Isolation – verschiedene Isolationsformen
Isolation bedeutet, dass Populationen daran gehindert werden, sich fortzupflanzen. Diese Trennung kann dazu führen, dass neue Arten entstehen. Mechanismen wie präzygotische und postzygotische Isolation verhindern die Fortpflanzung. Erfahre, wie Geografie, Ökologie, Zeit oder Verhalten diese Prozesse beeinflussen. Interessiert? Das und mehr erfährst du im Text!
- Isolation Biologie – Definition
- Welche Isolationsformen gibt es in der Biologie?
- Präzygotische Isolationsmechanismen
- Geografische Isolation
- Ökologische Isolation
- Mechanische Isolation
- Zeitliche Isolation
- Ethologische Isolation
- Gametische Isolation
- Postzygotische Isolationsmechanismen
- Isolation durch Sterilität
- Hybridsterblichkeit
- Hybridzusammenbruch
- Übersicht – Isolationsmechanismen Tabelle
- Wie kann eine reproduktive Isolation zustande kommen?
- Isolation als Evolutionsfaktor
- Welche Isolationsform tritt am häufigsten auf?
- Allopatrische Artbildung am Beispiel von Grün- und Grauspecht
- Zusammenfassung – Isolationsmechanismen Biologie
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Grundlagen zum Thema Isolation – verschiedene Isolationsformen
Isolation Biologie – Definition
Das Wort Isolation kennst du sicher aus unterschiedlichen Kontexten: Jemand kann isoliert leben, ein Haus kann gut isoliert sein und auch Kabel und Rohre haben eine Isolierung. Aber was ist Isolation in der Biologie?
Einfach erklärt ist Isolation die Unterbindung von Fortpflanzung zwischen zwei Populationen oder Teilpopulationen. Die Vertreter der beiden Populationen können der gleichen Art oder unterschiedlichen Arten angehören. Die Isolation kann jedoch zur Entstehung neuer Arten führen.
Es gibt viele unterschiedliche Mechanismen, die eine erfolgreiche Fortpflanzung zwischen Populationen verhindern: die Isolationsmechanismen.
Welche Isolationsformen gibt es in der Biologie?
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen präzygotischen und postzygotischen Isolationsmechanismen. Präzygotisch heißt so viel wie vor der Bildung einer Zygote, also vor der Befruchtung. Postzygotisch bedeutet nach der Bildung einer Zygote, also nach der Befruchtung.
Präzygotische Isolationsmechanismen
Bei der präzygotischen Isolation wird eine Fortpflanzung verhindert, weil meist gar keine Paarung zwischen den Individuen zweier Populationen stattfinden kann oder es zumindest nicht zur Befruchtung kommen kann. Das kann aus unterschiedlichen Gründen der Fall sein. Welche Arten von präzygotischer Isolation es gibt, erklären wir dir im Folgenden.
Geografische Isolation
Bei der geografischen Isolation (Separation) wird die Fortpflanzung zwischen Populationen durch eine räumliche Trennung verhindert. Diese werden beispielsweise durch Inselbildung, die Entstehung von Gebirgen oder Gletschern verursacht.
Ein Beispiel für geografische Isolation und das „Ergebnis” davon sind die sogenannten „Zwillingsspechte”: Grünspecht und Grauspecht gehörten ursprünglich einer Art an. In der Eiszeit wurden jedoch zwei Populationen dieser Art durch die Bildung eines Gletschers räumlich voneinander getrennt. So konnten sich die beiden Populationen untereinander nicht mehr fortpflanzen.
Ökologische Isolation
Von ökologischer Isolation spricht man, wenn zwei Populationen die Umwelt unterschiedlich nutzen, also unterschiedliche ökologische Nischen besetzen. Das kann passieren, wenn eine große Konkurrenz, zum Beispiel um Nahrung, besteht.
Die Nutzung unterschiedlicher Nischen (Einnischung) kann zu Merkmalsveränderungen führen und dazu, dass Individuen mit unterschiedlichen Nischen weniger aufeinandertreffen. Das ist bei den Darwinfinken passiert. Sie sind wahrscheinlich das bekannteste Beispiel für ökologische Isolation.
