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Genmutation – Formen und Ursachen

Genmutationen sind Veränderungen der genetischen Information, die sowohl Artenvielfalt als auch Krankheiten verursachen können. Lerne die Unterschiede zwischen Genom-, Chromosomen- und Genmutationen kennen. Entdecke außerdem, welche Rollen Punkt- und Rastermutationen spielen und wie sie die Proteinsynthese beeinflussen. Interessiert? Lies weiter und erfahre alles Wissenswerte rund um das Thema Genmutationen!

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Maja O.
Genmutation – Formen und Ursachen
lernst du in der Sekundarstufe 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema Genmutation – Formen und Ursachen

Genmutation – Biologie

Bestimmt weißt du, dass Mutationen, also Veränderungen der genetischen Information, eine große Rolle in der Evolutionsbiologie spielen – so haben Mutation und Selektion zur Artenvielfalt auf der Erde geführt. Mutationen können jedoch nicht nur positive Auswirkungen auf einen Organismus haben, sondern auch Krankheiten oder Fehlbildungen auslösen.

Genmutation – Definition

Mutationen können spontan stattfinden oder durch Mutagene verursacht werden. Letztere sind Einwirkungen von außen, wie zum Beispiel UV- und Röntgenstrahlung oder Chemikalien.

Je nachdem auf welcher Ebene eine Mutation stattfindet, unterscheidet man zwischen:

  • Genommutationen (die Anzahl der Chromosomen ist verändert)
  • Chromosomenmutationen (die Struktur der Chromosomen ist verändert)
  • Genmutationen (die Basensequenz eines Gens ist verändert)

Im Folgenden wollen wir uns die Genmutation genauer ansehen. Zum Verständnis ist es vorteilhaft, wenn du dich bereits mit dem Aufbau der DNA und RNA sowie mit der Proteinbiosynthese auskennst.

Genmutationen – Arten und Beispiele

Wie oben beschrieben, bedeutet eine Genmutation die Veränderung der Basensequenz eines Gens. Rufen wir uns dafür noch einmal einen DNA‑Strang in Erinnerung: Ein einzelner Strang ist eine Aneinanderreihung von Nukleotiden, also von Basen (Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin) mit Zucker- und Phosphatanteilen.

Die Veränderung einer Base im DNA-Strang hat eine Auswirkung auf die Synthese von Proteinen: Die mRNA kopiert den DNA‑Strang über das Aneinanderreihen der Basen Adenin, Uracil, Guanin und Cytosin, die komplementär zu den Basen der DNA sind. Somit beinhaltet sie auch die Veränderung der Basensequenz. An den Ribosomen wird ihre Sequenz abgelesen. Entsprechend der Basenreihenfolge wird ein Protein aus verschiedenen Aminosäuren zusammengesetzt. Dabei gilt ein bestimmtes Leseraster: Jeweils drei Basen (Basentriplett oder Codon) codieren für eine bestimmte Aminosäure.

Kennst du das?
Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass UV-Strahlung von der Sonne Hautkrebs verursachen kann. Diese schädlichen Strahlen können Genmutationen in den Hautzellen auslösen, was dazu führt, dass die Zellen sich unkontrolliert teilen und Tumore bilden. Wenn du dich also regelmäßig mit Sonnencreme schützt, reduzierst du das Risiko für solche Mutationen. Solche alltäglichen Schutzmaßnahmen helfen dir, deine DNA vor schädlichen Einflüssen zu bewahren.

Genmutationen – Varianten

Je nachdem wie die Basensequenz des DNA-Strangs und somit die der mRNA verändert wird, kann man die folgenden Arten der Genmutation unterscheiden:

  • Punktmutationen: Durch die Veränderung ist eine einzelne Base des Gens betroffen. Das geschieht durch Substitution – dabei wird eine Base durch eine andere ersetzt. Das generelle Leseraster, anhand dessen Proteine synthetisiert werden, bleibt erhalten.
  • Rastermutationen: Bei dieser Veränderung der Basensequenz wird ein Basenpaar gelöscht (Deletion) oder hinzugefügt (Insertion). Dadurch verschiebt sich das gesamte Leseraster.

