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Was passiert bei Stress? – Fight-or-Flight-Syndrom: Ein Zusammenwirken von Nerven- und Hormonsystem

Was ist das Fight-or-Flight-Syndrom? – Die körperliche Stressreaktion Erfahre, wie dein Körper auf Stress reagiert und was es mit dem Fight-or-Flight-Mechanismus auf sich hat. Die Zusammenarbeit des Nervensystems und des Hormonsystems sowie die lebenswichtige Funktion dieser Stressreaktion werden erklärt. Interessiert? Das und mehr findest du im folgenden Text!

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Was passiert im Körper während des Fight-or-Flight-Syndroms?

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Was passiert bei Stress? – Fight-or-Flight-Syndrom: Ein Zusammenwirken von Nerven- und Hormonsystem
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Grundlagen zum Thema Was passiert bei Stress? – Fight-or-Flight-Syndrom: Ein Zusammenwirken von Nerven- und Hormonsystem

Was passiert bei Stress? – Biologie

Du kennst das sicher: Du sitzt auf deinem Stuhl und wartest, bis die Lehrkraft die Klassenarbeit verteilt. Du bist nervös, deine Hände werden feucht und dein Atem geht etwas schneller. Das sind klassische Anzeichen dafür, dass du gestresst bist. Dein Körper ist sozusagen in Alarmbereitschaft. Aber wie entsteht Stress? Und was macht Stress im Körper?
Was der Flucht-Kampf-Mechanismus ist und was bei Stress im Körper passiert, wird im folgenden Text einfach erklärt.

Was ist das Fight-or-Flight-Syndrom? – Definition

Das Fight-or-Flight-Syndrom in der Biologie nennt man auch Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Es bezeichnet eine bestimmte Reaktion des Körpers auf eine akute Stresssituation. Dabei werden bestimmte Hormone ausgeschüttet, die dem Körper schnell Energie liefern, um sich aus einer gefährlichen Situation zu befreien.

Diese Stressreaktion im Körper ist also ein lebenswichtiger Vorgang. Innerhalb weniger Augenblicke kann der Körper eine Gefahrensituation erkennen und darauf reagieren.
Stell dir einmal einen Menschen vor, dem ganz plötzlich ein gefährliches wildes Tier gegenübersteht. Diese Situation verursacht enormen Stress und in diesem Moment zählt jede Sekunde. Was ist jetzt zu tun? Fliehen oder kämpfen? Für diese beiden Optionen braucht der Körper Energie. Und die bekommt er schnell und in großen Mengen geliefert – durch die Kampf-oder-Flucht-Reaktion.

Fight-or-Flight-Syndrom – Erklärung

Beispiele für die Auslöser eines Fight-or-Flight-Syndroms gibt es zahlreiche. Jede Situation, die akuten und starken Stress verursacht, kann ein solcher Auslöser sein: Eine Klassenarbeit, ein gefährliches Tier oder ein Vortrag vor einer großen Gruppe können allesamt zu der beschriebenen Reaktion führen.

Das Fight-or-Flight-Syndrom und der Stress sind dabei eng miteinander verbunden. Der Unterschied zwischen dem Fight-or-Flight-Syndrom und dem Stress liegt darin, dass Stress eine körperliche und psychische Belastung und die daraus resultierenden Reaktionen beschreibt. Den Auslöser dafür, also den stressauslösenden Reiz, nennt man Stressor. Das Fight-or-Flight-Syndrom ist eine Reaktion auf einen solchen Stressor und den dadurch ausgelösten Stress.

Wodurch wird die Fight-or-Flight-Reaktion ausgelöst?

Die Fight-or-Flight-Reaktion wird durch zwei verschiedene Körpersysteme ausgelöst: durch das vegetative Nervensystem und das Hormonsystem des Menschen. Beide beeinflussen sich gegenseitig und lösen die Fight-or-Flight-Reaktion aus. Aber wie genau funktioniert das?