Hier herrschte eine Konkurrenz um Nahrung, zwischen mehreren Vertretern einer Finkenart. Durch diesen Selektionsdruck haben sich Untergruppen gebildet, die sich auf unterschiedliche Nahrungsquellen spezialisiert haben (z.B. Insekten, Körner, ...). Die Anpassungen haben in diesem Fall über mehrere Generationen zu so starken Veränderungen geführt, dass sogar mehrere neue Finkenarten entstanden sind.
Mechanische Isolation
Bei der mechanischen Isolation ist eine Begattung zwischen zwei Individuen nicht möglich, weil die Fortpflanzungsorgane nicht zueinanderpassen. Der Bau der Fortpflanzungsorgane verhindert also die Fortpflanzung.
Mechanische Isolation findet man zum Beispiel bei vielen Insekten, Tausendfüßern und Spinnen. Dort passen die Begattungsorgane von Männchen und Weibchen oft sehr genau zueinander, sodass eine Fortpflanzung mit anderen Arten schon rein mechanisch nicht möglich ist.
Zeitliche Isolation
Bei der zeitlichen Isolation findet die Fortpflanzung zweier Populationen zu unterschiedlichen Zeiten statt.
Unterschiedliche Blütezeiten bei Pflanzen sind ein Beispiel für zeitliche Isolation.
Ethologische Isolation
Die ethologische Isolation nennt man auch Verhaltensisolation. Hier liegen nämlich Verhaltensunterschiede zwischen den Vertretern zweier Populationen vor. Das kann in manchen Fällen einen großen Einfluss auf die Fortpflanzung haben, zum Beispiel beim Balzverhalten von Tieren.
Ein Beispiel für ethologische Isolation sind die artspezifischen Gesänge bei Vögeln. Wird das Weibchen nicht durch den “richtigen” Balzgesang angelockt, wird eine Fortpflanzung verhindert.
Gametische Isolation
Bei der gametischen Isolation findet zwar eine Paarung statt, eine Befruchtung ist jedoch nicht möglich, weil die Gameten (Spermien und Eizelle) chemisch inkompatibel sind. Dadurch bleibt die Bildung einer Zygote aus.
Gametische Isolation findet man zum Beispiel, wenn eine Paarung zwischen zwei unterschiedlichen Arten stattfindet. Die Gameten passen dann in der Regel nicht zueinander und das Spermium kann nicht mit der Eizelle verschmelzen.
Postzygotische Isolationsmechanismen
Postzygotische Isolation bedeutet, dass eine Paarung zwischen Individuen zweier Populationen zwar möglich ist, die Zeugung von fruchtbaren und lebensfähigen Nachkommen jedoch verhindert wird.
Isolation durch Sterilität
Bei dieser Form der Isolation können zwar lebensfähige Nachkommen gezeugt werden, diese wiederum sind jedoch nicht fruchtbar, also steril.
Ein Beispiel ist die Kreuzung zwischen Esel und Pferd: Maultiere sind zwar lebensfähig, jedoch unfruchtbar und können sich daher nicht weiter vermehren.
Hybridsterblichkeit
Bei der Hybridsterblichkeit verenden die Nachkommen der Individuen zweier Populationen sehr früh, das heißt in der Regel vor Erreichen der Geschlechtsreife oder sogar schon vor der Geburt. Dies tritt zum Beispiel bei Hybriden unterschiedlicher Froscharten aus der Gattung Rana (echte Frösche) auf.
Hybridzusammenbruch
Beim Hybridzusammenbruch können lebensfähige und fruchtbare Nachkommen gezeugt werden. Diese weisen jedoch eine geringere Fitness auf als die Elterngeneration. Über viele Generationen stirbt die Linie deshalb aus, teilweise tritt nach mehreren Generationen auch eine Sterilität auf. Das Phänomen des Hybridzusammenbruchs findet man beispielsweise bei Hybriden mancher Baumwollarten.
