Pufferlösungen – Grundlagen
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Grundlagen zum Thema Pufferlösungen – Grundlagen
In diesem Video werden dir Pufferlösung in ihrer Funktionsweise und Bedeutung erklärt und ihre Kapazität anhand eines Beispiels erläutert. Zu Beginn des Videos wird kurz auf die Bedeutung von Puffern als Stabilisatoren von pH-Werten in chemischen Systemen eingegangen. Danach wird die grundliegende Funktionsweise eines Puffers erklärt und seine Zusammensetzung aus einer schwachen Säure bzw. Base und dem korrespondierenden Salz beschrieben. Am Beispiel des Essigsäure-Natriumacetat-Puffers wird dann genauer die Funktion veranschaulicht. Zum Ende des Videos wird auf die Kapazität eines Puffers eingegangen sowie die Faktoren, die diese bestimmen. Wenn du mehr dazu erfahren willst, dann schau dir das Video an.
Transkript Pufferlösungen – Grundlagen
Guten Tag und herzlich willkommen. Dieses Video heißt Pufferlösungen. Es gehört zur Reihe Säuren und Basen. Als Vorkenntnisse solltet Ihr solides Wissen über Säuren und Basen mitbringen. Ihr wisst, was eine Dissoziation ist. Die Begriffe Neutralisation und Protolyse sind Euch wohl bekannt. Die Ziele des Videos sind es, Euch grundlegende Kenntnisse über die Funktion von Pufferlösungen und ihre Wirkungsweise zu vermitteln. Das Video ist in 4 Abschnitte unterteilt: 1. Bedeutung 2. Puffersubstanzen 3. Puffergleichung 4. Pufferkapazität 1. Bedeutung Überall im menschlichen Organismus, wo Lebensfunktionen wirken, im Zytoplasma, im Blut und bei der Wirkung von Enzymen, kommt es auf eine pH-Stabilität an. Diese Stabilität wird durch sogenannte Puffer gewährleistet. Sie besitzen die Fähigkeit, durch Säuren und Basen ausgelöste pH-Stöße abzufangen und somit den pH-Wert kontant zu halten. 2. Puffersubstanzen Eine Pufferlösung hat die Eigenschaft, trotz Einwirkung einer Säure oder Einwirkung einer Base den pH-Wert ungefähr gleich zu halten. Ein Teil der Puffer sind die sogenannten Säurepuffer. Sie bestehen aus einer schwachen Säure und deren Salz. Ein Beispiel dafür ist das Essigsäure Natriumacetat-Gemisch. Ein weiterer Teil der Puffer sind die Base-Puffer. Diese bestehen aus einer schwachen Base und deren Salz. Ein Beispiel für so einen Puffer ist das Ammoniak Ammoniumchlorid-Gemisch. Sehr populär ist der Puffer, welcher aus Essigsäure und Natriumacetat besteht. Man nennt ihn kurz Acetat-Puffer. Wir werden noch sehen, dass er am effektivsten wirkt, wenn Essigsäure und Natriumacetat im Verhältnis 1:1 vorliegen. Wie wirkt dieser Puffer? Zum einen ist bekannt - und das ist Voraussetzung - dass Essigsäure eine schwache Säure ist. Das bedeutet, dass sie nur sehr schwach dissoziiert. Das bedeutet aber, dass im Acetatpuffer undissoziierte Essigsäure vorliegt. Natriumacetat hingegen dissoziiert in wässriger Lösung hervorragend. Das bedeutet aber, dass im Acetatpuffer Acetationen vorliegen. Die Mediziner und Biochemiker sprechen auch nur einfach von Acetat. Der Acetatpuffer besteht also aus Essigsäure und Acetat. Gibt man zum Acetatpuffer nun eine Säure, so reagieren die Hydroniumionen der Säure mit den Acetationen zu Essigsäureteilchen. Hier sieht man nun, dass es notwendig ist, dass es sich um eine schwache Säure handelt. Die Anionen einer starken Säure würden so nicht reagieren. Bei der Einwirkung einer Base auf den Acetatpuffer kommen die undissoziierten Essigsäuremoleküle ins Spiel. Sie reagieren mit den Hydroxidionen zu Acetationen, und Wasser wird frei. Der pH-Wert des Puffers bleibt nahezu unverändert. 