Organspende
Alles über Organspende und Transplantation: Erfahre, wie du Leben retten kannst! Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Organspende
Organspende und Organtransplantation – Biologie
Der menschliche Körper ist ein wahres Wunder. Jeder Knochen und jeder Muskel hat einen bestimmten Aufbau und Funktionen. Doch allein die Knochen und Muskeln reichen nicht aus, um den Körper zu einer funktionierenden Einheit zu machen, weshalb unser Körper mit zahlreichen Organen ausgestattet ist. Wusstest du, dass der Begriff Organ aus dem Altgriechischen stammt und übersetzt Werkzeug bedeutet? So gesehen sind Organe Werkzeuge, die eine oder auch mehrere Aufgaben erfüllen. Viele Menschen sind jedoch todkrank, weil ihre Organe aufgrund von Krankheiten nicht funktionieren. Eine Organspende kann diesen Menschen das Leben retten. In diesem Lerntext wollen wir uns der Organspende bzw. der Organtransplantation widmen. Um den Inhalt dieses Lerntextes besser nachzuvollziehen, wäre es von Vorteil, wenn du etwas Wissen über das Immunsystem des menschlichen Körpers mitbringst und verstehst, wie Immunreaktionen funktionieren.
Organspende – Definition
Wie bereits erwähnt kann eine Organspende ein Menschenleben retten. Doch was genau ist eigentlich eine Organspende?
Um die Gesundheit betroffener Personen wiederherzustellen, können Zellen, Gewebe oder sogar ganze Organe von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden. Dieser Vorgang wird als Transplantation bezeichnet.
Es gibt einige Organe des Menschen, die von einem lebenden Spender übertragen werden können. In diesem Fall spricht man von einer Lebendspende. Es gibt jedoch auch sogenannte postmortale Organspenden, bei der die Spender verstorben sind und ihre Organe für Transplantation zur Verfügung gestellt haben.
Wer darf Organe spenden?
Tatsächlich ist es so, dass fast jeder Organspenderin oder Organspender werden kann, unabhängig davon, welches Alter man hat. Wichtig ist nur das biologische Alter der Organe. So konnte zum Beispiel festgestellt werden, dass immer mehr Organspender über 65 Jahre alt sind. Solange ihre Organe oder ihre Gewebe gesund und funktionsfähig sind, können sie sowohl gleichaltrigen als auch jüngeren Menschen die Hoffnung auf ein normales Leben ermöglichen.
Ausschlusskriterien für eine Organspende sind Krankheiten des Spenders, wie zum Beispiel Krebserkrankungen, HIV oder bestimmte Nervenleiden.
Welche Organe eignen sich für eine Organspende?
Wusstest du, dass sich nicht alle Organe für eine Organspende eignen? Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Organen, die gespendet werden dürfen. Für eine Lebendspende eignet sich zum Beispiel die Niere, da jeder gesunde Mensch zwei Nieren hat und auch mit nur einer Niere ohne Beschwerden leben kann. Die Niere ist sogar unter allen Organtransplantationen das Organ, das die höchste Erfolgsquote aufweist. Weitere Organe wie Anteile der Haut, bestimmte Gefäße, das Muskelgewebe sowie Teile der Leber können auch gespendet werden. Übrigens ist die Leber ein Organ, das nicht unterschätzt werden sollte. Aufgrund ihrer Regenerationsfähigkeit kann sie sich innerhalb weniger Wochen vollständig erneuern, auch wenn mehr als die Hälfte von ihr entfernt wird. Andere Organe wie das Herz, die Lunge, der Darm, die Hornhaut oder Linse des Auges und Teile der Haut dürfen zwar auch transplantiert werden, allerdings nur von hirntoten Menschen. Der Hirntod muss von zwei Ärzten unabhängig voneinander diagnostiziert werden.
Der Hirntod
Ist die Rede von einem Hirntod, so ist damit der Verlust aller Funktionen von Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm gemeint, die nicht behebbar sind. So kann zum Beispiel das Gehirn durch einen Schlaganfall absterben. Dies hat enorme Auswirkungen auf den Körper, da das Gehirn als zentrales Organ maßgeblich daran beteiligt ist, die Funktion anderer Organe zu steuern. Damit die anderen Organe weiter versorgt und durchblutet werden, muss der hirntote Mensch an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden.
Bedingungen und Voraussetzungen für eine Organtransplantation
Ist der Mensch hirntot, aber seine Organe sind gesund und gut durchblutet, kann eine Transplantation vorgenommen werden. Nach dem Tod darf eine Organspende noch bis zu 72 Stunden nach Eintritt des Herz-Kreislauf-Stillstands vorgenommen werden. Allerdings muss ein Einverständnis des Spenders vorliegen, das der Organentnahme zustimmt. Ist der Mensch hirntot, ist das natürlich nicht mehr möglich. In solchen Fällen dürfen die nächsten Angehörigen darüber entscheiden, ob die Organe entnommen und gespendet werden sollen oder nicht. Vielen Angehörigen fällt die Entscheidung schwer, weshalb es sich anbietet, in Zeiten, wenn man noch gesund ist, zu überlegen, ob man einer Organspende zustimmen würde.
Vielleicht hast du dich ja schon einmal gefragt, wie man einer Organspende zustimmt. Dafür gibt es Organspendeausweise, in denen man dokumentieren kann, ob und welche Organe man spenden würde. Neben dem Organspendeausweis kann man seine Entscheidung für oder gegen eine Organspende auch durch eine Patientenverfügung festhalten. Dabei ist es wichtig, dass der Wille eindeutig formuliert und die Verfügung eigenhändig unterschrieben worden ist.