Ein äußerer Reiz wird über die Sinne wahrgenommen. Das kann zum Beispiel etwas sein, was wir sehen oder hören. Die Information über den Reiz gelangt über Nervenbahnen an das Gehirn. Das Gehirn analysiert die erhaltenen Informationen. Handelt es sich bei dem Reiz um einen Stressor, wird der Sympathikus aktiviert. Der Sympathikus ist Teil des vegetativen Nervensystems und ist für die körperliche Leistungssteigerung verantwortlich. Der Sympathikus sendet elektrische Impulse an die Nebennieren.
Daraufhin produzieren die Nebennierenrinde und das Nebennierenmark die Fight-or-Flight-Hormone Cortisol bzw. Noradrenalin und Adrenalin. Gleichzeitig wird in der Hypophyse ein weiteres Hormon, das adrenocorticotrope Hormon (ACTH), produziert. Die Hypophyse wird auch als Hirnanhangdrüse bezeichnet. Die etwa erbsengroße Hypophyse ist eine Hormondrüse und ist besonders wichtig für die Hormonproduktion und Hormonregulation. Das gebildete ACTH wird in die Blutbahn abgegeben und in die Nebennieren transportiert, wo es ebenfalls die Produktion von Adrenalin bzw. Noradrenalin und Cortisol anregt.
Die produzierten Hormone gelangen über das Blutsystem in den gesamten Körper und können verschiedene Reaktionen auslösen.

Stress löst das Fight or Flight Syndrom aus

Welche Reaktionen lösen die Hormone im Körper aus?

Die Reaktionen, die die Hormone auslösen, sind überlebensnotwendig. Die Atmung beschleunigt sich, die Arterien werden geweitet, der Blutdruck nimmt zu und das Herz schlägt schneller. Somit kann in kurzer Zeit viel Sauerstoff mit dem Blut transportiert werden, um mehr Energie für die Muskeln und das Gehirn zu liefern. Gleichzeitig wird in der Leber gespeichertes Glycogen in Glucose umgewandelt. Ein anderer Name für Glucose ist Traubenzucker. Dieser wird in den Zellen zu Energie umgewandelt. Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel können die Muskeln und das Gehirn nun Höchstleistung vollbringen.
Das produzierte Hormon Cortisol wirkt sich auf die Verdauung aus. Cortisol hemmt die Verdauung. Somit kann die Energie, die jetzt nicht für die Verdauung verwendet wird, ebenfalls für das Gehirn und die Muskeln zur Verfügung gestellt werden.
So wird der Körper optimal auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vorbereitet und kann schnell reagieren. Die wichtigsten Reaktionen des Körpers durch die Aktivität des Sympathikus sind in der Tabelle zusammengefasst.

Wirkort Reaktion durch Sympathikus
Pupillen Sie weiten sich.
Bronchien Sie weiten sich.
Herzschlag Er wird schneller.
Magen und Darm Verdauung wird eingestellt.
Leber Glykogen wird ins Blut freigesetzt.

Sobald die Stresssituation vorüber ist, wird der Parasympathikus aktiviert. Der Parasympathikus gehört ebenfalls, wie der Sympathikus, zum vegetativen Nervensystem. Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus. Die Ausschüttung der Hormone Adrenalin und Cortisol wird eingestellt und der Stoffwechsel normalisiert sich.
Selbst wenn der stressauslösende Reiz schon längst nicht mehr vorhanden ist, hält die Anspannung noch eine ganze Weile an. Dies ist auf die immer noch relativ hohe Hormonkonzentration im Blut zurückzuführen. Erst wenn die Hormone mehr und mehr aus dem Blut verschwinden, sinkt die Anspannung.

Stress ist eine sinnvolle Reaktion des Körpers, um die Leistungsfähigkeit in kurzer Zeit enorm zu steigern und somit schnell auf Gefahrensituationen zu reagieren. Das Fight-or-Flight-Syndrom hat deshalb auch eine große Bedeutung für unseren Körper. Wenn der Stress zum Dauerzustand wird, dem sogenannten Dauerstress, kann dies negative Folgen haben. Durch den Dauerstress erhöht sich der Blutdruck und schädigt die Gefäße, die Gefahr eines Herzinfarkts steigt. Die Verdauung wird gestört und das Immunsystem geschwächt.

Fight-or-Flight-Syndrom – Zusammenfassung

Du weißt nun, warum man die körperlichen Veränderungen in einer Stresssituation als Fight-or-Flight-Syndrom bezeichnet. Für einen schnellen Überblick sind hier die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst.