3. Die Puffergleichung Essigsäure ist in wässriger Lösung einer schwachen Dissoziation unterzogen. Ein Essigsäuremolekül reagiert mit einem Wassermolekül zu einem Acetatanion und zu einem Hydroniumion. Nach dem Massenwirkungsgesetz ergibt sich die Säurekonstante als Quotient aus dem Produkt der Konzentrationen der Produkte und dem Produkt der Konzentrationen der Edukte. Die Konzentration des Wassers ist im Vergleich zu den anderen Konzentrationen groß. Daher geht sie mit in die Gleichgewichtskonstante ein. Durch äquivalente Umformung stellt man diese Gleichung nach der Konzentration der Hydroniumionen um. Wir setzen den negativen, dekadischen Logarithmus an, und erhalten den pH-Wert. Entsprechend ergibt sich der pKs-Wert, von dem der Logarithmus des Quotienten der Konzentration der Essigsäure und der Konzentration der Acetationen subtrahiert wird. Schließlich tauschen Zähler und Nenner im Logarithmus ihre Plätze, und wir erhalten: pH = pKs plus Logarithmus von Quotient aus Konzentration der Acetationen und Konzentration der Essigsäure. Diese Gleichung bezeichnet man als Puffergleichung. Ich möchte sie in verallgemeinerter Form aufschreiben: pH = pKs plus Logarithmus aus dem Quotienten der Konzentration der Anionen A- und der Konzentration der Säureteilchen HA. Man bezeichnet die Puffergleichung auch als Henderson-Hasselbalch-Gleichung. Die Gleichung ist korrekt, wenn es sich bei HA um eine schwache Säure handelt. A-, das Anion, ist entsprechend die zur schwachen Säure konjugierte Base. Wenn die Konzentration der Anionen gleich der Konzentration der undissoziierten Säureteilchen ist, dann ist der pH-Wert gleich dem pKs-Wert. 4. Pufferkapazität Bei der Wirkung eines Puffers ist es wünschenswert, dass er möglichst viele Hydroniumionen bzw. Hydroxidionen aufnehmen kann, ohne seinen pH-Wert zu verändern. Wirksam ist der Puffer dann, wenn die Konzentration der konjugierten Base gleich der Konzentration der Säure HA ist. In diesem Fall ist die Pufferkapazität maximal. Als zweites ist der Puffer dann besonders wirksam, wenn die Konzentrationen von konjugierter Base und Säure besonders groß sind. Wird diese Bedingung erfüllt, weicht das Argument des Logarithmus nur wenig von 1 ab. Die Pufferkapazität wird maximal. Ich danke für die Aufmerksamkeit. Alles Gute. Auf Wiedersehen.
Pufferlösungen – Grundlagen Übung
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Definiere den Begriff Pufferlösung.
TippsAuch in deinem Körper hast du Puffersysteme. Weißt du, welche?
LösungPufferlösungen haben die Funktion, den pH-Wert der Lösung in etwa konstant zu halten und Zugaben von Säuren oder Basen abzufangen. Das ist gerade in biologischen Organismen von großer Bedeutung, die auf einen konstanten pH-Wert angewiesen sind. Der Blutpuffer ist ein Beispiel für ein Puffersystem im menschlichen Körper. Es gibt generell zwei Arten von Puffersystemen: erstens die Säure-Puffer, die aus schwachen Säuren und deren Salz bestehen, und zweitens die Base-Puffer, die aus schwachen Basen und deren Salz bestehen.
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Formuliere die Reaktionsgleichungen eines Acetat-Puffers.
TippsDer Acetatpuffer besteht aus zwei Komponenten. Welche sind das?
Mit welchem Teil reagiert nun die Säure und mit welchem Teil reagiert die Base?
$\ce{CaCO3 + 2 HCl -> CaCl2 + H2O + CO2}$
LösungEine Pufferlösung kann den pH-Wert konstant halten, weil sie sowohl mit Säuren als auch mit Basen reagieren kann. Der Acetat-Puffer besteht aus einer schwachen Säure, aus der Essigsäure. Es ist wichtig, dass die Säure in einem Puffer schwach ist und somit auch undissoziiert vorliegt. Außerdem besteht der Puffer aus Natriumacetat, dem Salz der Essigsäure.
Wird nun Säure hinzugegeben, kommen also $H_3O^+$-Ionen hinzu, reagieren diese mit dem Acetat zu Essigsäure und Wasser. Wird eine Base hinzugegeben, kommen also $OH^-$-Ionen hinzu, reagieren diese mit der Essigsäure zu Acetat. In beiden Fällen reagieren also die pH-Wert beeinflussenden Ionen mit dem Puffer, so dass der pH-Wert der Lösung in etwa konstant bleibt.
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Unterscheide zwischen starken und schwachen Säuren.
