Drogensucht – Wirkung von Opium
Erfahre mehr über die Wirkung von Opium. Von seiner Definition als Rausch- und Betäubungsmittel bis zur biologischen Erklärung der Abhängigkeit. Finde heraus, wie Opium den Körper beeinflusst und warum regelmäßiger Konsum zur Sucht führen kann. Interessiert? Dies und vieles mehr erfährst du im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Drogensucht – Wirkung von Opium
Die Wirkung von Opium – Biologie
Hast du schon einmal von Opium gehört? Weißt du auch, warum wir Menschen süchtig danach werden können? Diesem Thema wollen wir uns heute widmen. Am besten hast du bereits Kenntnisse über den Bau und die Funktion von Synapsen. Die Begriffe Rezeptor und Ligand sollten dir auch bekannt sein sowie die Entstehung eines Aktionspotenzials.
Opium – Definition
Opium ist ein Rausch- und Betäubungsmittel und wird aus dem Milchsaft der Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen. Es ist ein Gemisch: Seine wirksamen Hauptbestandteile sind Morphin, Codein und Thebain. Sie gehören zur Gruppe der Alkaloide. Morphin hast du sicherlich schon einmal gehört – es ist ein starkes Schmerzmittel und wird oft in der Palliativmedizin eingesetzt.
Die Wirkung von Opium
Opium bzw. sein Hauptwirkstoff Morphin kann oral (über den Mund) eingenommen, geraucht oder auch injiziert werden.
Wusstest du schon?
Die Wirkung von Opium auf den Körper ist ein Rauschzustand, der sechs bis acht Stunden anhalten kann.
In der folgenden Tabelle sind die seelischen und körperlichen Vorgänge bei der Einnahme von Opium sowie die Langzeitfolgen, die bei einem Opiumkonsum über einen sehr langen Zeitraum auftreten, aufgelistet.
Wirkung von Opium | Langzeitfolgen bei regelmäßigem Opiumkonsum |
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Wird Opium in Form von Dämpfen eingeatmet, besteht die Gefahr der Atemlähmung. Das kann zu einem komatösen Zustand bis hin zum Tod führen.
Die Wirkung von Opium biologisch erklärt
Nun kennst du die Wirkungen von Opium, aber wie genau wirken Drogen auf den Körper? Und welche molekularen Vorgänge in unserem Körper lösen ebendiese Reaktionen aus?
Im Jahr 1973 entdeckten Wissenschaftler den ersten Opioidrezeptor. Diese Opioidrezeptoren sind im Gewebe des menschlichen Gehirns verankert. An sie binden die körpereigenen Liganden Enkephalin und Endorphin (endogenes Morphin). Sie wirken schmerzhemmend und werden vom Körper unter anderem bei hoher Belastung ausgeschüttet.
Aber an die Opioidrezeptoren binden eben auch Bestandteile des Opiums, z. B. Morphin. Es ist in seiner Struktur dem körpereigenen Endorphin bzw. Enkephalin ähnlich.
Um die Wirkung von Opium besser zu verstehen, rufen wir uns den Vorgang der Schmerzweiterleitung zwischen zwei Synapsen in Erinnerung:
Reize wie beispielsweise Schmerz werden mittels Erregungsleitung über die Nervenzellen weitergegeben. Zwischen zwei Nervenzellen erfolgt die Erregungsübertragung am synaptischen Spalt mittels Neurotransmittern (z. B. Acetylcholin, kurz ACh). Sie befinden sich zunächst in Vesikeln der Axonendknöpfchen. Erreicht nun ein Aktionspotenzial solch ein Axonendknöpfchen, verschmelzen die Vesikel mit der präsynaptischen Membran und die Neurotransmitter werden in den synaptischen Spalt entlassen. Diesen extrazellulären Raum durchqueren die Neurotransmitter per Diffusion und binden an die Ionenkanäle der gegenüberliegenden postsynaptischen Membran. Dadurch werden diese geöffnet, Natriumionen strömen ins Zellinnere und ein Aktionspotenzial wird erneut ausgelöst – die Schmerzinformation wird weitergeleitet.
Nun sind die Nervenzellen so gut miteinander verknüpft, dass Signale am synaptischen Spalt verstärkt oder gehemmt werden können. Dazu sind zusätzliche Axonendknöpfchen an der präsynaptischen Membran verschaltet. Man spricht dann von erregender Synapse und hemmender Synapse. So wird beispielsweise die Weiterleitung des Aktionspotenzials durch eine hemmende Synapse im großen Axonendknöpfchen unterbunden. Das ist der Fall, wenn unser Körper den Reiz Schmerz durch Enkephaline oder Endorphine dämpft.
