach dieser Grenzöffnung wahrlich zu einer Massenflucht, denn in den ersten 3 Tagen nach der Grenzöffnung Ungarn-Österreich strömten 15.000 Menschen aus der DDR über die Tschechoslowakei und Ungarn und Österreich in die BRD.

Anhand dieser Zahlen kann man sehen, je älter das Jahr 1989 wurde, desto mehr Menschen siedelten von der DDR in die BRD über. Und über das ganze Jahr 1989 hinweg gesehen, waren dies insgesamt ca. 350.000 Menschen. Und im Herbst 1989 wurde auch immer mehr gegen die politische Führung in der DDR demonstriert.

Hier sehen wir Bilder von einer sogenannten Montagsdemo in Leipzig und einer Demonstration am Alexanderplatz in Ostberlin im Oktober 1989. Am Beispiel der Teilnehmerzahlen der Leipziger Montagsdemos sehen wir, wie sich im Herbst 1989 immer mehr Menschen in der DDR trauten, gegen ihre politische Führung zu demonstrieren. Am 4. September 1989 waren es noch schlappe 1.200 Teilnehmer, doch schon 6-7 Wochen später stieg die Teilnehmerzahl der Montagsdemos in Leipzig auf 250 letztendlich sogar auf 450.000 an. Am 18. Oktober 1989, also nur 11 Tage nach den 40-Jahr-Feiern, wurde Erich Honecker dann entmachtet. Und an seine Stelle trat dann Egon Krenz. Aber auch Egon Krenz vermochte es nicht, die Bevölkerung in der DDR zufriedenzustellen. Er schaffte es nicht, größere politische und gesellschaftliche Reformen auf den Weg zu bringen. Und darum demonstrierten die Menschen auch weiterhin gegen ihre politische Führung und reisten auch weiterhin in die BRD aus.

Die Öffnung der innerdeutschen Grenzen

Am 9. November 1989 geschah dann das Unfassbare: Die SED-Führung verkündet die Öffnung der Grenzen. Die Mauer ist gefallen. Hier sehen wir, wie einige Menschen über den Grenzübergang Checkpoint Charlie spazieren, in der Nacht am 10. November 1989. Und die Leute rufen immer wieder "Wahnsinn, das ist Wahnsinn!". Und mit dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der innerdeutschen Grenzen waren die Tage der DDR schon fast gezählt. Was nun kam, war der Weg zur Deutschen Einheit. Und die Deutsche Einheit wurde am 3. Oktober 1990 beschlossen.

So, Leute, jetzt wisst ihr Bescheid über die friedliche Revolution in der DDR. Wir haben gelernt, dass es viele verschiedene Ursachen für diese Revolution gab. Dazu gehörten geringe bürgerliche Freiheiten, schlechtere Lebensstandards als anderswo und Repressalien der Machthaber gegen die Bevölkerung. Der Anlass für die Revolution war das gefälschte Wahlergebnis der Kommunalwahl vom Mai 1989. Und die friedliche Revolution in der DDR hatte vor allen Dingen 2 Gesichter: Zum einen, Demonstrationen mit immer mehr Teilnehmern und zum anderen, eine Ausreisewelle von der DDR in die BRD. Die Demonstrationen gegen die Machthaber der DDR verliefen weitgehend friedlich und am 9. November 1989 wurde die innerdeutsche Grenze geöffnet, das bedeutete den Fall der Berliner Mauer. So, liebe Freunde. Jetzt wisst ihr Bescheid. Und bis zum nächsten Mal, haltet die Ohren steif! Euer Käpt'n Geschi

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