Genmutationen Schema, Substitution, Insertion und Deletion

Punktmutationen

Dadurch, dass nur eine einzelne Base von einer Punktmutation betroffen ist und das Leseraster erhalten bleibt, wird auch nur die Codierung einer einzelnen Aminosäure beeinflusst. Diese Beeinflussung kann verschiedene Folgen haben.

Bei einer stummen Mutation wird die Veränderung der Basensequenz nicht bemerkt. Dazu muss man wissen, dass verschiedene Basenkombinationen die gleiche Aminosäure codieren können. Wird das Basentriplett also zufällig so verändert, dass es noch immer die gleiche Aminosäure codiert, wird das Protein wie gehabt synthetisiert.

Eine Missense-Mutation hingegen hat zur Folge, dass eine falsche Aminosäure gebildet wird. Je nachdem welche Rolle diese Aminosäure im fertigen Protein spielt, kann es sein, dass seine Funktionsweise nicht beeinflusst wird. Gleichermaßen kann es passieren, dass das Protein eine veränderte Struktur einnimmt und so nicht mehr funktionsfähig ist. Häufig ist durch die Missense‑Mutation die Aktivität des Proteins vermindert.

Bei der Nonsense-Mutation wird das betroffene Basentriplett so verändert, dass es als Stopp‑Codon fungiert. An diesem wird die Synthese des Proteins frühzeitig abgebrochen. Diese Art der Mutation führt zu einem defekten Protein oder einer funktionslosen Peptidkette, die abgebaut wird.

Ein Beispiel für die Punktmutation ist die Glu6Val‑Mutation, die die Sichelzellanämie auslöst. Bei dieser kommt es zu einer Missense‑Mutation: Die Aminosäure Glutaminsäure (Glu) eines Hämoglobinproteins wird an einer Stelle durch die Aminosäure Valin (Val) ersetzt. Dadurch erhalten die roten Blutkörperchen eine Sichelform, wodurch sie sich schnell in den Blutgefäßen verfangen. Außerdem haben sie eine kürzere Lebensdauer als gesunde Blutkörperchen. Diese Krankheit führt unter anderem zu Durchblutungsstörungen und Blutarmut.

Rastermutationen

Bei einer Rastermutation verschiebt sich das Leseraster ab dem Punkt, an dem entweder eine Base hinzugefügt oder entfernt wird. Das bedeutet, dass alle daran anknüpfend Aminosäuren falsch codiert werden.

Auch hier kann es zu einer Missense-Mutation kommen. Da in diesem Fall jedoch deutlich mehr Aminosäuren als eine einzelne von der Mutation betroffen sind (es sei denn, die Rastermutation fand am Ende des Strangs statt), ist eine Fehlfunktion des Proteins wahrscheinlich.

Wird durch die Rastermutation ein Triplett so verändert, dass es als Stopp‑Codon fungiert, kann es auch hier zu einem frühzeitigen Abbruch der Proteinsynthese kommen. Die Nonsense‑Mutation führt auch hier zu einem defekten Protein oder einer funktionslosen Peptidkette.

Durch Rastermutationen im CFTR-Gen, das für Membranproteine im Chloridkanal von Körperzellen codiert, kann es zur Mukoviszidose kommen. Das ist eine Stoffwechselerkrankung, bei denen Sekrete bestimmter Organe zu zähflüssig sind. Dadurch kann es zu Funktionsstörungen der betroffenen Organe kommen. Ist beispielsweise die Lunge betroffen, kommt es zu chronischem Husten durch zähflüssigen Bronchienschleim. Dadurch, dass Mukoviszidose sehr vielseitig ist, sind allerdings nicht ausschließlich Rastermutationen ihre Ursache. Die Krankheit kann auch durch verschiedene Punktmutationen (Substitutionen) hervorgerufen werden.

