Die Bestäubung
Wusstest du schon, warum Bestäubung wichtig für die geschlechtliche Fortpflanzung von Pflanzen ist? Erfahre, wie Blütenpollen übertragen werden, die verschiedenen Arten der Bestäubung (durch Insekten, Wind, Wasser) und die Unterschiede zwischen Fremd-, Nachbar- und Selbstbestäubung. Möchtest du mehr erfahren? All das und noch vieles mehr findest du im ausführlichen Text!
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Lerntext zum Thema Die Bestäubung
Bestäubung – Biologie
Bestimmt hast du schon einmal davon gehört, dass Blüten durch Bienen und andere Insekten bestäubt werden. Doch was genau ist Bestäubung eigentlich, welche Arten der Bestäubung gibt es und warum ist die Bestäubung so wichtig? Diese Fragen wollen wir im Folgenden klären.
Bestäubung – Definition
Natürlich dient die Bestäubung der geschlechtlichen Fortpflanzung von Pflanzen.
Dabei werden die Blütenpollen einer Blüte auf die Narbe einer anderen Blüte übertragen. Die Bestäubung findet zwischen Blüten der gleichen Pflanzenart statt.
Die Blütenpollen werden im Staubblatt der Blüte erzeugt und enthalten die Spermienzellen, also die männlichen Geschlechtszellen. Die Narbe hingegen ist das obere Ende des Fruchtblatts, des weiblichen Blütenorgans. Hier gelangt die Spermienzelle über den Griffel zum Fruchtknoten – beides sind weitere Bestandteile des Fruchtblatts. Der Fruchtknoten enthält die Eizelle, also die weibliche Geschlechtszelle. Dort kommt es letztendlich zur Befruchtung, der Verschmelzung von Spermienzelle mit Eizelle.
Du kannst dir also den folgenden Unterschied zwischen Bestäubung und Befruchtung merken: Die Bestäubung ist das Übertragen von Pollen – bei der Befruchtung verschmelzen Spermienzelle und Eizelle. Die Befruchtung funktioniert also nicht ohne vorherige Bestäubung. Wenn du mehr zu diesem Thema erfahren willst, empfehlen wir dir das Video zur Befruchtung von Pflanzen.
Bitte beachte, dass die Bestäubung nach dem hier beschriebenen Schema nur bei Bedecktsamern stattfindet. Wenn du wissen möchtest, was Bedecktsamer sind und welche Pflanzenklassen es noch gibt, empfehlen wir dir das Video zu Nacktsamern und Bedecktsamern.
Auch bei der Bestäubung von Bedecktsamern gibt es einige Unterschiede zu beachten, die wir uns im Folgenden anschauen wollen.
Arten der Bestäubung
Häufig findet die Bestäubung durch Insekten statt – sie tragen die Blütenpollen einer Blüte zur nächsten. Vielleicht hast du schon einmal davon gehört, dass Bienen und andere Insekten sehr wichtig für unsere Umwelt sind. Das liegt unter anderem daran, dass sie mit der Bestäubung eine sehr wichtige Rolle in der Fortpflanzung von Pflanzen erfüllen. Ohne Insekten gäbe es eine viel geringere Pflanzenanzahl und -vielfalt auf unserer Erde. Bei manchen Pflanzen findet die Bestäubung jedoch durch den Wind oder durch das Wasser statt. Wir wollen uns nun die verschiedenen Arten der Bestäubung etwas detaillierter anschauen.
Bestäubung durch Insekten
Die Bestäubung durch Insekten kannst du häufig an Pflanzen mit großen, oft bunten oder wohlriechenden Blüten beobachten. Durch die optischen Reize und Duftstoffe werden nämlich Insekten zur Bestäubung angelockt. Die Bestäubung passiert jedoch nicht bewusst: Die Insekten kommen beim Trinken des Blütennektars mit dem Staubbeutel der Blüte in Berührung und sammeln somit Pollenstaub auf. Wenn sie zur nächsten Blüte fliegen, um weiterzutrinken, kommen sie mit deren Narbe in Berührung und übertragen so die Pollen.
Typischer Bestäubungstrick – Blütenpracht lockt Insekten
Die Blütenpracht vieler Pflanzen lockt zahlreiche Insekten an. So wird beispielsweise eine Hummel von der Farbenpracht der Blüte eines Wiesensalbeis angelockt. Die Bestäubung funktioniert nur im engen Zusammenspiel von Pflanze und Tier. Dies nennt man auch Bestäubungssymbiose. Sowohl die Blütenpflanzen als auch die Insekten profitieren von diesem Zusammenspiel.
