Aufbau und Funktion des Immunsystems
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30 Tage kostenlos testenInhaltsverzeichnis zum Thema
- Einleitung Aufbau und Funktion des Immunsystems
- Angeborene und erworbene Immunreaktion oder Immunabwehr
- Allergie – wenn das Immunsystem überreagiert
- Organspende: Immunsystem unerwünscht?
- Krebs deckt Schwächen im Immunsystem auf
Einleitung Aufbau und Funktion des Immunsystems
Das Immunsystem schützt den Körper vor Erregern wie Bakterien und Viren, die den Menschen krank machen können. Verschiedene Immunzellen arbeiten zusammen, um Krankheitskeime zu erkennen und sie unschädlich zu machen. Wichtig für die erfolgreiche Immunreaktion ist die Unterscheidung zwischen „fremd“ und „körpereigen“. Manchmal muss das Immunsystem auch eigene Zellen attackieren, wenn sich zum Beispiel gesunde Zellen in Krebszellen verwandeln.
An Aufbau und Funktion des Immunsystems beteiligen sich viele Organe. Sie werden als lymphatische Organe (oder Lymphsysteme) bezeichnet, die sich über den ganzen Körper verteilen. Hierzu gehören zum Beispiel die Rachenmandeln, die Lymphknoten, der Thymus (ein großes Organ im oberen Brustbereich), das Knochenmark, der Blinddarm – und die Milz.
Sie liegt auf der linken Seite im Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell. Die Milz spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem: Das Blut – und mit ihm mögliche Krankheitskeime – wird in der Milz in ein Geflecht aus feinen Gefäßen geleitet. Sie sind von Lymphgewebe umschlossen, das Immunzellen bildet. Krankheitskeime können hier gezielt durch Immunzellen erkannt und angegriffen werden.
Angeborene und erworbene Immunreaktion oder Immunabwehr
Das Immunsystem des Menschen gliedert sich in zwei Teile, die eng miteinander verknüpft sind. Das angeborene Immunsystem funktioniert von Geburt an. Es spürt die meisten Krankheitserreger innerhalb weniger Stunden auf und zerstört sie. Hier spielen Fresszellen (z.B. Granulozyten oder Makrophagen) und bakterientötende Substanzen (z.B. Lysozyme oder Interferone) eine zentrale Rolle. Allerdings attackiert das angeborene Immunsystem eindringende Keime unspezifisch, d.h. es reagiert nicht gezielt auf bestimmte artfremde Eiweißstoffe. Einige Krankheitserreger können deshalb diese erste Verteidigungslinie des Körpers überwinden.
Nun tritt das erworbene (spezifische) Immunsystem in Aktion, das innerhalb von vier bis sieben Tagen Immunzellen bildet, die einen bestimmten Erreger gezielt angreifen. Sie erkennen „ihren“ Erreger anhand von Eiweißstoffen (Antigenen) auf dessen Oberfläche und vernichten ihn. Hier sind andere Immunzellen beteiligt, sogenannte B- und T-Lymphozyten.
Das erworbene Immunsystem ist nicht von Geburt an wirksam, es entwickelt sich vielmehr durch einen Lernprozess, der lebenslang andauert. Das Wichtige dabei: Beim erneuten Kontakt mit demselben Krankheitserreger erinnert sich das Immunsystem und reagiert schneller, aggressiver und effektiver – es entwickelt ein sogenanntes immunologisches Gedächtnis.
Allergie – wenn das Immunsystem überreagiert
Auch bei einer Allergie entwickelt der Körper ein immunologisches Gedächtnis, allerdings gegen harmlose Stoffe aus unserer Umwelt wie etwa Gräserpollen, Nüsse, Eier, Milchprodukte oder Kosmetika. Beim erneuten Kontakt mit diesen Allergenen kommt es zu heftigen Reaktionen des Immunsystems mit Beschwerden wie Schnupfen, Niesen, Atemnot, Blutdruckabfall, Erbrechen oder Durchfall.
Eine lästige, wenn auch harmlose Form der Allergie ist der Heuschnupfen. Er tritt zu den typischen Pollenflugzeiten auf und wird meistens durch den sogenannten Pricktest nachgewiesen: Der Arzt tropft verschiedene Pollenextrakte auf den Unterarm oder den Rücken. Bei einer Allergie wie Heuschnupfen röten sich die Stellen nach etwa 15 bis 20 Minuten. Sie schwellen an und jucken meist.
Heuschnupfen lässt sich mit Medikamenten (Antiallergika) behandeln, die die allergische Reaktion abschwächen, unterdrücken oder ihr vorbeugen. Alternativ führt der Arzt eine Hyposensibilisierung durch: Betroffene bekommen das Allergen in regelmäßigen Abständen in steigender Menge unter die Haut gespritzt. Der Körper wird so an das Allergen gewöhnt.
Organspende: Immunsystem unerwünscht?
Bei der Organspende spielt das Immunsystem des Organempfängers eine entscheidende Rolle für Erfolg oder Misserfolg einer Organverpflanzung. Grundsätzlich können viele unterschiedliche Organe von einem Spender auf den passenden Empfänger verpflanzt werden, zum Beispiel:
- Augenhornhaut
- Bauchspeicheldrüse
- Herz
- Knochenmarkszellen
- Lunge
- Leber
- Niere
Das Immunsystem des Organempfängers kann hier unabhängig vom verpflanzten Organ zum Problem werden: Denn das neue, fremde Organ löst eine spezielle Immunreaktion aus, eine Abstoßungsreaktion, die dazu führen kann, dass das Spenderorgan abstirbt. Der Körper will das fremde Organ loswerden. Um das zu verhindern, müssen Betroffene lebenslang spezielle Medikamente (Immunsuppressiva) einnehmen, die das Immunsystem bremsen. Das ist nur dann nicht der Fall, wenn der Empfänger zugleich der Spender ist. So können beispielsweise gesunde Hautteile in Bereiche verpflanzt werden, die durch eine Verbrennung geschädigt oder zerstört wurden.
Krebs deckt Schwächen im Immunsystem auf
Die Zellen des Immunsystems laufen Tag und Nacht „Streife“ im Körper: Dort suchen sie nicht nur fremde Krankheitserreger. Sie spüren auch eigene Zellen auf, die aus der Reihe tanzen, wie geschädigte oder gealterte Zellen sowie Krebszellen. Diese Aufgabe ist aber schwieriger für das Immunsystem, denn Krebszellen sind körpereigene Zellen, die sich kaum von gesunden Zellen unterscheiden. Hier fehlt das eindeutige Signal „fremd“ oder „anders“. Kein Wunder also, dass neben den vielen entdeckten und unschädlich gemachten Krebszellen, einige Krebszellen von den Augen des Immunsystems unentdeckt bleiben können. Unter ungünstigen Bedingungen kann sich aus ihnen eine Krebserkrankung entwickeln.
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