Übersicht – Isolationsmechanismen Tabelle
Isolationsform | Erklärung | Beispiel |
---|---|---|
Präzygotische Mechanismen | ||
Geografisch | Räumliche Trennung | Zwillingsspechte |
Ökologisch | Nutzung unterschiedlicher Nischen | Darwinfinken |
Mechanisch | Mechanische Inkompatibilität der Begattungsorgane | Insekten, Tausendfüßer, Spinnen |
Zeitlich | Fortpflanzung zu unterschiedlichen Zeiten | Blütezeiten bei Pflanzen |
Ethologisch | Unterschiede im Verhalten | Artspezifische Gesänge bei Vögeln |
Gametisch | Chemische Inkompatibilität der Geschlechtszellen | Artfremde Paarung |
Postzygotische Mechanismen | ||
Sterilität | Nachkommen nicht fruchtbar | Maultier |
Hybridsterblichkeit | Nachkommen sterben vor Fortpflanzung/Geburt | Hybride zweier Arten aus der Gattung Rana |
Hybridzusammenbruch | Nachkommen mit geringerer Fitness | Hybride von Baumwollarten |
Wie kann eine reproduktive Isolation zustande kommen?
Wenn Individuen zweier Arten sich paaren, ist die Fortpflanzung in der Regel nicht erfolgreich. Zwischen den beiden Arten besteht eine reproduktive Isolation. Aber wie kam es ursprünglich zu dieser Art der Isolation?
Isolation als Evolutionsfaktor
Wenn eine der Isolationsformen zwischen zwei Populationen der gleichen Art lange genug aufrechterhalten wird, können sich die beiden Populationen so weit auseinanderentwickeln, dass daraus unterschiedliche Arten entstehen. Dann ist eine reproduktive Isolation oder auch genetische Isolation entstanden. Das bedeutet, dass eine Fortpflanzung bzw. eine Zeugung lebensfähiger und fruchtbarer Nachkommen selbst dann nicht mehr möglich ist, wenn der ursprüngliche Grund für die Isolation gar nicht mehr besteht. Die Isolationsmechanismen haben dann im Laufe der Evolution zu einer Artbildung geführt. Daher ist die Isolation auch ein Evolutionsfaktor.
Welche Isolationsform tritt am häufigsten auf?
Besonders häufig entstehen neue Arten als Folge der geografischen Isolation. Durch die räumliche Trennung passen sich die getrennten Populationen an unterschiedliche Lebensräume an und entwickeln sich über viele Generationen so weit auseinander, dass sie sich nach Auflösung der räumlichen Trennung dennoch nicht mehr erfolgreich untereinander fortpflanzen können. Nach Auflösung der räumlichen Trennung haben sich dann also andere Isolationsmechanismen eingestellt.
Allopatrische Artbildung am Beispiel von Grün- und Grauspecht
Das ist zum Beispiel bei Grün- und Grauspecht passiert, welche wir bereits als Beispiel für geografische Isolation kennengelernt haben. Heute gibt es die räumliche Trennung, den Gletscher, nicht mehr. Eine Fortpflanzung zwischen Grün- und Grauspecht kommt aber dennoch nicht mehr vor. Es haben sich zwei unterschiedliche Spechtarten entwickelt. Diesen Vorgang nennt man auch allopatrische Artbildung.
Eine Artbildung kann also die Folge von Isolationsmechanismen sein, muss sie aber nicht.
Zusammenfassung – Isolationsmechanismen Biologie
In dieser Lektion hast du gelernt, was Isolationsfaktoren sind und dass sie zur Bildung neuer Arten führen können. Isolationsmechanismen verhindern eine erfolgreiche Fortpflanzung zwischen zwei (Teil-)Populationen. Diese können der gleichen oder auch unterschiedlichen Arten angehören. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen präzygotischer und postzygotischer Isolation.
Auch zum Thema Isolation gibt es interaktive Aufgaben und ein Arbeitsblatt – du kannst dein neu erworbenes Wissen also direkt testen!
Transkript Isolation – verschiedene Isolationsformen
Einleitung Isolation
Der Grand Canyon ist ein Schluchtensystem im Süden der USA. Auf beiden Seiten leben Erdhörnchen. Im Süden leben große Erdhörnchen mit einem langen Schwanz. Im Norden kleine Erdhörnchen mit einer weißen Schwanzunterseite. Die zwei Erdhörnchen gehören unterschiedlichen Arten an. Sie können also miteinander keine fortpflanzungsfähigen Nachkommen zeugen.