Fehleralarm
Ein verbreiteter Fehler ist es, Mutationen als ausschließlich negativ zu betrachten. Tatsächlich können Mutationen auch positive Änderungen hervorbringen oder neutral sein.

Ausblick – das lernst du nach Genmutation – Formen und Ursachen

Vertiefe dein Wissen und wiederhole noch einmal den Aufbau der DNA sowie den Weg von der DNA zum Protein in der Proteinbiosynthese.

Genmutation — Zusammenfassung

  • Genmutationen sind Veränderungen der Basensequenz eines Gens, die spontan oder durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlung oder Chemikalien verursacht werden können.
  • Es gibt verschiedene Arten von Genmutationen: Punktmutationen und Rastermutationen.
  • Punktmutationen können stumme, Missense- oder Nonsense-Mutationen sein, die entweder keine Wirkung haben, die falsche Aminosäure codieren oder die Proteinsynthese vorzeitig stoppen.
  • Rastermutationen haben in der Regel schwerwiegendere Auswirkungen, da sie das gesamte Leseraster verschieben und oft zu defekten Proteinen führen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Genmutation

Was ist eine Genmutation?
Was passiert bei einer Genmutation?
Wie entsteht eine Genmutation?
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Vorschaubild einer Übung

Transkript Genmutation – Formen und Ursachen

Hallo, in diesem Video gehen wir genauer auf die Genmutation ein. Um alles zu verstehen, solltest du bereits über Grundwissen zum Thema Aufbau der DNA und Proteinbiosynthese verfügen, da dieses Video auf diesen Grundlagen aufbaut. Du wirst Folgendes in diesem Video lernen: Als erstes besprechen wir die Definition einer Mutation. Danach besprechen wir die Arten von Mutationen. Wir befassen uns mit den Folgen von Mutationen und nehmen als Beispiel die Sichelzellanämie und Mukoviszidose. Mutationen sind Änderungen der genetischen Information, also Änderungen in der Erbsubstanz. Die Ursache kann eine spontane Änderung einer Base sein oder kann durch Mutagene verursacht werden. Zu den Mutagenen zählen zum Beispiel UV-Strahlung, Röntgenstrahlung oder verschiedene Chemikalien. Mutationen können anhand der Ebene, auf der die Veränderung in der Erbsubstanz stattgefunden hat, in Genom-, Chromosom- und Genmutation eingestuft werden. Unter einer Genommutation versteht man die Veränderung der Chromosomenanzahl. Dies ist zum Beispiel beim Down-Syndrom, auch Trisomie 21 genannt, der Fall, bei dem das Chromosom 21 dreimal statt zweimal vorkommt. Unter einer Chromosommutation versteht man die Veränderung der Chromosomenstruktur. Eine Genmutation ist die Veränderung der Basensequenz eines Gens. Wir gehen jetzt näher auf die Genmutation ein. Genmutationen lassen sich in zwei Gruppen einteilen, die erste Form ist die Punktmutation, diese wird auch mit dem Fachbegriff Substitution bezeichnet. Das Wort bedeutet so viel wie „Austausch“ und kommt vom englischen Wort für „ersetzen“. Die zweite Form ist die Rastermutation, diese wird auch als Leserasterverschiebung bezeichnet. Dabei kann es sich entweder um eine Insertion handeln, das Wort kommt vom englischen Wort für „einfügen“, oder um eine Deletion, dieses Wort kommt vom Englischen für „entfernen“. Wir kommen zuerst auf die Punktmutation, beziehungsweise die Substitution zu sprechen. Man versteht darunter den Ersatz eines Nukleotids und seines Partners im komplementären DNA-Strang durch ein anderes Nukleotidpaar. Dadurch ergibt sich eine veränderte Basensequenz. Dieses Bild veranschaulicht eine DNA-Sequenz. Wird ein Nukleotid ausgetauscht, so wird nach der DNA-Replikation auch das komplementäre falsche Nukleotid