Willi fährt Zug
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Grundlagen zum Thema Willi fährt Zug
Willi steht mitten auf dem Münchner Hauptbahnhof. 170.000 Menschen bewegen sich hier täglich. Gemeinsam mit einem Lokführer fährt Willi in die Waschstraße für ICEs und in eine lange Werkshalle, in der die Züge gewartet werden. Willi erlebt, wie man vom Stellwerk aus die Züge auf ihre Gleise lenkt. Und er findet auch heraus, wem die Stimme gehört, die den Reisenden per Lautsprecher die Zugverbindungen ansagt. Wenn Willi schon am Bahnhof ist, will er natürlich auch Zug fahren. Er darf beim Lokführer mitfahren und mit der Zugbegleiterin die Fahrscheine kontrollieren.
Transkript Willi fährt Zug
Lautsprecherdurchsage: Meine Damen und Herren, willkommen am Münchner Hauptbahnhof. Ganz besonders begrüßen wir heute den Willi, der alles wissen will. Willi: Hallo, ich bin heute am Münchener Hauptbahnhof und damit ihr nachher nicht sagt: „Ich verstehe nur Bahnhof“, werde ich mich für euch mal umschauen. Ich verstehe nur Bahnhof. Na, dann aber zügig los mit den Infos. Jeden Tag bewegen sich um die 170.000 Menschen auf dem Hauptbahnhof. Und von denen habe ich genau den richtigen erwischt: Johannes Datzer, 51 Jahre lang hat er bei der Bahn gearbeitet. 10 Jahre als Heizer, noch auf einer Dampflok, 41 Jahre als Lokführer. Willi: Was macht denn der Kollege jetzt? Johannes: Der tut also jetzt die Lok entkuppeln. Willi: Aha, jetzt hat es kurz gefunkt. Das ist der Kontakt zur Stromleitung oben? Johannes: Genau, wir haben also eine Fahrleitung, und zwar in dieser Bauordnung haben wir 15.000 Volt. Willi: Wie viel ist in der Steckdose, in der normalen, drin? Johannes: 220 Volt zuhause. Willi: 15.000, also viel, viel stärker natürlich. Johannes: Ja, da kommt ja wieder einer. Willi: Wahnsinn. Johannes: Jetzt geht der Stromabnehmer runter. Willi: Herr Datzer, wie ist denn das eigentlich, der hält jetzt hier planmäßig natürlich. Ist das schon mal passiert, dass hier einer so richtig reingerauscht ist, ohne Bremse? Johannes: Ja das kam hin und wieder, in letzter Zeit zwar selten, aber hin und wieder kommt es vor. Willi: Das muss ich mir anschauen. Also der würde ja hier gegen donnern, voll gegen den Prellbock donnern. Johannes: Gegen den Prellbock. Zunächst schiebt sie mal dieses Teil ganz hinter und dann schiebt er den Prellbock unter die Platten rein. Willi: Das geht ja noch weiter. Johannes: Das geht noch weiter. Willi: Bis unter den Bahnsteig. Johannes Ja, Ja. Willi: Die Knautschzone sozusagen. Johannes: Genau, die werden gestapelt, die gehen alle in die Höhe. Da rutscht der Prellbock also da unten durch. Willi: Wie oft passiert das? Johannes: Im Jahr vielleicht zweimal oder dreimal, doch die Platten die sind ewig lang schon nicht mehr gestapelt worden. Willi: Da möchte ich nicht hier stehen, da geht es hoch. Da landet man dann irgendwo in der Schalterhalle. Johannes: Genau. Können sich gleich eine neue Fahrkarte kaufen. Willi: Aber sind Sie auch mal so einen modernen ICE gefahren? Johannes: Genau mit diesem Zug. Willi: Als Lokführer auch noch, oder wie? Johannes: Als Lokführer. Was machst du da? Wir sehen uns ja wieder. Willi: Jetzt fährt er los. Hier ist niemand. Hallo!? Hallo, Herr Lokführer. Raimund: Was machst du denn hier, bitte? Willi: Das war aus Versehen. Ich bin in den Zug. Ich wollte es mir eigentlich nur anschauen. Und jetzt bin ich hier voll drin. Cool, super. Wo geht die Reise hin? Raimund: Wo geht die Reise hin? Wir fahren jetzt waschen, den Zug waschen und dann geht er in die Halle zum Reparieren. Willi: Ich bin übrigens der