Rekonstruktion der Stammesgeschichte
Die Evolution ist die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen. Für das Nachvollziehen des Evolutionsverlaufs sind Fossilien und Brückentiere eine große Hilfe.
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Die Evolution
Die Evolution beschäftigt sich mit der stammesgeschichtlichen Entwicklung der Lebewesen im Verlauf der Erdgeschichte. Das Ziel der Evolutionsforschung ist diese Entwicklung zu rekonstruieren. Anhand von Fossilien können auf Merkmale bereits ausgestorbener Lebewesen geschlossen werden. Häufig lassen sich mit ihnen Theorien über den Verlauf der Entwicklung beweisen oder widerlegen. Besonders aufschlussreich sind dafür Brückentiere. Als Brückentier bezeichnet man Organismen, die Merkmale zweier verschiedener, heute lebender Organismen teilen. So gilt der Panderichthys als Brückentier zwischen den Fischen und den frühen Vorfahren der heutigen Amphibien. Es konnte das Wasser schon verlassen, besaß allerdings noch keine an das Land angepasste Gliedmaßen.
Auch gibt es heute noch lebende Fossilien. So bezeichnet man Arten, die schon sehr lange und weitestgehend unverändert überlebt haben. Zu ihnen gehören die Trilobiten, sie gibt es schon seit dem Kambrium.
Überblick über die Entwicklung der Lebewesen
Die Geschichte der Erde wird in verschiedene Erdzeitalter unterteilt. Meist beginnt ein neues Erdzeitalter mit einer neuen Entwicklung der Lebewesen.
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Kambrium (543 Mio. - 488 Mio. Jahren): Die Artenvielfalt der mehrzelligen Organismen steigt rasant an. Leider können sich viele der Arten nicht durchsetzen und es kommt zu einem Massenaussterben. Viele Trilobiten sowie Algen und Bakterien konnten nachgewiesen werden.
Ordovizium (488 - 444 Mio. Jahren): Muscheln, erste Fische und Algen leben auf der Erde.
Silur (444 - 359 Mio. Jahren): Erste Landpflanzen entwickeln sich und Fische breiten sich weiter aus.
Karbon (359 - 299 Mio. Jahren): Es gibt große Wälder aus Farnpflanzen auf dem Festland und auch Kriechtiere, Lurche und Insekten.
Perm. (299 - 251 Mio. Jahren): Entwicklung erster Nadelhölzer und vieler Kriechtiere.
Trias (251 – 200 Mio. Jahren): Unter den Pflanzen treten die ersten Nacktsamer auf. Aus dieser Zeit stammen die ersten Fossilien der Säugetiere.
Jura (200 - 146 Mio. Jahren): Es entwickeln sich erste Bedecktsamer und das Zeitalter der Dinosaurier beginnt.
Kreide (146 – 66 Mio. Jahren): Erste Blütenpflanzen entstehen und am Ende dieses Zeitalters sterben die meisten Dinosaurier aus. Der Grund dafür war wahrscheinlich ein Kometeneinschlag.
Tertiär (66 - 1,8 Mio. Jahren): Durch das Aussterben der Dinosaurier konnten sich die Säugetiere ausbreiten. Auch Vögel, Blütenpflanzen und Blüten bestäubende Insekten entwickelten sich rasant. Sie bildeten viele neue Arten. Am Ende des Tertiärs findet man Fossilien von ersten Vorfahren des Menschen.
Quartär (1,8 Mio. Jahren - heute) Auftreten und Entwicklung des Menschen.
Die Entwicklung der Wirbeltiere
Du fragst dich wie der Stammbaum der Wirbeltiere aussieht? Die Wirbeltiere zeichnen sich durch die Wirbelsäule aus. Der Vorläufer der Wirbelsäule, die Chorda dorsalis, kann schon bei Fossilien aus dem Kambrium nachgewiesen werden. Im Gegensatz zur Wirbelsäule bestand sie aus Bindegewebe, ähnlich dem unserer heutigen Bandscheiben. Die echte Wirbelsäule entstand wahrscheinlich im Erdzeitalter der Ordoviziums. Die ersten Wirbeltiere waren Fische. Mit dem Landgang der Wirbeltiere im Karbon entwickeln sich die Vorfahren unserer heutigen Amphibien. Komplett vom Wasser unabhängig wurden diese Tiere durch die Entwicklung des Eies. Der daraus resultierenden Gruppe der Nabeltiere oder Amnioten gehören auch die Dinosaurier an, welche für einige Millionen Jahre die Erde beherrschten. Parallel zu ihnen fand auch die Entstehung der Säugetiere statt. Sie gebaren ihre Jungen lebend und legten keine Eier. Mit der Zeit entwickelten sich die Reptilien und Vögel.
Nach dem Aussterben der Dinosaurier entwickelten sich die Säugetiere rasant. Es entstanden viele verschiedene neue Arten. Manche Pflanzenfresser unter ihnen bildeten Hufe aus. Diese ersten Hufträger besaßen drei Hufe an jedem Fuß und spalteten sich bald in die Paarhufer und die Unpaarhufer auf. Mit den Unpaarhufern beginnt der Stammbaum der Pferde.
Eine weitere Gruppe der Säugetiere spezialisierte sich auf das Leben und Klettern in Bäumen. Das erste Fossil eines Primaten ist ca. 55 Millionen Jahre alt. Die Primaten entwickelten im Tertiär den aufrechten Gang und wiesen ein größeres Hirnvolumen als ihre Vorfahren auf. Aus diesen Primaten geht die Gattung Homo hervor und mit ihr beginnt der Stammbaum des Menschen. Laut der Out-of-Africa-Hypothese lebten diese frühen Menschen in Afrika und besiedelten bald die ganze Welt. Im Gegensatz zum multiregionalen Modell gilt die Out-of-Africa-Hypothese heute als sehr wahrscheinlich.
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