vorliegen. Wir gehen jetzt darauf ein, welche Folgen eine Punktmutation haben kann. Es kann sich um eine stumme Mutation, eine Missense-Mutation oder eine Nonsense-Mutation handeln. Eine Punktmutation kann zum Beispiel eine stille Mutation sein. Das heißt, das veränderte Triplett codiert für die gleiche Aminosäure, dies ist wegen der Redundanz des genetischen Codes möglich. Das heißt, mehrere Basen-Tripletts codieren die gleiche Aminosäure. Außerdem handelt es sich in der Regel um eine stumme Mutation, wenn die Mutation in einem nicht-codierenden Bereich eines Gens erfolgt, also in einem Intron. Wir nehmen jetzt als Beispiel das Triplett GGC. Wir gehen davon aus, dass das Nukleotid mit dem Cytosin eine Mutation aufweist. Fälschlicherweise wurde ein Nukleotid mit Uracil eingebaut. Wird dieses Triplett auf der mRNA umgesetzt in eine Aminosäuresequenz, so wird die Aminosäure Glycin gebildet. Sowohl GGC als auch GGU codieren die Aminosäure Glycin, es handelt sich also um eine stumme Mutation. Wir kommen jetzt zur Missense-Mutation. In der Regel handelt es sich bei Mutationen in den codierenden Bereichen des Gens um sogenannte Missense-Mutationen. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort für „Fehlsinn“ ab. Das veränderte Triplett codiert immer noch für eine Aminosäure, aber für eine falsche Aminosäure. Wir bleiben bei dem Beispiel bei dem Basentriplett GGC auf der mRNA. Wir gehen davon aus, dass das erste Nukleotid eine Mutation aufweist und statt Guanin Adenin vorliegt. Während GGC für die Aminosäure Glycin codiert, codiert das Triplett AGC für die Aminosäure Serin. Das heißt, es wird die falsche Aminosäure eingebaut. Eine Missense-Mutation kann eine geringe Folge haben, wenn die Aminosäure ähnliche Eigenschaften zu der ausgetauschten Aminosäure hat. Auf diese Weise kann ein funktionierendes Protein entstehen. Die Mutation kann auch zu einem funktionslosen beziehungsweise defekten Protein führen, wenn die ausgetauschte Aminosäure Veränderungen an einem funktionell wichtigen Bereich des Proteins hervorruft. In selteneren Fällen kann die Veränderung der Aminosäuresequenz zu einer Verbesserung des Proteins führen, die Vorteile für den Organismus bringt. Viel häufiger kommen jedoch Proteine zustande, die ihre Funktion weiterhin ausführen können, aber eine verminderte Aktivität aufweisen. Wir kommen jetzt zur Nonsense-Mutation. In diesem Fall wird ein verändertes Triplett in ein Stopcodon umgewandelt. Zum Beispiel UAG. Wir nehmen als Beispiel das Basentriplett AAG auf der mRNA. Dieses Triplett codiert für die Aminosäure Lysin. Wir nehmen jetzt an, dass am ersten Nukleotid eine Mutation stattgefunden hat, sodass Uracil statt Adenin vorliegt. Das Triplett UAG ist ein Stopcodon. Dadurch wird die Translation frühzeitig abgebrochen, dies führt immer zu einem defekten Protein. Wir kommen jetzt zur Rastermutation. Die erste Form ist die Insertion. Hier wird ein Nukleotid in die DNA eingefügt. Die zweite Art der Rastermutation ist die Deletion. Hier wird ein Nukleotid aus der DNA entfernt. Beide haben eine Verschiebung des Leserasters zur Folge. Wir besprechen jetzt die Insertion etwas genauer. Als Beispiel nehmen wir die DNA-Sequenz GAGCUG, die mRNA wird als Serie von Basentripletts gelesen. Das Basentriplett GAG codiert für die Aminosäure Glutaminsäure. Das Triplett CUG codiert für die Aminosäure Leucin. Wir gehen jetzt davon aus, dass eine Insertion an dieser Stelle stattfindet. Es wird ein Cytosin nach dem Guanin eingebaut. Dadurch verschiebt sich das Leseraster. Wir erhalten somit die Tripletts GCA, dieses codiert für