  • Das Nervensystem und das Hormonsystem arbeiten in Stresssituationen eng zusammen.
  • Der Sympathikus als Teil des Nervensystems ist an dem Fight-or-Flight-Syndrom beteiligt.
  • Die freigesetzten Hormone führen zu einer höheren Leistungsfähigkeit des Körpers, indem sie dafür sorgen, dass mehr Energie für das Gehirn und die Muskeln zur Verfügung gestellt wird.
  • Stress ist eine sinnvolle Reaktion des Körpers in Gefahrensituationen und erhöht die Überlebenschancen.
  • Dauerstress ist gesundheitsschädigend.

Zur Überprüfung deines Wissens kannst du die nachfolgenden Arbeitsblätter und Übungen bearbeiten, um das Fight-or-Flight-Syndrom einfach erklären zu können. Viel Spaß!

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Was passiert bei Stress? – Fight-or-Flight-Syndrom: Ein Zusammenwirken von Nerven- und Hormonsystem

Das Fight-or-Flight-Syndrom - Zusammenwirken von Nerven- und Hormonsystem

Hallo! Du kennst das bestimmt: Du sitzt in der Klasse, jeden Augenblick wird der Lehrer herein kommen und die Aufgabenzettel für die Klassenarbeit austeilen. Du bist angespannt, dein Herz schlägt schneller als sonst, deine Handflächen sind etwas feucht. Du bist in einer Stresssituation.

Warum reagiert dein Körper auf diese Weise auf Stress? Hatte auch ein Urzeitmensch Stress? Wie wirken Nerven- und Hormonsystem bei Stress zusammen und was ist das Fight-or-Flight-Syndrom? In diesem Video wollen wir diesen Fragen auf den Grund gehen.

Stell dir einen Urzeitmenschen vor, der mit seinem Speer in freiem Gelände unterwegs ist. Er ahnt nichts böses. Plötzlich steht ein wolfartiges Wesen vor ihm, er erstarrt. Innerhalb weniger Augenblicke steht der Urzeitmensch unter Hochspannung - Stress. In diesem Zustand muss er eine Entscheidung treffen: Kämpfen oder Fliehen? Fight or Flight? Das ist der Ursprung der Bezeichnung Fight-or-Flight-Syndrom für akute Stresssituationen.

Wenn du einem stressauslösenden Reiz ausgesetzt bist, einem sogenannten Stressor - wenn etwa plötzlich ein wilder Hund vor dir steht -, dann steht dein Körper innerhalb kürzester Zeit unter Hochspannung. Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass diese Anspannung noch eine ganze Weile anhält, obwohl die Gefahrensituation schon längst vorbei ist.

Der scheinbar gefährliche Hund hat sich längst getrollt und ist gar nicht mehr zu sehen. Warum schlägt dein Herz dann immer noch schnell? Der äußere Reiz -der Hund- ist ja längst weg...

Das hängt damit zusammen, dass im menschlichen Körper zwei verschiedene Systeme Hand in Hand laufen: Das Nervensystem und das Hormonsystem. Das Hormonsystem ist etwas träger als das Nervensystem und wirkt daher länger nach. Aber wie genau funktioniert das? Was läuft im Körper ab, wenn eine Stresssituation eintritt?

Ein äußerer Reiz wird -etwa über das Auge- wahrgenommen und über Nervenbahnen an das Gehirn gesendet. Das Gehirn erfasst die Situation und aktiviert den sogenannten Sympathicus, der zum vegetativen Nervensystem gehört. Über elektrische Impulse wird die Nebennierenrinde zur Produktion von Adrenalin und Cortisol angeregt. Gleichzeitig wird in der Hypophyse ein Hormon produziert.

Hormone sind Botenstoffe, die in sehr kleinen Dosen ins Blut ausgeschüttet werden und -wenn sie in bestimmten Zellen auf entsprechende Andockstationen, sogenannte Rezeptoren, treffen- bestimmte Reaktionen auslösen.

In Stresssituationen wird in der Hypophyse das Hormon ACTH produziert und gelangt über die Blutbahn ebenfalls in die Nebennierenrinde. So wird gleichzeitig über das Hormonsystem und das Nervensystem die Produktion der Hormone Adrenalin und Cortisol angeregt.