Die Vesikel der hemmenden Synapse schütten Enkephaline aus. Diese binden an die Opioidrezeptoren des großen Axonendknöpfchens, das den Reiz Schmerz weiterleiten soll. Jedoch bewirkt die Bindung an die Opioidrezeptoren, dass bei Erreichen des Aktionspotenzials (Schmerzsignal) die Ionenkanäle ($\ce{Ca^{2+}}$-Kanäle) nicht geöffnet werden. In der Folge kommt es nicht zur Depolarisierung der präsynaptischen Membran und die Vesikel im Endknöpfchen der Präsynapse verschmelzen nicht mit der Membran. Demzufolge schütten sie ihre Transmitter nicht aus. So kann die Information nicht zur postsynaptischen Membran gelangen. Die Schmerzweiterleitung wird unterbunden.
Bei der Einnahme von Opium übernimmt der Hauptbestandteil Morphin die Rolle des endogenen Transmitters Enkephalin und bindet an die Opioidrezeptoren. Es verhindert somit, dass Schmerzsignale weitergeleitet werden. Daher ist es ein sehr gutes Schmerzmittel und kann eine beruhigende Wirkung haben.
Entstehung der Opiumsucht
Doch warum macht der regelmäßige Gebrauch von Opium abhängig? Bei einer länger andauernden Verabreichung des Medikaments Morphin oder eben bei längerem Missbrauch von Opium entwickelt der Körper eine Toleranz. Das bedeutet, dass man nach einiger Zeit mehr von dem Medikament bzw. der Droge benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Die Folge ist eine Abhängigkeit!
Im Zellinneren sind die Opioidrezeptoren mit einem Enzym, der Adenylatcyclase, verknüpft. Dieses Enzym katalysiert die Reaktion von Adenosintriphosphat (ATP) zu cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP). Das Signalmolekül cAMP ist wichtig für viele Stoffwechselvorgänge innerhalb der Zelle, unter anderem essenziell für die Depolarisierung der Membran. Ist der Opioidrezeptor nun auf Dauer blockiert, fehlt es der Zelle an cAMP und es findet eine Gegenregulation statt: Die Zelle produziert mehr Opioidrezeptoren. Das hat zur Folge, dass die Morphinkonzentration erhöht werden muss, um den gleichen schmerzlindernden oder beruhigenden Effekt zu erzielen. Eine Abhängigkeit tritt ein.
Im Fall eines Entzugs kommt es zu einer erhöhten Stoffwechselaktivität. Wir erinnern uns: Der Gebrauch von Morphin führt zu einer Erhöhung der Opioidrezeptoren, die nun alle nach Entzug von Morphin cAMP produzieren. Der Überschuss an cAMP lässt die Zellen überreagieren. Es treten Entzugserscheinungen wie Krämpfe, Schweißausbrüche und Übelkeit auf.
Fehleralarm
Einige Personen verwechseln die körperliche und psychische Abhängigkeit. Bei einer körperlichen Abhängigkeit treten Entzugserscheinungen auf, wenn die Droge nicht mehr konsumiert wird. Die psychische Abhängigkeit beschreibt das Verlangen nach der Droge.
Wie immer findest du Übungsaufgaben und ein Arbeitsblatt zu diesem Thema. Teste sogleich dein neu gewonnenes Wissen!
Ausblick – das lernst du nach Drogensucht – Wirkung von Opium
Erfahre mehr über die Wirkung von Drogen und lerne etwas über die Drogenwirkung von Pilzen.
Drogensucht – Wirkung von Opium – Zusammenfassung
- Opium enthält Morphin, Codein und Thebain, die aus Schlafmohn gewonnen werden.
- Es wirkt schmerzstillend und beruhigend, kann aber zu Abhängigkeit und gesundheitlichen Schäden führen.
- Morphin bindet an Opioidrezeptoren und blockiert die Schmerzweiterleitung.
- Längerer Konsum erhöht die Toleranz und führt zu Abhängigkeit.
- Ein Entzug verursacht Entzugserscheinungen wie Krämpfe und Übelkeit.