Aber wie konnten sich diese beiden Erdhörnchenarten bilden? Ursprünglich stammen sie nämlich von einer gemeinsamen Art ab. Die Entwicklung der neuen Arten beruht auf Isolation. Diesen Begriff möchte ich dir nun erklären. Ich werde dabei auch auf die wichtigsten Arten der Isolation eingehen: Geographische Isolation, Ökologische Isolation, Mechanische Isolation, Zeitliche Isolation und Isolation durch Sterilität.
Definition Isolation
Isolation bedeutet, dass sich zwei Populationen nicht miteinander fortpflanzen können, denn sie sind von einander isoliert. Das kann auch eine Individuengruppe aus einer einzigen Population betreffen. Aus einer Population einer Art können also auch zwei Teilpopulationen entstehen.
Über einen langen Zeitraum entwickeln sich diese Gruppen möglicherweise jedoch anders. So können aus diesen Teilpopulationen neue Arten entstehen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Isolation. Ich möchte sie dir nun vorstellen und anhand von Beispielen verdeutlichen.
Geographische Isolation
Ich beginne mit der geographischen Isolation. Sie wird auch Separation genannt. In diesem Fall werden Populationen durch geographische Barrieren getrennt. Dies kann z.B. die Bildung einer Insel oder eines Gebirges sein oder die Gletscherbildung in einer Eiszeit.
So sind z.B. die beiden Arten Grünspecht und Grauspecht entstanden. Durch die Eiszeit in Europa wurde eine Spechtpopulation durch Gletscher getrennt. Die Selektion wirkte in beiden Teilpopulationen unterschiedlich. Als der Gletscher schmolz, waren zwei Arten entstanden: Grünsprecht und Grauspecht. Sie können sich nicht miteinander fortpflanzen. Die Separation war die Ursache für das Entstehen der beiden Arten.
Ökologisch Isolation
Nun erkläre ich dir die ökologische Isolation. Bei der ökologischen Isolation entstehen aus einer Population Teilpopulationen im selben Lebensraum. Dies geschieht, wenn die Konkurrenz innerhalb einer Population z.B. um Nahrung, zu groß wird. Es kann also dazu kommen, dass ein Teil der Population eine andere Nahrungsquelle nutzt. Neue Arten können so im selben Lebensraum entstehen.
Die Teilpopulationen stellen unterschiedliche Ansprüche an ihre Umwelt. Sie besetzen unterschiedliche ökologische Nischen im selben Lebensraum. Diese Art der Isolation wird auch als Einnischung bezeichnet.
Auch hier eignen sich der Grünspecht und der Grauspecht als Beispiel. Sie kommen nämlich heute im selben Lebensraum vor. Der Grünspecht sucht seine Nahrung am Boden, der Grauspecht auf Bäumen. So kommt es nicht zu Konkurrenz. Eine ökologische Isolation liegt vor. Sie ist aber in diesem Fall nicht die Ursache für die Entstehung der 2 Arten.
Mechanische Isolation
Ein weitere Art der Isolation, ist die mechanische Isolation. Die Geschlechtsorgane sind inkompatibel. Bei vielen Insekten und Spinnentieren ist dies der Fall. Die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane passen nur innerhalb einer Art zusammen.
Zeitliche Isolation
Die zeitliche Isolation kann ebenfalls dazu führen, dass sich Populationen nicht miteinander paaren können. Die Fortpflanzung findet in diesem Fall zeitlich versetzt statt. So ist z.B. die Waldohreule nachtaktiv, die Sumpfohreule tagaktiv.
Auch beim Gras- und Wasserfrosch liegt eine zeitliche Isolation vor. Beide laichen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr. Nämlich im März und im Mai. So konkurrieren die Nachkommen beider Arten nicht um Nahrung und Raum.
Isolation durch Sterilität
Eine weitere Art der Isolation ist die Isolation durch Sterilität. So können sich Pferd und Esel zwar paaren und Nachkommen erzeugen, nämlich Maultier bzw. Maulesel. Die Nachkommen sind aber unfruchtbar und können sich nicht fortpflanzen. Ursache hierfür ist übrigens der unterschiedliche Chromosomensatz der Elterntiere.
Zusammenfassung
Und? Weißt du nun, wie sich die beiden Erdhörnchenarten bilden konnten? Genau! Es handelt sich um Separation, also geografische Isolation. Die Schlucht trennte die Population der Ursprungsart in zwei Teilpopulationen. In jeder Teilpopulation hat die Selektion anders gewirkt, die Erdhörnchengruppen entwickelten sich also auf unterschiedliche Weise weiter. Zwei verschiedene Arten sind entstanden.