Die beiden Botenstoffe erreichen über das Blutsystem den ganzen Körper und lösen verschiedene Reaktionen aus: Die Atmung wird beschleunigt, die Aterien weiten sich, der Blutdruck nimmt zu, der Herzschlag wird schneller. So kann mehr Blut aufgenommen und transportiert werden, die Zellen erhalten also mehr Sauerstoff, wodurch Muskeln und Hirn können mehr Arbeit leisten können. In der Leber werden gleichzeitig eingelagerte Kohlenhydrate in Glucose umgewandelt und über das Blut im Körper verteilt. Glucose ist Traubenzucker und der Kraftstoff der Zellen.

Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel können Muskeln und Hirn nun Höchstleistungen vollbringen. Das ausgeschüttete Cortisol wiederum hemmt unter anderem die Verdauung - dadurch wird eine Menge Energie eingespart, die nun Hirn und Muskeln zusätzlich zur Verfügung steht. Stress ist also insgesamt eine sinnvolle, keineswegs ungesunde Reaktion des Körpers, die in „Gefahrensituationen“ die Leistungsfähigkeit enorm erhöht. Ist die Stresssituation vorüber wird der Parasympathicus aktiv.

Die Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol wird eingestellt, der Stoffwechsel normalisiert sich wieder. Dass dieser Vorgang des Abklingens oft länger dauern kann, liegt daran, dass es eine Zeit dauert, bis die Konzentration der entsprechenden Hormone im Blut wieder sinkt. Gefährlich ist Stress nur dann, wenn er zu Dauerstress wird.

Wenn ein Mensch -z.b. in seiner Arbeit- permanent unter Druck steht, fährt sein Körper die ganze Zeit über den Modus der Gefahrensituation. Der erhöhte Blutdruck schädigt die Gefäße, Herzinfarkt kann die Folge sein, die Verdauung wird durch die andauernd hohe Konzentration von Cortisol im Blut gelähmt, Darmgeschüre werden begünstigt. Da Cortisol auch das Immunsystem schwächt, steigt die Anfälligkeit für Infenktionskrankheiten.

In der Stresssituation arbeiten Nerven- und Hormonsystem Hand in Hand und lösen bestimmte Reaktionen im menschlichen Körper aus, um eine höhere Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. Die Verdauung wird gehemmt und dein Gehirn und deine Muskeln werden mit zusätzlichem Traubenzucker versorgt. Die geweiteten Gefäße ermöglichen eine bessere Durchblutung. Das ist eine sinnvolle Einrichtung, um Gefahrensituationen besser meistern zu können. Wird Stress allerdings zum Dauerstress, wirkt er gesundheitsschädigend. Tschüss!

8 Kommentare
  1. Kompliment weiter so

    Von Tiem Naruto Uzumaki , vor fast 3 Jahren
  2. Ich hab nix gecheckt aber geil :]

    Von Nadia H., vor mehr als 3 Jahren
  3. danke für diese spannenden 6 Minuten Video, Sofatutor ist ab klasse 8 nicht mehr sehr nützlich weil andere Fächerthemen als in der schule drankommen. Das Video ist übrigens viel zu lange.

    Von Fam Remensperger, vor mehr als 4 Jahren
  4. Hallo Bettinaarndt,
    da hast du völlig recht! Der Fehler wurde vermerkt und wird baldmöglichst korrigiert. Vielen Dank für den Hinweis!
    Liebe Grüße aus der Redaktion

    Von Tatjana Elbing, vor etwa 5 Jahren
  5. Guten Abend,
    meines Erachtens wird Adrenalin im Nebennierenmark produziert und nicht in der Nebennierenrinde. Min 2:50

    Von Bettinaarndt, vor etwa 5 Jahren
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Was passiert bei Stress? – Fight-or-Flight-Syndrom: Ein Zusammenwirken von Nerven- und Hormonsystem Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Was passiert bei Stress? – Fight-or-Flight-Syndrom: Ein Zusammenwirken von Nerven- und Hormonsystem kannst du es wiederholen und üben.
  • Definiere den Begriff Hormon.

    Tipps

    Hormone sind Botenstoffe. Wie der Postbote überbringen sie Informationen („Signale“).

    Die vier Begriffe lauten:
    Blut, Botenstoffe, Reaktion, Rezeptoren.

    Lösung

    Das Wort Hormon stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie antreiben oder erregen. Sie sind Botenstoffe, die von speziellen Zellen produziert werden. Hormone werden in kleinen Mengen ins Blut abgegeben und docken an spezifische Rezeptoren an. So lösen sie bestimmte Reaktionen aus. Die Hormonproduktion findet an vielen Orten im Körper statt, unter anderem im Gehirn, in den Nebennieren oder in der Schilddrüse.