Häufige Fragen zum Thema Wirkung von Opium
Transkript Drogensucht – Wirkung von Opium
Hallo, mein Name ist Sabine und in diesem Film möchte ich dir am Beispiel des Opiums das Zustandekommen einer Drogensucht erklären. Opium wird aus dem Schlafmohn gewonnen und sein Hauptbestandteil ist das Morphin, das auch als Schmerzmittel verwendet wird. Dem Morphin ähnlich ist das Heroin, auch eine sehr bekannte Droge. Morphin kann oral eingenommen werden, geraucht oder auch injiziert werden. Es löst einen 6-8-stündigen Rausch aus. Nachwirkungen dieses Rausches können Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen sein. Der Konsument verspürt nach der Einnahme von Opium ein starkes Hochgefühl. Er besitzt ein gesteigertes Selbstvertrauen, Schmerz- und Angstzustände sind gelindert, seine Fantasie wird beflügelt und er wird darüber hinaus beruhigt und schläfrig. Wie kommt es zu dieser Wirkung? Im Gehirn hat man vor einiger Zeit Morphinrezeptoren entdeckt. Das war sehr verwunderlich, denn warum sollte es für einen pflanzlichen Stoff in einem tierischen Körper Rezeptoren geben? Wenig später entdeckte man die Gruppe der Enkephaline und der Endorphine. Die sind so ähnlich gebaut wie Morphin, das heißt, Morphin passt auf die Rezeptoren für Enkephalin und Endorphine. Enkephaline sind schmerzhemmend. Dazu zeichne ich jetzt mal zwei Endknöpfchen. Das große Endknöpchen soll eine Schmerzinformation weiterleiten. An ihr dran hängt eine kleine Synapse. In dem kleinen Axonendknöpfchen sind kleine lila Vesikel mit pinken Enkephalinen. Diese Enkephaline durchqueren den synaptischen Spalt und docken am großen Axonendknöpfchen an den grünen Rezeptoren an. Dadurch wird die Weiterleitung der Schmerzinformation im großen Axonendknöpfchen unterbunden. Die Vesikel schütten ihre blauen Transmitter nicht aus und so kann die Information nicht auf die andere Seite gelangen, zu den hellblauen Rezeptoren. Die Schmerzweiterleitung wird unterbunden. Das heißt, Morphin ist ein sehr gutes Schmerzmittel und kann eben beruhigen. Eine ähnliche Wirkung wird auch Alkohol, Nikotin und Barbituraten nachgesagt. Barbiturate sind in Schlafmitteln enthalten. Daher sind Alkohol und Nikotin sowie Schlafmittel sehr beliebte Volksdrogen. Wie kommt nun eine Opiumsucht zustande? Der schwarze Strich soll eine Zellmembran darstellen, die mit blauen Rezeptoren durchbrochen ist. An diesen Rezeptoren können Hormone andocken, das sind die grünen Kästchen. Diese Hormone aktivieren das Signalmolekül CAMP, cyclisches Adenosinmonophosphat. Dieses Molekül löst eine Signalkette aus und damit einen bestimmten Stoffwechselschritt. Das ist der Normalzustand. Enkephaline bzw. Opiate können in diesen Prozess eingreifen, indem sie sich an einen hellblauen Rezeptor binden und ihn langfristig blockieren. Dadurch wird das Wohlbefinden verändert. Wird die Zelle aber von einem Überangebot an Opiaten getroffen, so bildet sie, um die CAMP-Aktivität wieder zu normalisieren, neue Rezeptoren aus. Dadurch gibt sich die Notwendigkeit mehr Opiat zu nehmen, um das gesteigerte Wohlbefinden wieder zu erreichen. Wird das Opiat, also die Droge, abgesetzt und der Süchtige macht einen Entzug, kommt es zu einer erhöhten Stoffwechselaktivität, da nun das Signalmolekül zyklisches Adenosinmonophosphat im erhöhten Maße da ist und deswegen die Zelle überreagiert. Das äußert sich dann in den Entzugserscheinungen, die jeder Süchtige hat, also Krämpfe, Schweißausbrüche, Übelkeit und so weiter. Konsumiert man Opium über einen sehr langen Zeitraum, können sich folgende Langzeitfolgen einstellen: Appetitlosigkeit, die zu Abmagerung und völliger Entkräftung führen kann, Kreislaufstörungen, Muskelschmerzen, psychische Abhängigkeit, Depressionen, Apathie, das heißt Teilnahmslosigkeit und Antriebsschwäche. Ich hoffe dieser Film konnte dir die Gefährlichkeit von Drogen anschaulich erklären. Lasst am besten die Finger davon. Ich bedanke mich fürs Zusehen und dein Interesse. Bis bald, Sabine.
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Ein sehr informatives lehrreiches Video, aber wenn Sie etwas langsamer sprechen würden wäre es (zumindest für mich) besser. Danke.
ich find die Suchtbildung sehr interessant die auf der Ausbildung neuer Rezeptoren beruht nur frage ich mich ob diese neu enstandenen Rezeptoren wieder zurückgebildet werden. Wenn dies nicht der Fall wäre bräuchte man ja immer und immer mehr von dem Stoff um die gleiche Wirkung zu erzielen.