TippsStarke Säuren dissoziieren fast vollständig.
Starke Säuren besitzen einen kleinen $pK_s -Wert$.
$HCl: pK_s = -10$
$H_SO_4: pK_s = -3$
$H_2S: pK_s = 6,92$
$HCN: pK_s = 9,40$
$HNO_3: pK_s = -1,32$
$HPO_4^{2-}: pK_s = 12,36$
LösungDie Voraussetzung für einen Säure-Puffer ist eine schwache Säure. Was ist nun aber eine schwache Säure? Von schwachen Säuren sprechen wir, wenn das Dissoziationsgleichgewicht nicht vollkommen auf Seiten der Produkte, also der dissoziierten Ionen liegt, sondern die Säure auch noch undissoziiert vorliegt. Wird das Massenwirkungsgesetz formuliert, ergibt sich also für schwache Säuren eine relativ kleine Säurekonstante und dementsprechend ein großer $pK_a$-Wert und für starken Säuren umgekehrt eine große Konstante und ein kleiner $pK_a$-Wert. Die meisten Säuren, die du aus deinem Labor kennst, sind starke Säuren, so wie die Schwefelsäure, die Salzsäure und die Salpetersäure. Wichtig ist auch, dass mehrprotonige Säuren, wenn sie Protonen abgegeben haben, immer schwächere Säuren werden. Das Hydrogenphosphat ist damit wesentlich schwächer als die Phosphorsäure.
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Formuliere die Reaktionsgleichungen für einen Ammoniak/Ammoniumchlorid-Puffer.
TippsDer Ammoniak/Ammoniumchlorid-Puffer ist ein Base-Puffer.
Überlege dir, woraus ein Ammoniak/Ammoniumchlorid-Puffer besteht und was die Pufferwirkung ausmacht.
LösungDer Basepuffer Ammoniak/Ammoniumchlorid besteht aus der schwachen Base Ammoniak ($NH_3$) und dem dazugehörigen Salz Ammoniumchlorid ($NH_4Cl$). Wird nun dem System Säure hinzugefügt, dann reagiert die Säure mit dem Ammoniak unter Bildung von Ammoniumionen. Wird Base hinzugefügt, reagiert diese mit den Ammoniumionen unter Bildung von Ammoniak. Wieder wirkt sich eine Zugabe von pH-Wert beeinflussenden Ionen nicht auf den pH-Wert der Pufferlösung aus.
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Nenne die Bedeutung von Pufferlösungen.
TippsDie Funktion ist für den menschlichen Organismus von Bedeutung.
LösungIm menschlichen Körper gibt es viele wichtige Lebensfunktionen, die nur bei einem bestimmten pH-Wert ablaufen können. Sie müssen vor pH-Schwankungen durch Säuren oder Basen geschützt werden. Daher finden wir oft Puffersysteme im menschlichen Organismus, so zum Beispiel im Blut oder auch bei der Wirkung von Enzymen.
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Berechne die pH-Werte folgender Puffersysteme.
TippsWird der Anteil an Säure höher, muss der pH-Wert niedriger werden.
LösungIn dem Acetat-Puffersystem liegen Acetat und Essigsäure nebeneinander vor. Wird nun eine Säure hinzugegeben, erhöht sich die Konzentration an Essigsäure. Wird eine Base hinzugegeben, erhöht sich die Konzentration an Acetat. Bei gleicher Konzentration entspricht der pH-Wert dem $pK_s$-Wert. Bemerkenswert: selbst wenn die Konzentration der Säure 10 mal höher ist, verringert sich der pH-Wert nur um 1. Ist die Konzentration an Base 10 Mal höher, erhöht sich der pH-Wert um 1.
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Lieber André Otto,
ich persönlich finde es sehr schwierig sich nur Videos zum Lernen anzuschauen. Eine kurze Zusammenfassung könnte an der Stelle für viele Schüler mit Chemie-Problemen hilfreich sein.
LG Katti
Liebe May Britt ,
generell sollte man einen Vortrag von 12 Minuten nicht überfrachten. Du könntest einen Handzettel (Handout) mit kurzer Gliederung deines Vortrags erstellen. Du musst nicht komplizierte Formelprogramme verwenden. Die Formeln kannst du sauber mit schwarzem Stift eintragen. Die Lehrerin/der Lehrer hilft dir bestimmt beim Kopieren in der Schule. Vergiss bitte nicht, die Blätter linksseitig zu lochen.