Allgemein sprechen wir von einer Symbiose, wenn unterschiedliche Arten, die voneinander abhängig sind, auch zusätzlich voneinander profitieren und ihren Nutzen aus dem Miteinander ziehen.
Pollen im Überfluss – Frühblüher locken Bienen
Frühblüher wie die Weide bieten Pollen im zeitigen Frühjahr im Überfluss an. Die Weidenkätzchen, also der männliche Blütenstand der Weide, wird von Insekten wie beispielsweise Bienen zum Sammeln des Pollens angeflogen. Die Sammelbienen tragen den Pollen auch zum Bienenstock.
Weitere Insekten als Bestäuber – Schmetterlinge und Käfer
Disteln sind auf Distelfalter angewiesen, die mit ihren langen Saugrüsseln in die tiefen Blütenkelche gelangen und eine Bestäubung ermöglichen. Auch Käfer wie Speck- und Bockkäfer können zur Bestäubung mancher Pflanzen wie den Doldenblütengewächsen beitragen.
Wirbeltiere als Bestäuber
In wärmeren Regionen der Erde können auch kleine Wirbeltiere wie Vögel oder die nektarliebenden Fledermäuse als Bestäuber dienen.
Bestäubung durch Wind oder Wasser
Bestimmt kannst du dir schon denken, wie die Bestäubung durch den Wind funktioniert: Hier werden die Pollen nicht durch Insekten übertragen, sondern fliegen mit dem Wind von einer Blüte zur nächsten. Diese Art der Bestäubung findet häufig bei Gräsern statt. Hierbei sind keine lockenden Blüten nötig – jedoch sind eine hohe Anzahl an Pollen und große Narben von Vorteil. Diese Art der Bestäubung findet nämlich wesentlich willkürlicher statt – viele Pollen erreichen das Ziel (die nächste Blüte) nicht und werden mit dem Wind davongetragen.
Auch mithilfe von Wasser können Pflanzen bestäubt werden – im Fall von Wasserpflanzen können so zum Beispiel die Pollen einer Blüte auf eine andere Blüte übertragen werden. Im Vergleich zur Bestäubung durch Insekten oder Wind kommt diese Form der Bestäubung jedoch selten vor.
Fremdbestäubung, Nachbarbestäubung und Selbstbestäubung
Bisher haben wir nur davon gesprochen, dass mit dem Pollenstaub einer Blüte eine andere Blüte bestäubt wird. Diese Blüte muss nicht zwangsläufig an einer anderen Pflanze sein – es kann sich dabei auch um eine Blüte der gleichen Pflanze handeln. Es ist außerdem möglich, dass eine Blüte mit den Pollen ihrer eigenen Blüte bestäubt wird. Im Folgenden wollen wir die Prozesse der Fremdbestäubung, Nachbarbestäubung und Selbstbestäubung genauer erläutern.
Die Fremdbestäubung wird auch als heterokline Bestäubung oder Xenogamie bezeichnet. Dabei wird mit den Pollen der Blüte einer Pflanze die Blüte einer anderen Pflanze der gleichen Pflanzenart bestäubt. Dies kann durch Insekten, Wind oder Wasser passieren.
Bei der Nachbarbestäubung, die auch als Geitonogamie bezeichnet wird, wird eine Blüte derselben Pflanze bestäubt. Dies kann durch Insekten, Wind und Wasser, aber auch ohne äußere Einflüsse passieren – zum Beispiel dann, wenn eine Blüte eine benachbarte Blüte berührt.
Wahrscheinlich kannst du dir schon denken, was bei der Selbstbestäubung, auch homokline Bestäubung, passiert. Dabei wird mit den Pollen einer Blüte die gleiche Blüte befruchtet. Auch dies kann durch Insekten, Wind und Regen passieren – häufig findet die Selbstbestäubung aber ohne äußere Einflüsse statt. So passiert es zum Beispiel beim Schließen der Blüte, dass ihre Staubblätter die Narbe berühren.