Neben der Separation hast du in diesem Video die ökologische Isolation, die mechanische Isolation, die zeitliche Isolation und die Isolation durch Sterilität kennengelernt. Der Begriff der Isolation beschreibt grundlegend nur die Ursache, warum die Fortpflanzung zwischen zwei Populationen verhindert wird. Doch du weißt nun auch, dass die Isolation eine Voraussetzung für die Entstehung neuer Arten bildet.
Isolation – verschiedene Isolationsformen Übung
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Stelle die Grundlagen der Isolation dar.
TippsEine Population kann durch bestimmte Faktoren in eine Teilpopulation getrennt werden. Es kommt zur Bildung neuer Arten.
LösungSind zwei Populationen voneinander getrennt, können sie sich nicht miteinander fortpflanzen. Das bezeichnet man als Isolation. Es gibt verschiedene Isolationsformen: die geographische, die mechanische, die zeitliche, die ökologische und die Isolation durch Sterilität. Bei dem Beispiel der Erdhörnchen im Video handelt es sich um die geographische Isolation. Diese wird auch als Separation bezeichnet. Hierbei werden Populationen durch geographische Barrieren getrennt, hier durch eine Schlucht. Aus diesen durch die Separation hervorgegangenen beiden Teilpopulationen entwickeln sich durch die Selektion zwei verschiedene Arten.
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Beschreibe die unterschiedlichen Formen der Isolation.
TippsDas Beispiel der Erdhörnchen zeigt eine Trennung durch eine Schlucht.
Durch welche weiteren Faktoren kann eine Trennung erfolgen?
LösungSind zwei Populationen voneinander getrennt, können sie sich nicht miteinander fortpflanzen, sie sind isoliert. Bei der Isolation kommen verschiedene Formen in Betracht. Die geographische Isolation entsteht durch die Trennung einer Population durch geographische Barrieren, wie beispielsweise ein Gebirge, einen Gletscher oder eine Inselbildung. Die ökologische Isolation bringt aus einer Population Teilpopulationen im selben Lebensraum hervor, aufgrund von Konkurrenz innerhalb einer Population. Bei der mechanischen Isolation führt die Inkompatibilität der Geschlechtsorgane zu dieser Isolation. Bei der zeitlichen Isolation findet die Fortpflanzung zeitlich versetzt statt, es kommt zu keiner Paarung von Populationen. Bringt eine Paarung unfruchtbare Nachkommen hervor, können sich diese nicht weiter fortpflanzen. Hier liegt eine Isolation durch Sterilität vor.
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Erläutere die Besonderheiten der geographischen Isolation.
TippsDie geographische Isolation unterscheidet sich von den übrigen Isolationsformen.
Bei der geographischen Isolation kommt es zu einer Bildung von Teilpopulationen z.B. durch einen Gletscher, eine Schlucht oder eine Inselbildung.
LösungDie geographische Isolation, oder auch Separation, unterscheidet sich von den anderen Formen der Isolation. Durch die Separation erfolgt eine Trennung einer Population in Teilpopulationen durch eine naturbedingte Barriere, die Teilpopulationen leben in unterschiedlichen Lebensräumen. Neue Arten entstehen. Auch bei der ökologischen Isolation kommt es zur Bildung von Teilpopulationen, allerdings im selben Lebensraum. Treffen nach einer geographischen Isolation die neu entstandenen Arten wieder zusammen, wenn beispielsweise nach der Eiszeit der Gletscher wieder schmilzt, können sie in Koexistenz leben. Die geographische Isolation kann z.B. mit der ökologischen Isolation einhergehen. Kommt es nach einer geographischen Isolation zu intraspezifischer Konkurrenz, sucht sich ein Teil der Population andere ökologische Nischen, z.B. eine andere Nahrungsquelle (Beispiel des Spechts).
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Beurteile das Vorkommen der mechanischen Isolation bei Pflanzen.
TippsIn der Blüte der Pflanze befinden sich die Geschlechtsorgane.
Blüten können ganz unterschiedliche Formen annehmen.