    Bekannte Hormone sind Insulin, Endorphine, Adrenalin, Noradrenalin, Testosteron, Östrogen oder Glucagon. Sie alle werden an verschiedenen Orten gebildet und wirken ganz unterschiedlich.

  • Schildere, warum Stresssymptome auch längere Zeit nach einer Gefahrensituation noch vorhanden sind.

    Tipps

    Hormone werden über das Gefäßsystem verteilt, das hier rot und blau dargestellt ist. Es durchzieht den gesamten Körper und kann so auch Hormone zu allen Organen transportieren.

    Lösung

    Im menschlichen Körper arbeiten das Nervensystem und das Hormonsystem eng miteinander zusammen. Das Nervensystem ist allerdings viel schneller als das Hormonsystem. Im Körper sind Organe verteilt, die Hormone produzieren. Diese werden ins Blut abgegeben und so über das Blutgefäßsystem im ganzen Körper verteilt.

    Das Stresshormon Adrenalin sorgt z.B. dafür, dass die Herz- und Atemfrequenz erhöht wird. Dies ist in einer Leistungs- bzw. Stresssituation durchaus sinnvoll, denn dadurch gelangt mehr Sauerstoff in den Körper und Nährstoffe werden im Körper schneller transportiert. So kannst du dich bei einer Klassenarbeit besser konzentrieren.

    Aber auch nach einer Leistungssituation, die für den Körper stressig und alarmierend ist, kannst du die Stresssymptome (z.B. das schnell schlagende Herz) noch einige Zeit bei dir beobachten. Das liegt daran, dass das Hormonsystem etwas träger ist. Erst wenn die Konzentration von Adrenalin im Blut gering genug ist, ist dein Körper nicht mehr an eine Stresssituation angepasst und kann sich erholen.

  • Stelle die Wirkungsweise von Sympathicus und Parasympathicus gegenüber.

    Tipps

    Glykogen ist ein Speicherstoff, der aus vielen Glucoseeinheiten besteht. Glykogen wird auch als Leberstärke bezeichnet. Glucose ist der Energieträger des Körpers und wird vor allem in Stresssituationen vermehrt freigesetzt.

    Der Sympathicus ist vor allem in Gefahrensituationen aktiv. Er sorgt dafür, dass alle Prozesse, die für eine bevorstehende Flucht oder einen bevorstehenden Kampf unwichtig sind, gestoppt werden. Dazu gehört z.B. die Verdauung und die daran beteiligten Organe (z.B. Magen, Speicheldrüsen).

    Lösung

    Das vegetative Nervensystem (VNS) unseres Körpers steuert die inneren Organe, die für die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff und für die Entsorgung von Stoffwechselendprodukten zuständig sind. Da es selbstständig arbeitet, wird das VNS auch als autonomes Nervensystem bezeichnet.

    Bestimmt ist dir aufgefallen, dass Sympathicus und Parasympathicus als Gegenspieler (antagonistisch) auftreten.
    Der Parasympathicus ist besonders in Situationen aktiv, die der Regeneration und der Erholung des Körpers dienen. So verlangsamt er die Herz- und Atemfrequenz, fördert die Speicherung des „Kraftstoffes“ Glucose in den Speicherstoff Glykogen und erhöht die Verdauungsleistung (also den Prozess der Energiegewinnung).
    Der Sympathicus dagegen dient der körperlichen Aktivität. Er beschleunigt die Herzfrequenz, fördert die Atmung, erhöht die Glucosefreisetzung in der Leber und hemmt alle Prozesse, die in einer Leistungs- oder Alarmsituation „unnötigerweise“ Energie verbrauchen (z.B. die Verdauung).

  • Ermittle Stressoren und Stressfolgen.

    Tipps

    Der Körper reagiert auf eine Stresssituation, indem u.a. die Herzfrequenz erhöht, die Atemfrequenz beschleunigt und die Ausschüttung von Hormonen vom Sympathicus angeregt wird.

    Bei Dauerstress können ein Herzinfarkt (hoher Blutdruck), Übergewicht (ungesunde Ernährung) und Krankheiten (geschwächtes Immunsystem) die Folge sein.