Gegenüber der Fremdbestäubung haben die Nachbar- und die Selbstbestäubung den Vorteil, dass keine weiteren Pflanzen für die Fortpflanzung notwendig sind. Daher können sie sich so an neuen Orten ausbreiten. Außerdem sind die Pflanzen nicht auf äußere Einflüsse zur Bestäubung – Insekten, Wind oder Regen – angewiesen. Nachteil gegenüber der Fremdbestäubung ist jedoch, dass die genetische Variabilität abnimmt, da sich eine Pflanze immer nur mit sich selbst vermehrt.
Bestäubung – Zusammenfassung
- Die Bestäubung dient der geschlechtlichen Fortpflanzung von Pflanzen und ist somit sehr wichtig für unsere Umwelt.
- Die Bestäubung beschreibt die Übertragung von Blütenpollen einer Blüte auf die Narbe einer anderen Blüte (bei Bedecktsamern).
- Man kann unterscheiden zwischen der Bestäubung durch Insekten, Wind und Wasser, außerdem zwischen Fremd-, Nachbar- und Selbstbestäubung.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Bestäubung
Die Bestäubung Übung
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Nenne Bestäubungstricks von Pflanzen.
TippsAkustische Signale gehören nicht zu den Bestäubungstricks der Pflanzen.
LösungPflanzen benötigen für die Bestäubung in der Regel tierische Helfer, die auf unterschiedliche Weise angelockt werden. Zu den Bestäubungstricks zählen:
- prächtigen Blütenfarben,
- verschiedene Duftstoffe und
- spezielle Blütenformen.
Auf diese Weise werden unterschiedliche Tiere angelockt, die dann den Pollen verbreiten und zur nächsten Pflanze bringen. -
Welche Tiere spielen bei der Bestäubung von Pflanzen eine Rolle?
TippsAuch Wirbeltiere können bei der Bestäubung der Pflanzen hilfreich sein.
LösungPflanzen benötigen bei der Bestäubung tierische Helfer. Typischerweise zählen dazu:
- viele Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Käfer,
- einige Vögel wie der Kolibri und
- kleine Säugetiere wie die Fledermäuse.
-
Bestimme typische Bestäubungssymbiosen.
TippsFrühblüher sind im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen.
Schmetterlinge besitzen lange Rüssel, um in tiefe Blütenkelche zu gelangen.
LösungTypische Bestäubungssymbiosen sind:
- Wiesensalbei – Hummel
- Weidekätzchen – Biene
- Distel – Schmetterling
- Doldenblütengewächs – Speckkäfer
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Erkläre den Bestäubungstrick vom Aronstab genauer.
TippsDer Aronstab lockt nicht mit Nektar.
LösungDer Aronstab verströmt einen Duft, der nach faulenden Früchten riecht.
Fliegen lieben diese Verwesungsgerüche und werden dadurch angelockt.
Durch diesen faulen Trick rutschen die Fliegen in den Kessel der Blüte hinein.
Sogenannte Reusenhaare verhindern den Ausstieg aus dem Kessel der Blüte.
Wenn die Blüten verwelken, wird der Fliege der Weg zurück in die Freiheit ermöglicht und der Pollen verteilt. -
Wobei handelt es sich um keine typische Bestäubungssymbiose?
TippsBei der Bestäubungssymbiose profitieren sowohl die Pflanzen als auch die Tiere vom Miteinander.
LösungEine Bestäubungssymbiose bedeutet, dass sowohl die Pflanzen als auch die Tiere vom Zusammenspiel profitieren.
Der Aronstab verwendet einen etwas faulen Trick, da er zwar von der durch die Aasgerüche angelockten Fliege profitiert, diese aber nicht die versprochene Nahrung vorfindet.
Anders verhält es sich bei den nektarliebenden Hummeln, Bienen und Schmetterlingen. Diese erhalten den Nektar beim Besuch der Pflanzen als Gegenleistung dafür, dass sie den Pollen der Pflanze verbreiten.
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Können Schafe Bestäuber sein?
TippsEine Antwort ist richtig.
LösungDie Bestäubung von Pflanzen ist nicht allein Sache von Bienen, sondern viele andere Insekten, Vögel und Säugetiere können dabei auch eine Rolle spielen.
Schafe übernehmen die Funktion des Bestäubers, wenn sie beim Weiden den mit ihrem Fell mitgenommenen Pollen auf andere Pflanzen verteilen.
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Die Blüte – Aufbau und Funktion (Basiswissen)
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Von der Blüte zur Frucht
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