Die Aspektfolge im Wald
Erfahre, wie sich der Wald im Jahresverlauf verändert: von Frühblühern bis zum Laubfall. Entdecke die r- und K-Strategien der Waldlebewesen. Interessiert? Erfahre mehr im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Die Aspektfolge im Wald
Aspektfolge Wald – Biologie
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass der Wald im Frühling ganz anders aussieht als im Winter? Nicht nur das Laub der Bäume verändert sich, sondern auch der Gesang der Vögel und welche Blumen man am Waldrand sieht. Der Wald verändert also im Laufe des Jahres sein Gesicht. Dabei spricht man auch von einer Aspektfolge. Nur was genau versteht man unter einer Aspektfolge im Wald und wo kann man sie beobachten? Antworten auf diese Fragen erhältst du in diesem Lerntext.
Was ist die Aspektfolge Wald? – Definition
Einfach erklärt ist eine Aspektfolge eine jahreszeitlich bedingte Veränderung im Erscheinungsbild einer Lebensgemeinschaft, also zum Beispiel im Wald. Im Laufe eines Jahres wachsen beispielsweise abhängig von der Jahreszeit unterschiedliche Pflanzen im Wald. Welche Pflanzen wachsen, ob die Bäume Blätter tragen oder nicht und ob Tiere ihren Nachwuchs aufziehen, verändert das Erscheinungsbild der Lebensgemeinschaft Wald. Der Wald unterliegt einer Aspektfolge.
Wenn sich das Erscheinungsbild durch einen dramatischen Eingriff in das Ökosystem ändert, spricht man nicht von einer Aspektfolge, sondern von einer Sukzession im Wald.
Der Wald im Laufe des Jahres
Die jahreszeitlichen Aspekte des Waldes sind hier anhand einer zeitlichen Struktur dargestellt.
Die Sonnenstrahlen erwärmen im Vorfrühling den Waldboden, da die Bäume noch kein Laub tragen. Es wachsen die sogenannten Frühblüher, wie zum Beispiel das Buschwindröschen und die im Wald lebenden Tiere werden aktiv.
Im Frühling wachsen Kräuter, Sträucher und das Laub an den Bäumen. Außerdem sind viele Tiere paarungsbereit. Einige Vögel wie die Amsel bauen ihre Nester.
Im Frühsommer sind die Blätter an den Bäumen vollständig da, die wie ein Dach wirken. Daher kommt weniger Sonnenlicht an den Waldboden, wo nun eher Schattenpflanzen wie der Waldmeister wachsen. In dieser Zeit ziehen viele Tierarten ihren Nachwuchs groß.
Im Spätsommer altert das Laub und es bilden sich Früchte und Samen wie beispielsweise bei der Eiche und den Nadelbäumen aus.
Im Herbst werfen die Bäume ihre Blätter ab und die Tiere suchen Winterquartiere.
Im Winter haben die meisten einheimischen Bäume keine Blätter und viele Tiere machen eine Winterruhe bzw. einen Winterschlaf. Dazu zählt beispielsweise der Igel.
Ein Teil des Aspektwechsels im Wald ist also das sich verändernde Blätterdach der Bäume und die damit verbundene Beschattung. Diese Veränderung ist sehr auffällig und in der folgenden Abbildung noch einmal im Jahresverlauf dargestellt.
Auch die Fortpflanzung von Lebewesen und die Aufzucht von Jungtieren hat einen großen Einfluss auf das Erscheinungsbild des Waldes. Wann und wie häufig diese Dinge stattfinden, ist von Lebewesen zu Lebewesen sehr unterschiedlich. Grundsätzlich unterscheidet man aber zwei Fortpflanzungsstrategien.
Verschiedene Fortpflanzungsstrategien im Wald – Definition
Eine Fortpflanzungsstrategie ist eine Struktur oder eine Verhaltensweise von Pflanzen und Tieren in Bezug auf ihre Fortpflanzung, die das Überleben einer Population möglich macht. Dabei wird zwischen der r- und der K-Strategie unterschieden. Aber was ist die r-Strategie und was ist die K-Strategie?
Das r steht für Reproduktionsrate. Die Pflanzen und Tiere, die diese Strategie verfolgen, setzen auf eine hohe Reproduktionsrate. Das bedeutet, dass beispielsweise die Pflanzen den größten Teil ihrer Energie und Biomasse in die Produktion von Fortpflanzungsorganen wie Blüten und Samen investieren. Bei Tieren ist eine wenig intensive Brutpflege typisch. Die r-Strategen haben viele Nachkommen und sind kurzlebig mit einer schnellen Entwicklung. Sie setzen also auf die Masse an Nachkommen und nicht auf das Überleben der Einzelnen.
Das K steht für Kapazität, womit genauer die Umweltkapazität gemeint ist. Die Umweltkapazität gibt an, wie viele Individuen einer Art in einem Lebensraum überleben können. Die K-Strategen bewegen sich mit ihrer Nachkommenzahl in der Nähe der Umweltkapazität, was bedeutet, dass ihre Populationsgröße konstant an der Kapazitätsgrenze bleibt. Die K-Strategen bekommen so viele Nachkommen, wie es für den Lebensraum tragbar ist. Es handelt sich um langlebige und konkurrenzstarke Tiere und Pflanzen mit wenig Nachkommen. Eine intensive Brutpflege ist typisch, denn die einzelnen Nachkommen werden so gut wie möglich umsorgt.