Ablauf einer Organspende
Vor einer Transplantation müssen die Gewebe von Organspender und Organempfänger auf ihre Verträglichkeit untersucht werden. Tut man das nicht, so besteht die Wahrscheinlichkeit, dass das Organ vom Empfänger abgestoßen wird. Je besser die Gewebe von Spender und Empfänger übereinstimmen, desto kleiner ist das Risiko, dass das Immunsystem des Empfängers das gespendete Organ abstößt. Dementsprechend ist eine Voraussetzung des Empfängers, dass sein Gewebe mit dem Gewebe des Spenders kompatibel ist.
Das gespendete Organ enthält Antigene, die vom Empfänger als fremd erkannt werden. Dadurch wird vom Empfänger eine Immunreaktion ausgelöst, bei der spezielle Lymphzellen und Antikörper gebildet werden. Antikörper haben die Funktion, körperfremdes Gewebe zu bekämpfen. Im Fall einer Transplantation ist das das transplantierte Gewebe oder Organ. Das kann eine Abstoßung des Gewebes oder Organs zur Folge haben. Passen die Immunsysteme von Spender und Empfänger gut zusammen, ist die Gefahr einer Abstoßung geringer.
Risiken einer Transplantation
Vielleicht fragst du dich gerade auch, ob es nicht etwas geben müsste, dass die Immunabwehr des Körper unterdrückt, damit Organe nicht abgestoßen werden. Tatsächlich gibt es Medikamente, die bei lebenslanger Einnahme die Immunabwehr schwächen. Das ist jedoch sehr kritisch zu betrachten, da durch die Einnahme der Medikamente auch die körpereigene Abwehr des Empfängers gegen Krankheitserreger unterdrückt wird. Dies hat zur Folge, dass er sehr anfällig für Infektionen ist und ein hohes Risiko besteht, an Krebs zu erkranken. Das ist der Grund dafür, dass Mediziner in der Forschung daran arbeiten, ein Verfahren zu entwickeln, das es ermöglicht, nach einer Transplantation auf Medikamente zu verzichten oder zumindest deren Dosis zu verringern.
Organspende – Pro und Kontra
Die Organtransplantation ist ein umstrittenes Thema. Neben den biologisch-medizinischen Problemen bringt sie auch allgemeine menschliche, ethische und juristische Probleme mit sich. Es gibt einige Argumente die für oder gegen eine Organspende sprechen. In der folgenden Tabelle erhältst du einen Überblick, welche Pros und Kontras bzw. Vor- und Nachteile eine Organspende mit sich bringt:
Pro | Kontra |
---|---|
Viele Menschen warten dringend auf ein Spenderorgan. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr ca. 1 000 Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein Organ erhalten haben. | Eine Organentnahme setzt den Tod auf der Intensivstation voraus, da der Mensch nach dem Tod weiter beatmet werden muss, damit die Organe funktionsfähig bleiben. Durch die Beatmung bestehen einige Körperfunktionen weiterhin, sodass es scheint, als würden Sterbende noch leben. |
Wer sich für eine Organspende entscheidet, kann mehreren Menschen das Leben retten oder zu einer besseren Lebensqualität verhelfen. | Der Sterbeprozess auf der Intensivstation und die Organentnahme erschweren den Angehörigen den Prozess der Verabschiedung, da sie nicht dabei sein können, wenn die künstliche Beatmung eingestellt wird. |
Mehr Organspenden führen zu kürzeren Wartezeiten und erhöhen den Erfolg der Transplantation. | Die Definition, dass ein Mensch tot ist, wenn der Hirntod eingetreten ist, ist umstritten. |
Wenn Organe entnommen werden sollen, werden Patienten bis zum Schluss auf der Intensivstation behandelt. Somit müssen Patienten keine Angst haben, dass nicht vorher alles für den Erhalt des Lebens getan wird. | Viele Menschen weigern sich aufgrund von zu wenig Aufklärung über die Organspende. |
Nach der Organentnahme kann eine normale Beerdigung folgen. Verstorbenen ist äußerlich nichts anzusehen. | Organtransplantationen verursachen sehr hohe Kosten für das Gesundheitssystem. |
In Deutschland sorgen strenge Regeln dafür, dass kein Missbrauch betrieben wird. Entnahme und Weitergabe der Organe wird durch die Deutsche Stiftung Organtransplantation geregelt. | Organtransplantationen bergen Risiken, zum Beispiel Abstoßungsreaktionen. Empfänger müssen lebenslang Medikamente nehmen, die das Immunsystem schwächen und weitere Nebenwirkungen haben. |
Dabei hat jedes Land seine eigenen Gesetze zur Organspende, sodass sich die Organspende in Deutschland von der Organspende in anderen Ländern unterscheidet. Ein gemeinsames Problem, das weltweit herrscht, ist die Verfügbarkeit von Organen. Da ein großer Mangel an Organen herrscht, gibt es zentral geführte Wartelisten, auf denen todkranke Menschen auf ein neues Organ hoffen.
Dieses Video
In diesem Video wird dir erklärt, was eine Organspende (Transplantation) ist. Du erfährst, welche Organe transplantiert werden können bzw. welche Organe geeignet sind. Man unterscheidet bei Transplantationen zwischen Spendern, die nach der Transplantation weiterleben können (Lebendspende), und Spendern, die hirntot sind. Außerdem erklären wir dir, wie eine Organspende abläuft, sowie Risiken, die eine Transplantation in sich birgt.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben und Arbeitsblätter zum Thema Organspende, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Dann sollte auch das nächste Referat oder eine Präsentation zum Thema Organspende kein Problem mehr für dich darstellen. Auch für ein Referat zum Thema Organspende und Ethik bist du mit deinem neu erworbenen Wissen fit.
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