Neurobiologisch wirksame Substanzen
Pilze, Gifte, Drogen und Medikamente wirken oft an den Synapsen
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Neurobiologisch wirksame Substanzen
Reize werden über das Nervensystem weitergeleitet
Der Einfluss mancher Stoffe auf dein Nervensystem kann gefährliche Folgen haben. Doch wie wirken Nervengifte, Giftpilze oder Drogen eigentlich?
Nervenzellen (Neuronen) ermöglichen die Weiterleitung von Reizen. Innerhalb der Nervenzelle erfolgt dies durch elektrische Impulse entlang des Axons, einem länglichen Fortsatz der Zelle. Zwischen den einzelnen Nervenzellen oder auch zwischen Nerven- und Muskelzellen befindet sich eine kleine Lücke, die synaptischer Spalt genannt wird. Hier an der Synapse erfolgt die Reizweiterleitung auf chemische Art. Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, werden vom Neuron in den synaptischen Spalt abgegeben und docken an die passenden Rezeptoren der Folgezelle an. Dadurch lösen sie die Reizweiterleitung im nächsten Neuron aus oder bewirken eine Aktivität der Muskulatur. Nach der Freisetzung der Neurotransmitter in den synaptischen Spalt werden diese von bestimmten Enzymen abgebaut, damit es nicht zu einer Dauerreizung kommt.
Neurobiologisch wirksame Substanzen greifen in die Prozesse, die sich an der Synapse abspielen, ein und können die Reizweiterleitung blockieren, hemmen oder anregen. So lässt sich die Wirkung von Giften auf den Körper erklären. In der Natur gibt es zahlreiche Beispiele giftiger Pflanzen, Tiere oder Bakterien. Einige dieser Giftstoffe aus natürlichen Quellen bewirken beispielsweise die Lähmung der Atemmuskulatur und können den Tod zur Folge haben. Auch manche Nervengifte, die als Waffen eingesetzt werden, wirken auf diese Weise. Bekannt ist das Pfeilgift Curare, das traditionell von den Indios in Südamerika zur Jagd benutzt wird.
Pilze
Bestimmt hast du schon einmal gehört, dass jemand eine Pilzvergiftung hatte. Tatsächlich gibt es im Reich der Pilze neben essbaren und wohlschmeckenden Pilzen jede Menge giftiger Pilze. Einige Pilze beinhalten kein tödliches Gift, verfügen aber dennoch über eine Substanz, das Psilocybin, die wie eine Droge auf das Nervensystem eines Menschen einwirkt. Manche Menschen benutzen daher solche Pilze als Drogen. Der Konsum dieser sogenannten Magic Mushrooms oder Psilos kann z.B. Halluzinationen oder Kontrollverlust auslösen. Auch Abhängigkeit und gesundheitliche Schäden durch den entstehenden Serotoninmangel können die Folge sein.
Drogen
Drogen haben eine Gemeinsamkeit: Sie bewirken Veränderungen der Gefühle, des Bewusstseins und der Stimmung des Konsumenten. Die Wirkung von Opium ist ein typisches Beispiel. Das Opium wird aus einer Pflanze, dem Schlafmohn, gewonnen. Durch die Ähnlichkeit der Wirkstoffe des Opiums zu körpereigenen Endorphinen löst es beim Konsumenten im Rausch ein Wohlgefühl aus. Schnell kann eine Abhängigkeit entstehen. Da der Körper sich an die Substanzen gewöhnt, muss eine immer größere Menge konsumiert werden. So entsteht der Teufelskreis der Drogensucht. Stoppt die Person die Einnahme der Droge, kommt es zu starken Entzugserscheinungen.
Medikamente
Die Wirkung von Medikamenten lässt sich häufig an den Synapsen finden. Ein Beispiel hierfür sind Betablocker, die z.B. bei Bluthochdruck verabreicht werden. Sie gelangen durch die Blutbahn an die Beta-Rezeptoren der Herzzellen. Dort docken sie an und blockieren dadurch den Rezeptor. Dadurch wird die Wirkung von Stresshormonen gehemmt. Als Folge verlangsamt sich die Herztätigkeit und der Blutdruck wird gesenkt.
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