Imperialismus und Erster Weltkrieg
Die Zeit vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist durch Imperialismus und Nationalismus geprägt. Der Krieg führt in vielerlei Hinsicht zu neuen Dimension von Leid, Gewalt und Tod und wird heute noch als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet.
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Themenübersicht in Imperialismus und Erster Weltkrieg
Hochphase des Imperialismus
Am Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu Hochphase des Imperialismus. Viele europäische Staaten, die schon zuvor Kolonien auf anderen Kontinenten unter ihre Herrschaft gebracht hatten, lieferten sich ein Wettrennen um Afrika. Der eigene Machtbereich sollte ausgeweitet werden, gegenüber anderen europäischen Staaten wollte man sich sowohl politisch als auch wirtschaftlich Vorteile verschaffen. Im Machtkalkül der Europäer spielten die Interessen der kolonialisierten Bevölkerung keine entscheidende Rolle. Aus ihrer Perspektive galt es, die Kolonien zu „zivilisieren“ und sich durch sie strategische Vorteile und wirtschaftlichen Aufschwung zu verschaffen.
Der Vorabend des 1. Weltkrieges
Offiziell herrschte Frieden in Europa am Vorabend des 1. Weltkrieges – doch unter der Oberfläche brodelte es gewaltig. Zu einem strikten militärischen Drill und soldatischem Gehorsam gesellte sich fast überall ein gefährlicher Nationalismus. Autoritäre Kräfte hatten das Sagen, Schwäche zeigen war verboten und niemand traute seinem Nachbarn. Die Folge: Der gesamte Kontinent rüstete auf! Das kaisertreue Deutschland unter Wilhelm II. beanspruchte dabei für sich nicht weniger als den „Platz an der Sonne“. Doch waren die Deutschen nicht die einzigen, die solche Machtansprüche erhoben. Später sollte man von einem „Krieg, den keiner wollte“ sprechen – doch war es genau dieser machtversessene, autoritäre Zeitgeist, der letztendlich alle ins Verderben riss.
1. Weltkrieg (1914 - 1918): Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts
Am Ende war es ein Attentat auf den österreichischen Thronfolger am 28. Juni 1914 in Sarajevo, welches das Fass zum Überlaufen brachte. Die letzten zaghaften Versuche von Diplomatie scheiterten kläglich, stattdessen wurden die üblichen Machtdemonstrationen zur Schau gestellt. Als Resultat erklärte Deutschland und Österreich/Ungarn zuerst Serbien, später dessen Verbündeten Russland und letztendlich auch Frankreich und England den Krieg. Bis Ende 1918 sollten im ersten industriell geführten Massenkrieg der Menschheitsgeschichte fast 20 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben. Niemals zuvor trafen derart große Armeen aufeinander, niemals zuvor waren diese derart hoch und modern gerüstet und niemals zuvor war die Zivilbevölkerung so unmittelbar vom Kriegsgeschehen betroffen.
Novemberrevolution und Versailler Vertrag
Am Ende verloren Deutschland und Österreich/Ungarn den „Krieg, den keiner wollte“, gegen die Alliierten aus Frankreich, Großbritannien, Russland und später den Vereinigten Staaten. Der Krieg hatte entsetzliche Auswirkungen auf alle Lebensbereiche der Menschen, überall herrschte großes Leid, Armut und Chaos. Im Friedensvertrag von Versailles wurden nun die Kapitulationsbedingungen verhandelt: Deutschland und Österreich bekamen die Hauptschuld zugesprochen und wurden verpflichtet, enorme Reparationen zu zahlen und einen erheblichen Teil ihres Landes abzutreten. Die Novemberrevolution 1918, im Abgesang des 1. Weltkrieges, stürzte die letzte Monarchie Deutschlands. Das Land war am Boden, doch demokratisch erlebte es nun seinen ersten Frühling. Erstmals wählten die Deutschen am 19. Januar 1919 ihre eigene Nationalversammlung. Da man in Berlin Unruhen befürchtete, traf man in Weimar zusammen – es gründete sich die Weimarer Republik.
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