In der Tabelle sind die beiden Fortpflanzungsstrategien mit Beispielen für Tiere und Pflanzen gegenübergestellt:
r-Strategie | K-Strategie | |
---|---|---|
Beschreibung | kurzlebig und viele Nachkommen | langlebig und wenig Nachkommen |
Beispiel Pflanzen | Ringelblume, Waldfarn | Wiesenkerbel, Buche |
Beispiel Tiere | Grasfrosch, Bienen, Hasen | Bären, Füchse, Menschen |
Dieses Video
In diesem Video erfährst du, welche zeitlichen Strukturen im Wald herrschen. Du lernst, dass zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr auch unterschiedliche Pflanzen wachsen und Tiere sich fortpflanzen. Pflanzen und Tiere pflanzen sich mit unterschiedlichen Strategien fort. Die r-Strategen haben eine hohe Nachkommenzahl und sind kurzlebig, während die K-Strategen eine niedrige Nachkommenzahl haben und langlebig sind.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Viel Spaß!
Transkript Die Aspektfolge im Wald
Hallo! Mein Name ist Steffi. Heute beschäftigen wir uns mit der Aspektfolge im Wald. Ich erkläre dir welche zeitliche Rhythmik im Wald herrscht und du lernst die Fortpflanzungsstrategien der r-, und K-Strategen kennen. Fangen wir mit dem Begriff der „Aspektfolge“ an: Die Aspektfolge ist eine jahreszeitlich bedingte Veränderung im Erscheinungsbild einer Lebensgemeinschaft, wie der Wald eine ist. Schauen wir uns das genauer an: Im Vorfrühling wird der Waldboden durch die Sonnenstrahlen erwärmt. Das Sonnenlicht kann direkt auf den Waldboden gelangen, weil die Laubbäume noch keine Blätter tragen. In dieser Zeit wachsen vor allem die Frühblüher, wie das Buschwindröschen. Auch die Waldtiere werden langsam aktiv. Im Frühling erwacht das Leben. Es entwickeln sich Kräuter und Sträucher und das Laub an den Bäumen. Viele Tiere sind paarungsbereit und einige Vogelarten bauen ihre Nester, so wie die Amsel. Im Frühsommer ist das Laub vollständig entfaltet. An den Waldboden gelangt nun nicht mehr so viel Sonnenlicht. Die Baumkronen wirken wie ein Dach. Daher wachsen am Waldboden nun vermehrt Schattenpflanzen wie der Waldmeister, die mit wenig Licht gut auskommen. Viele Tierarten ziehen nun ihren Nachwuchs groß. Im Spätsommer setzt die Laubalterung ein und es kommt zur Frucht- und Samenbildung, so wie bei der Eiche oder den Nadelbäumen. Im Herbst fallen die Blätter zu Boden. Die Tiere suchen ihr Winterquartiere auf. Im Winter sind die meisten heimischen Laubbäume kahl. Viele Tiere befinden sich in der Winterruhe beziehungsweise Winterschlaf, so wie der Igel. Nun hast du einen Überblick über die jahreszeitlichen Veränderungen in einem Ökosystem erhalten. Kommen wir nun zu den verschiedenen Fortpflanzungsstrategien, die wir im Wald finden. Unter einer Fortpflanzungsstrategie versteht man eine Struktur oder Verhaltensweise, die das Überleben einer Population ermöglicht. Wir unterscheiden zwischen der r-, und K-Strategie bei Lebewesen. Betrachten wir zunächst die r-Strategie: Zu den r-Strategen zählen einjährige Pflanzen wie die Ringelblume. Diese Pflanzen investieren den Großteil ihrer Biomasse in Fortpflanzungsorgane wie die Blüten und Samen. Sie haben daher auch sehr viele Nachkommen. Da sie viel Energie in Fortpflanzungsprodukte investieren und nicht in Speicherorgane sind sie sehr kurzlebig. (4 Sek.) Zu den K-Strategen zählen mehrjährige Pflanzen wie der Wiesenkerpel. Diese Pflanzen investieren ihre Biomasse in Speicherorgane wie der Wurzel. Sie haben daher weniger Nachkommen, da sie mehr Energie in ihre Speicherorgane investieren und nicht in die Fortpflanzungsorgane sind sie langlebig und konkurrenzstark. Auch in der Tierwelt findest du r-, und K-Strategen. Sehr viele Nachkommen und wenig bis gar keine Brutpflege findest du zum Beispiel beim Grasfrosch. Wenige Nachkommen und eine intensive Brutpflege bei den Bären. Aber woher kommt der Name r- und K-Strategie? Der Buchstabe „r“ steht für „Reproduktionsrate“. Diese Lebewesen setzen auf eine hohe Reproduktionsrate. Der Buchstabe „K“ steht für „Kapazität“. Gemeint ist die Umweltkapazität. Diese Lebewesen bewegen sich mit ihrer Nachkommenszahl immer in der Nähe der Umweltkapazität. Sie haben also so viele Nachkomme wie für den Lebensraum tragbar ist. Fassen wir noch einmal zusammen: Eine Aspektfolge ist eine jahreszeitlich bedingte Veränderung im Erscheinungsbild einer Lebensgemeinschaft, wie der Wald eine ist. Bei den Fortpflanzungsstrategien unterscheiden wir zwischen r-, und K-Strategien. Die r-Strategen investieren in die Fortpflanzungsorgane, haben viele Nachkommen und sind kurzlebig. Die K-Strategen investieren in die Speicherorgane, haben weniger Nachkommen und sind langlebig. Tschüss und bis bald!
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