die Aminosäure Alanin und GCU, auch dieses Triplett codiert für die Aminosäure Alanin. Wir haben also statt Glutamin und Leucin die Aminosäuren Alanin und Alanin. Das Guanin, das in der normalen Sequenz die letzte Base im zweiten Triplett bildet, wird jetzt die erste Base im darauffolgenden Triplett bilden. Wir kommen zur Deletion. Wir gehen davon aus, dass die letzte Base im ersten Triplett entfernt wird. Somit erhalten wir statt dem Triplett GAG das Basentriplett GAC. Dieses codiert nicht mehr für Glutaminsäure, sondern für Asparaginsäure. Die darauffolgende Base würde zum zweiten Triplett gezählt werden. Wäre dies zum Beispiel ein Guanin, so würde das Triplett UGG für Tryptophan codieren, aber auf gar keinen Fall ein Leucin. Eine Rastermutation kann, je nachdem welche Folge sie hat, entweder eine Missense-Mutation sein und ein defektes Protein hervorbringen oder eine Nonsense-Mutation sein. In diesem Beispiel haben wir die DNA-Sequenz UCAGCC. Das erste Triplett codiert Serin, das zweite Triplett codiert Alanin. Wenn wir davon ausgehen, dass zum Beispiel eine Deletion am ersten Cytosin stattfindet, dann haben wir auf einmal das erste Triplett UAG. Dabei handelt es sich um ein Stopcodon. Die Translation wird frühzeitig abgebrochen. Wir behandeln jetzt als Beispiel die Sichelzellanämie. Es handelt sich um eine rezessive Erbkrankheit. Bei den betroffenen Personen nehmen die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen, in sauerstoffarmem Blut eine sichelförmige Gestalt an. Die Folgen sind verstopfte Blutkapillaren, mangelhafte Sauerstoffversorgung der Organe und Anämie. Die Ursache der Sichelzellanämie ist eine Punktmutation im Gen des Blutfarbstoffs Hämoglobin. Durch diesen Aminosäureaustausch ist das Hämoglobin bei Sichelzell-Patienten in seiner Funktion eingeschränkt. Es handelt sich also um eine Missense-Mutation. Als nächstes Beispiel besprechen wir anhand der Mukoviszidose, wie unterschiedliche Mutationen in einem Gen zu der gleichen Krankheit führen können. Die Mukoviszidose ist eine rezessive Erbkrankheit, bei der in verschiedenen Organen eine erhöhte Schleimproduktion stattfindet. Die Folgen sind Atemnot, chronische Bronchitis, häufige Lungenentzündungen und andere Symptome. Die Ursache ist ein Defekt im Kanalprotein für Chloridionen. Man hat bereits über 600 verschiedene Mutationen im CFTR-Gen identifiziert, die für die Krankheit verantwortlich sind. Dieses Gen codiert den Chloridionenkanal. Bei über 70 Prozent der Patienten fehlt ein bestimmtes Triplett im Exon zehn. Dadurch fehlt die Aminosäure Phenylalanin an einer bestimmten Position im Kanal. Durch die veränderte Tertiärstruktur kann das Protein nicht in die Membran eingebaut werden. Andere Mutationen erlauben einen Einbau in die Membran aber sie haben eine verminderte Funktion des Kanalproteins zur Folge. Auch hier handelt es sich um eine Missense-Mutation. Wir kommen zur Zusammenfassung: Du weißt jetzt, dass man Mutationen in Gruppen einteilen kann, je nachdem, ob sie auf Genom-, Chromosom- oder Genebene stattfinden. Außerdem weißt du jetzt, dass Genmutationen Punktmutationen oder Rastermutationen sein können. Du weißt auch, dass Rastermutationen entweder durch eine Insertion oder eine Deletion stattfinden. Du weißt jetzt, dass man Genmutationen nach ihrer Folge in stumme Mutationen, Missense-Mutationen und Nonsense-Mutationen einordnen kann. Als Beispiele für Erbkrankheiten, die auf Genmutationen zurückzuführen sind, haben wir die Sichelzellanämie und die Mukoviszidose besprochen. Danke für deine Aufmerksamkeit. Tschüss, bis zum nächsten Video!