1. Die Puffergleichung würde ich nur nennen. Wichtig ist, die Symbole und die entsprechenden Einheiten zu benennen. In der Schule und vor allem im Grundkurs gibt es nur die Konzentration und keine Aktivität!
Die Puffergleichung kannst du im Handout herleiten.
2. Beziehe dich auf die Bücher, die ihr in der Oberstufe in der Schule benutzt.
Wenn du dich mit sofatutor vorbereitet hast und du kein Problem hast, das kund zu tun, kannst du auch die Videos angeben, die du dabei verwendet hast. Nur die wichtigsten (3 bis 5).
Vielleicht so:
André Otto, Die Henderson - Hasselbalch - Gleichung (Lernvideo), sofatutor (Online - Lernplatform), 04. 01. 2014.
Wenn du den Vortrag noch nicht morgen halten musst, kannst du bei sofatutor nachfragen, wie eine korrekte Quellenangabe aussehen sollte.
3. Eine Verbindung ist "sauer", weil sie "sauer" schmeckt. Und das machen die Protonen.
Ein weiteres Argument wäre die Tatsache, dass Säuren mit unedlen Metallen unter Wasserstoffabgabe reagieren. Zwar gibt es auch Basen, die mit bestimmten unedlen Metallen (Aluminium) reagieren. Aber eben NICHT mit allen unedlen Metallen!
Das Indikatorargument ist eigentlich schwach, denn es ist nicht eine Säure, weil es den Indikator verfärbt! Wir wissen, dass bestimmte Indikatoren durch Säuren verfärbt werden. Daher verwenden wir sie.
Trotzdem solltest du die wichtigsten Indikatoren nennen, die Säuren anzeigen:
Lackmus - rot
Methylorange - orange
Methylrot - rot
Universalindikator - rot
Alles Gute und viel Erfolg
André Otto
Lieber Andre Otto,
Danke, jetzt ist mir schon vieles klarer! Ich habe mir mittlerweile auch die Reihe über Säuren allgemein angesehen. Nun verstehe ich schon etwas mehr :) Ich bin in einem Grundkurs und muss einen 12-Minütigen Vortrag über Indikatoren und Pufferlösungen halten. Da ich weiss, dass meine Klasse auch kaum Vorwissen über Säuren hat werde ich wohl auch Säuren erklären müssen. Ich weiss nicht, wie ich innerhalb von 12 Minuten all diese Themen verständlich erklären soll :0 Aber Sie helfen mir wirklich sehr! Vielen Dank!!!!
Allerdings habe ich noch 3 Fragen an Sie:
1. Meinen Sie, dass ich die Herleitung der Puffergleichung dabei auch erklären soll? Ich verstehe sie zwar aber ich stelle es mir schwer vor diese der Klasse bei zu bringen.
2. Das kommt jetzt vielleicht komisch aber auf welche Quellen beziehen Sie sich? Können Sie mir evt. 1-2 Bücher oder ähnliches empfehlen?
3. Ich habe in keinem Video eine Erklärung dafür gefunden, warum die Protonen eine Säure sauer machen. Können Sie mir das erklären oder ein geeignetes Video empfehlen?
Vielen Dank noch einmal für die große Unterstützung. Ich weiss echt nicht, wie ich das ohne Ihre Hilfe schaffen sollte.
Liebe Grüße,
May-Britt
Hallo,
auch darüber gibt es von mir ein Video.
Um das zu verstehen, muss man sich mit dem Massenwirkungsgesetz befassen.
In einer wässrigen Lösung bei Raumbedingungen und ausreichender Verdünnung dissoziiert Chlorwasserstoff so:
HCl <===> (eigentlich Doppelpfeil) H+ + Cl-.
Man könnte auch mit H2O und H3O+ arbeiten, aber das kommt auf das Gleiche hinaus.
Die Gleichgewichtskonstante dieser Reaktion nennt man Säurekonstante Ks.
Für Salzsäure HCl liegt sie bei etwa 1000000. Da das unbequem ist, hat man definiert
pKs = -lg Ks
Manchmal wird auch geschrieben:
pKs = -log Ks
Das ist der negative dekadische Logarithmus von Ks. Man kann ganz einfach von der Million die Nullen zählen und verpasst dem Ergebnis ein negatives Vorzeichen.
Also:
pKs = -6
Wenn Essigsäure dissoziiert, so erhält man (gerundet):
Ks = 0,00001
und
pKs = 5
Je negativer die Zahl, um so stärker die Säure. Je positiver die Zahl, um so schwächer die Säure.
Ein gesundes neues Jahr 2015!
Was ist dieser pks-Wert?