LösungAuch im Pflanzenreich gibt es die mechanische Isolation. Sie ist abhängig von dem Bau der Blüte. Durch einen bestimmten Bau der Blüte können bestimmte Bestäuber angelockt werden und die Pflanze bestäuben. Das funktioniert also nach dem „Schlüssel-Schloss-Prinzip“. Beispielsweise können Kolibris mit ihren langen dünnen Schnäbeln entsprechend geformte, lange, schmale, trichterförmige Blüten bestäuben.
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Nenne verschiedene Formen der Isolation.
TippsÜberlege, durch welche Faktoren neue Arten entstehen können.
LösungEr gibt mehrere Arten der Isolation, unter anderem die geographische, die zeitliche, die ökologische, die mechanische sowie die Isolation durch Sterilität. Die technische Isolation und die Isolation durch das Geschlecht gibt es in der Form nicht. Bei der geographischen Isolation wird eine Population durch umweltbedingte Barrieren wie Gebirge oder Gletscher geteilt, es bilden sich Teilpopulationen, die sich zu neuen Arten entwickeln. Bei der ökologischen Isolation entstehen Teilpopulationen und neue Arten im selben Lebensraum durch intraspezifische Konkurrenz, z.B. um Nahrung. Die mechanische Isolation verhindert die Fortpflanzung aufgrund von nicht zueinander passenden Geschlechtsorganen verschiedener Arten. Bei der zeitlichen Isolation findet die Fortpflanzung zeitlich versetzt statt und verhindert dadurch eine Fortpflanzung. Bringen zwei Individuen sterile Nachkommen hervor, können diese sich nicht weiter fortpflanzen. Es liegt eine Isolation durch Sterilität vor.
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Entscheide, welche Isolationsformen für die Artentstehung diesem Beispiel zugrunde liegen.
TippsAuf den anderen Inseln herrschen andere Bedingungen, die Finken passen sich auch an unterschiedliche Nahrungsbedingungen an.
Die Inseln liegen geographisch voneinander entfernt, es herrschen unterschiedliche Lebensbedingungen.
LösungBei dem Beispiel der Darwinfinken kam es nicht nur zu einer Isolationsform. Aufgrund der Überbevölkerung und dem dadurch entstandenen Selektionsdruck kam es durch die geographische Isolation zu einer Teilung der Ausgangspopulation: Ein Teil der Finken besiedelte andere Inseln, also andere Lebensräume und passte sich den dort herrschenden Bedingungen an. Dort besiedelten sie dann unterschiedliche ökologische Nischen. Demnach spielte hier die ökologische Isolation ebenfalls eine Rolle. Als ein Teil der Finken nun auf die ursprüngliche Insel zurückkehrte, konnten sie dort mit der Ausgangsart in Koexistenz leben, da sich durch die Isolationsformen unterschiedliche Arten entwickelt hatten.
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Hallo,
deine Frage ist berechtigt. Beides ist richtig. Denn die fortpflanzungsbiologische Isolation kannst du aufteilen in die mechanische und zeitliche Isolation und auch die Sterilität durch Isolation. Die fortpflanzungsbiologische Isolation kannst du somit als Überbegriff für diese drei Isolationsarten sehen.
welche Formen der Isolation gibt es?
Geografische-, ökologische- und fortpflanzungsbiologische Isolation ODER
geografische-, ökoligische-, mechanische-, zeitliche-, sterilität durch Isolation
???????
Das Video ist sehr gut und verständlich mit sehr guten Beispielen erklärt worden. Danke!
Wirklich toll-gut verständlich und anschaulich. Habe das Video meinen Schülern als Wiederholung empfohlen.
Hallo Felix,
deine Verwunderung ist nachzuvollziehen. In diesem Video wird die Isolation als Ursache der Artenbildung beschrieben. Die Adaptive Radiation ist aber eine ganz besondere Form der Isolation. Hierbei gelangen wenig spezialisierte Organismen in eine Umwelt die bisher eine geringere Vielfalt an Organismen aufweist. Du kennst sicher das Beispiel der Finken die auf eine weit entfernte Insel gelangen. Hier herrscht kaum Konkurrenz aber ein hohes Potential sich auf verschiedenste Weise zu spezialisieren. Daher kommt es in einem relativ kurzen Zeitraum (evolutionär gesehen) zur Artaufspaltung. Das ist der Unterschied :)