20 Kommentare
  1. Was für Kemikalien

    Von Jana Hoehne, vor etwa 5 Jahren
  2. Mehr Infos über Chromosomenmutationen wäre sehr gut

    Von Itslearning Nutzer 2535 58051, vor mehr als 6 Jahren
  3. Das rettet mein Leben! danke ^^

    Von Juliane G., vor etwa 9 Jahren
  4. Ich wüsste gerne ein paar Beispiele für chemiekalien,die zu einer Mutation führen.

    Von Jenneka87, vor etwa 9 Jahren
  5. Sehr gut erklärt Danke :)

    Von Mandeep B., vor mehr als 9 Jahren
Mehr Kommentare

Genmutation – Formen und Ursachen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Genmutation – Formen und Ursachen kannst du es wiederholen und üben.
  • Ordne den Begriffen der Genmutationen ihre entsprechenden Definitionen zu.

    Tipps

    Der genetisch bedingten Erbkrankheit „Trisomie 21“ liegt eine Genommutation zugrunde.

    Lösung

    Als Mutation bezeichnet man die Veränderung der genetischen Information.

    • Genommutationen führen dazu, dass die Anzahl der Chromosomen eines Organismus verändert ist. Dies ist zum Beispiel bei der Erbkrankheit Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt, der Fall. Hier liegt das Chromosom 21 in dreifacher Form vor.
    • Chromosomenmutationen führen dazu, dass die Struktur der Chromosomen verändert ist. Durch diese Strukturveränderung verändert sich auch die Abfolge der Gene.
    • Bei Genmutationen unterscheidet man Punkt- und Rastermutationen.
    • Punktmutationen werden auch mit dem Begriff der Substitution beschrieben. Bei diesem Mutationstyp kommt es durch den Austausch einer Base zu einer veränderten Basensequenz.
    • Rastermutationen sind Mutationen, bei denen es aufgrund einer zusätzlich eingefügten oder einer entfernten Base zu einer Verschiebung des Leserasters kommt.

  • Benenne die dargestellten Mutationen.

    Tipps

    Bei einer Rastermutation ändert sich das Leseraster der Nukleotidsequenz.

    Bei einer Chromosomenmutation wird die Struktur des Chromosoms verändert.

    Lösung
    • Die Genommutation bezeichnet eine Mutation, bei der die Anzahl der Chromosomen verändert ist. Dies ist zum Beispiel beim Down-Syndrom (Trisomie 21) der Fall.
    • Bei einer Chromosomenmutation kommt es zu strukturellen Veränderungen im Chromosom. In der hier gezeigten Abbildung kommt es zu einer Verkürzung des rechten Arms des Chromosoms.
    • Die Genmutationen lassen sich unterteilen in Punktmutationen und Rastermutationen. Liegt eine Punktmutation vor, so hat ein Austausch einer Base stattgefunden. Bei der Rastermutation wird hingegen eine zusätzliche Base eingebaut, wodurch sich das Leseraster verschiebt.
  • Erkläre, was Genmutationen sind und wie sie entstehen.

    Tipps

    Bei einer stummen Mutation wird am Ende der Translation ein funktionsfähiges Protein entstehen.