    Lösung

    Stress ist in vielen Situationen sinnvoll, denn er erhöht die Leistungsfähigkeit.

    Situationen, die Stress auslösen (Stressoren) gibt es viele. Sie sind z.T. vom Menschen abhängig. Die häufigsten negativen Stressoren sind:

    • Tod eines nahen Familienangehörigen,
    • Scheidung und Trennung,
    • Verlust des Arbeitsplatzes, Geldsorgen und Verschuldung,
    • Krankheit,
    • Konflikt mit dem Gesetz.
    Der Körper reagiert auf kurzfristigen Stress mit der Ausschüttung von Hormonen, einer erhöhten Herz- und Atemfrequenz und erhöhtem Blutdruck.

    Bei Dauerstress erhöht sich das Risiko eines Herzinfarkts, das Gewicht nimmt aufgrund von Zeitmangel meist zu (oder drastisch ab) und das Immunsystem ist geschwächt, sodass häufig Krankheiten resultieren.

  • Vereinfache das Wort Stressor.

    Tipps

    Stressoren verursachen Stress. Sie bezeichnen aber nicht die Reaktion auf diesen Stress.

    Lösung

    Stressoren sind Stressfaktoren, die also Stress verursachen. Die Reize, die auf den Organismus einwirken, können als positiv oder negativ eingeschätzt werden.

    Es gibt „guten“ und „schlechten“ Stress. Guter Stress kann z.B. bei einer bevorstehenden Hochzeit oder als Vorfreude auf einen neuen Job auftreten. Schlechter Stress wird als unangenehm, bedrohlich und überfordernd empfunden, z.B. bei Todesfällen oder Existenzängsten.
    Ob eine Stresssituation „gut“ oder „schlecht“ ist, hängt auch von der Einstellung des Individuums gegenüber dieser Situation ab. Eine Klausur kann für einige als Herausforderung, für andere als Belastung angesehen werden.

  • Untersuche die aktuelle Forschung über das Fight-or-Flight-Syndrom.

    Tipps

    Da viele Wissenschaftler und Forscher ihre Ergebnisse in englischer Sprache verfassen, sind auch diese ganzen Begriffe in dieser Sprache. Deshalb findest du hier eine kleine Übersetzungshilfe:

    • befriend = unterstützen, helfen, anfreunden
    • fight = kämpfen, fechten, streiten
    • flight = Flucht, Flug, (Vogel-)Schwarm
    • freeze = einfrieren, erstarren, stoppen
    • fright = Angst, Furcht, Schrecken
    • tend = pflegen, hüten, tendieren

    Lösung

    Die fight-or-flight-Reaktion wurde 1915 von dem Amerikaner Walter Cannon geprägt. Er erforschte die Abläufe, die im Nervensystem des Körpers ablaufen, vor allem bei Tieren, die in eine bedrohliche Situation geraten sind. So stellte er fest, dass im Gehirn die schlagartige Freisetzung des Stresshormons Adrenalin veranlasst wird. Dieses sorgt u.a. dafür, dass die Herz- und Atemfrequenz beschleunigt werden. Dadurch wird der Körper mit mehr Energie versorgt, um in dieser Stresssituation mit Kampf oder Flucht reagieren zu können.

    Diese beiden Optionen wurden 1988 von Jeffrey A. Gray erweitert. In der ersten Phase, der freeze-Phase, ist der Körper sehr aufmerksam, wach und bewegungslos. Dieses Erstarren geht mit der Hoffnung einher, von dem Raubtier (oder einem anderen Stressor) nicht entdeckt zu werden.
    Gray stellte Cannons Begriff außerdem um, denn die Flucht-Reaktion sei eher zu erwarten als der Kampf (flight-or-fight).
    Wenn diese beiden Möglichkeiten nicht gegeben sind, tritt die fright-Phase ein. Mit der Furcht geht eine Muskellähmung einher, mit dem Ziel sich totzustellen.

    Der Begriff der Tend-and-befriend-Reaktion wurde in den 90er Jahren geprägt. Er stellt heraus, dass Frauen und Männer unterschiedlich auf eine Stresssituation reagieren. Während für Männer Kampf und Flucht häufig realistische Optionen sind, kommt für Frauen eher in Frage, den Nachwuchs zu beschützen (tend) und Freundschaft anzubieten (befriend).

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