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Die Anatomie der Süßgräser

Die Süßgräser sind eine Pflanzenfamilie mit über 12.000 Arten, weltweit verbreitet und charakterisiert durch ihre grasartige Gestalt. Ihr Aufbau umfasst drehrunde, hohle Halme, wechselständige Blätter mit Blattscheide und Blattspreite sowie sprossbürtige Flachwurzeln. Die Blütenstände bestehen aus Ährchen mit Schutzmechanismen wie Hüll- und Deckspelzen. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

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Was sind Süßgräser?

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Lerntext zum Thema Die Anatomie der Süßgräser

Anatomie der Süßgräser – Biologie

Auf Wiesen, an Wegrändern, auf Feldern, an Ufern und an Dünen, fast überall wachsen sie – die Süßgräser. Typische Süßgräser sind zum Beispiel Weizen, Mais, Bambus, Reis, Hirse, Weidelgras und Ziergräser wie das Pampasgras. Doch was genau sind Süßgräser und wie sehen sie aus? In diesem Lerntext beschäftigen wir uns mit dem Aufbau und den Merkmalen der Süßgräser.

Die Systematik der Süßgräser

Süßgräser sind eine Pflanzenfamilie, die zur Ordnung der Süßgrasartigen innerhalb der Abteilung der Samenpflanzen gehört. Mehr als 700 Gattungen und 12 000 Arten von Pflanzen werden den Süßgräsern zugeordnet. Sie sind weltweit in allen Klimazonen vertreten. Das charakteristische gemeinsame Merkmal ist die grasartige Gestalt. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Poaceae.

Süßgräser – Aufbau

Süßgräser können sehr unterschiedlich aussehen. Einige Arten, wie das Rispengras, sind nur wenige Zentimeter groß, andere erreichen eine Höhe von bis zu 40 Metern. Das ist zum Beispiel bei einer Baumbusart der Fall. Dennoch gibt es einige gemeinsame Merkmale.

Der Halm der Süßgräser

Der Halm, auch Stängel oder Sprossachse genannt, ist drehrund, hohl und gegliedert. Durch kleine Verdickungen, die als Knoten bezeichnet werden, wird der Halm in verschieden große Abschnitte geteilt. Die Halme sind beweglich und biegsam, sodass sie sich nach Wind, Regen und anderen Belastungen wieder erholen können. Außerdem können sich umgeknickte Halme durch Pflanzenbewegungen, die sogenannten Tropismen, wieder aufrichten. Das geschieht, indem die Halme auf der Unterseite schneller wachsen und sich dadurch nach oben biegen.

Bei den Gräsern stellt der Halm ein gutes Bestimmungsmerkmal beim Bestimmen von Pflanzen dar. Anhand des Halms lassen sich so zum Beispiel Süßgräser bestimmen beziehungsweise von den Sauergräsern unterscheiden. Sauergrasgewächse gehören ebenfalls zu der Ordnung der Süßgrasartigen. Das Sauergras hat jedoch im Unterschied zum Süßgras dreikantige, markhaltige Stängel und keine hervorstehenden Knoten.

Die Blätter der Süßgräser

Die langen, schmalen Blätter sind in der Regel wechselständig angeordnet. Der Aufbau des Laubblatts besteht aus zwei Abschnitten: der Blattscheide und der Blattspreite.

Die Blattscheide ist der untere Bereich des Blatts, der dicht am Halm anliegt und bis zum Knoten hinab reicht. Sie erhöht die Festigkeit des Halms. Am Übergang von der Blattscheide zur Blattspreite sieht man oftmals ein kleines Blatthäutchen. Der vom Halm abstehende Bereich ist die Blattspreite. Sie besitzt parallel verlaufende Blattadern und einen glatten, scharfen Rand. Die parallelen Blattadern, die Wasser und Nährstoffe transportieren, sind ein charakteristisches Merkmal für einkeimblättrige Pflanzen.

Wurzeln der Süßgräser

Die Wurzeln entspringen ganz unten am Spross. Der Aufbau der Wurzel wird deshalb als sprossbürtig bezeichnet. Sie bilden dicht verzweigte Wurzelsysteme. Die meisten Süßgräser sind jedoch Flachwurzler. Zudem bilden viele Süßgräser oberirdisch kriechende Sprossachsen (Stolone) oder unterirdisch wachsende Sprossausläufer (Rhizome) aus, durch die sie sich verbreiten.

Ährchen und Blüten der Süßgräser

Die Blüten sind sehr klein und unauffällig. Die Blütenstände bestehen aus Teilblütenständen, die Ährchen genannt werden. Die Ährchen bestehen aus einer oder mehreren zwittrigen Blüten. In der Abbildung ist der Blütenaufbau dargestellt.

Blüte Gattung  Süßgräser (niedrigere Klassifizierungen)

Das Ährchen ist von zwei Hüllspelzen eingefasst. Im Inneren davon sind die Blüten, die jeweils von einer Deckspelze und einer Vorspelze umgeben sind. An den Deckspelzen sind Grannen als borstenartige Verlängerung. Spelzen und Grannen dienen dem Schutz der Blüten. An der Innenseite der Deckspelze sind die Schwellkörper angelagert. Wenn die Schwellkörper anschwellen, werden die Spelzen geöffnet. Im Inneren der Blüte befinden sich die Fortpflanzungsorgane. Das sind die Staubblätter, meistens sind es drei, sowie das Fruchtblatt mit Fruchtknoten und Narbe. Wenn die Schwellkörper die Spelzen auseinanderdrücken, werden die Staubblätter und das Fruchtblatt freigegeben und es kann zur Bestäubung kommen. Bei einigen Menschen können die bei der Windbestäubung verbreiteten Pollen der Süßgräser Allergien auslösen.

Süßgräser – Beispiele

Die einzelnen Ährchen können zu unterschiedlichen Blütenständen angeordnet sein. Anhand der Anordnung der Ährchen werden die Gräser in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: Ährengräser, Ährenrispengräser und Rispengräser.

Sitzen die Ährchen ungestielt direkt an der Hauptachse, wird dieser Blütenstand als Ähre bezeichnet und die entsprechenden Gräser als Ährengräser. Wenn die Ährchen nicht direkt am Halm sitzen, sondern kurz gestielt sind, handelt es sich um Ährenrispengräser. Ist der Blütenstand verzweigt und die Ährchen sitzen gestielt auf teilweise mehrfach verzweigten Seitentrieben, so spricht man von Rispengräsern. Innerhalb dieser Gruppen gibt es zahlreiche Vertreter. Einige heimische Süßgräser sind als Beispiele in der folgenden Tabelle aufgelistet.

Ährengräser Ährenrispengräser Rispengräser
  • Weidelgras
  • Quecke
  • Mäusegerste
  • Grüne Borstenhirse
  • Wiesenfuchsschwanz
  • Lieschgras
  • Wiesenrispengras
  • Knäuelgras
  • Einjähriges Rispengras
  • Süßgräser – Zusammenfassung

    In diesem kleinen Steckbrief sind einige wichtige Informationen über die Einordnung der Süßgräser zusammengefasst.

    Steckbrief Süßgräser
    Familie Süßgräser
    wissenschaftlicher Name Poaceae
    Ordnung Süßgrasartige
    Klasse Bedecktsamer
    Unterabteilung Samenpflanzen
    Gattungen und Arten ca. 700 Gattungen und 12 000 Arten
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