    Bei einer Nonsense-Mutation kommt es zu einem Abbruch der Proteinbiosynthese.

    Lösung

    Genmutationen sind Mutationen, die durch die Änderung der Erbsubstanz, durch Änderung der Nukleotidsequenz der DNA entstehen. Diese Mutationen können entweder spontan geschehen oder durch Mutagene ausgelöst werden.

    • Zu den Mutagenen zählen UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und verschiedene Chemikalien.
    • Eine stumme Mutation hat keine Auswirkung auf das entstehende Protein, da das durch Mutation entstandene Triplett für die gleiche Aminosäure codiert wie das ursprüngliche Triplett.
    • Bei einer Missense-Mutation kommt es zum Einbau einer falschen Aminosäure, ein fehlerhaftes Protein entsteht.
    • Eine Nonsense-Mutation zeichnet sich dadurch aus, dass die Translation durch das vorzeitige Auftreten eines Stop-Codons zum Erliegen kommt.

  • Nenne die Charakteristika der Mukoviszidose.

    Tipps

    Patienten, die an Mukoviszidose leiden, haben große Probleme mit zähflüssigem Schleim, der sich in ihren Atemwegen sammelt.

    Patienten, die an einer Sichelzellanämie leiden, haben oft schwere Durchblutungsstörungen.

    Lösung

    Die Sichelzellanämie und die Mukoviszidose sind beides Erbkrankheiten, die auf einer Genmutation beruhen.

    • Der Sichelzellanämie liegt eine Punktmutation im Gen für Hämoglobin zugrunde. Es wird ein abnormes Hämoglobin gebildet. In der Folge verformen sich die roten Blutkörperchen, die Erythrozyten, sichelförmig.
    • Patienten der Mukoviszidose leiden an einer Stoffwechselstörung. Durch eine Rastermutation auf Chromosom 7 kommt es zu einem defekten Chlorid-Transporter. Die Patienten produzieren einen zähflüssigen Schleim, der sich in den Atemwegen festsetzt.

  • Beurteile die Aussagen bezüglich unterschiedlicher Typen von Mutationen.

    Tipps

    Bei der Sichelzellanämie kommt es dazu, dass die Aminosäure Glycin durch die Aminosäure Valin ausgetauscht wird.

    Substitution bedeutet ersetzen.

    Lösung
    • Die Trisomie 21 ist ein typisches Beispiel für eine Genommutation. Es liegt ein zusätzliches Chromosom vor (beim Down-Syndrom ein drittes Chromosom 21).
    • Eine Punktmutation wird auch als Substitution bezeichnet. Eine Base wird hier durch eine andere ersetzt. Eine Rastermutation ist, ebenso wie die Punktmutation, eine Genmutation. Dieser Mutation liegt eine Verschiebung des Leserasters zugrunde.
    • Der Sichelzellanämie liegt eine Missense-Mutation zugrunde. Hier kommt es durch eine Punktmutation zum Einbau einer falschen Base.
    • Als Nonsense-Mutation bezeichnet man eine Mutation, wenn durch die Veränderung eines Tripletts ein vorzeitiges Stop-Codon gebildet wird.
  • Erkläre, was zum Ausbruch des Katzenschreisyndroms führt.

    Tipps

    Beim Katzenschreisyndrom wird ein Chromosom verändert.

    Die Veränderung im Genom betrifft mehrere Basen.

    Lösung

    Die Ursache für die Symptome des Katzenschreisyndroms ist ein Bruch in Chromosom 5 während der zweiten Reifeteilung der Meiose. Es handelt sich um eine Chromosomenmutation. Wodurch dieser Bruch zustande kommt, wird kontrovers diskutiert. Man geht jedoch heute von einer Deletion aus, die spontan und unabhängig von äußeren Einflüssen erfolgt. Dabei wird ein ganzer Chromosomenabschnitt entfernt. Die Häufigkeit des Katzenschreisyndroms beträgt 1 : 50.000.

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