Willi, hallo. Reimund: Hallo, Raimund. Willi: Raimund, hallo. Das ist eine Waschanlage für Züge? Raimund: Richtig. Willi: Spätestens alle zwei Tage kommt der ICE in die Waschanlage. Pro Waschgang werden 25.000 Liter Wasser verbraucht. Ein großer Teil davon wird aufgefangen und wieder verwendet. Raimund wird übrigens in zwei Tagen 21. Erst dann darf er auch außerhalb des Bahnhofs und mit Fahrgästen an Bord den Zug fahren. Und da vorn müssen wir nochmal schnell anhalten. Willi: Und da fahren wir jetzt in die Garage rein. Raimund: Genau und jetzt fahren wir in die Garage für ICEs. Jetzt müssen wir noch pfeifen, dass keiner im Weg rum läuft. Willi: 455 Meter lang ist diese Werkshalle. Hier werden die ICEs regelmäßig gecheckt und wenn es sein muss, repariert. So jetzt geht es rein. Kennst du den Mann da drüben, der Herr Datzer? Kennst du den? Raimund: Der Herr Datzer. Willi: Zu dem muss ich, den habe ich eben verloren. Dank dir für die Mitnehme. Raimund: Kein Problem. Willi: Mitnehme, das Wort gibt es nicht. Raimund: Das macht nichts, bis bald. Johannes: So, wir sind jetzt hier unten im Zug. Willi: Das sind die Gleise. Johannes: Das sind die Schienen. Willi: Wie lange hält so ein Zug? Johannes: Der erste ICE fährt bereits 12 Jahre und hat über 12 Millionen Kilometer drauf. Willi: Und alles nur in Deutschland? Johannes: Nur in Deutschland. Willi: Du reparierst den Zug, oder was? Arbeiter: Ich musste gerade den Belag tauschen, weil der jetzt zu sehr abgefahren ist. Willi: Belag, ich kenne Zahnbelag. Was ist das für ein Belag? Arbeiter: Das ist jetzt ein Bremsbelag. Sind aus Metall. Willi: Wieso hast du den jetzt ausgebaut? Arbeiter: Weil der hier auf der Seite hier zu dünn ist. Hier das ist zu dünn. Willi: Die nutzen sich ab, oder wie? Arbeiter: Die nutzen sich dann mit der Zeit ab. Willi: Wie sieht denn ein neuer Bremsbelag aus? Hast du einen? Arbeiter: Ja. Willi: Weil es muss ja einer eingebaut werden, nehme ich mal an. Arbeiter: Wäre schlecht, wenn ich den vergesse. Willi: Das sind richtig dicke Bremsbeläge und das sind abgefahrene. Das ist ganz schön grell, gell. Wie bremst denn ein Zug überhaupt? Arbeiter: Die Bremsbacken gehen zusammen. Willi: Das heißt, dieses Zeug hier, diese komischen, die so wie Muttern aussehende Teile die drücken hier drauf? Arbeiter: Die drücken da drauf und dadurch wird der Zug zum Stehen gebracht. Willi: Deswegen quietscht das immer so, wenn man am Bahnsteig wartet. Arbeiter: Weil das so ein Metall ist, quietscht das so. Willi: Ja, du René, deine Taschenlampe. Gehen wir weiter, danke. Johannes: Dieses hier war unsere Wirbelstrombremse, die also nur bei einer Notbremsung wirksam wird. Willi: Aha, das heißt, Moment mal, im Zug gibt es ja überall diese roten Hebel. Johannes: Genau. Willi: Nur im Notfall ziehen. Johannes: Genau, wenn diese ausgelöst wird, kommt dieses Teil runter bis 6 mm über die Schiene und dann schicken wir da Strom durch und dann bauen wir ein dermaßen starkes magnetisches Kraftfeld auf, das uns die Verzögerung dann bringt. Willi: Okay, danke Herr Datzer. Und die 170.000 Menschen bewegen sich täglich auf dem Münchener Hauptbahnhof. Zu schnell einfahrende Züge werden durch einen Prellbock daran gehindert, bis zur Schalterhalle durchzurasen. Regelmäßig werden die ICEs gewaschen und abgefahrene Bremsbeläge durch neue ersetzt. Und nun dahin, wo der Zugverkehr überwacht und geleitet wird. Ich zeige euch mal, wo wir jetzt sind. Im so genannten Stellwerk. Hier kann man runter schauen und sieht den ganzen Bahnhof. So viele Schienen. Ungefähr 85 km Gleise und 300 Weichen sind auf dem Münchner Hauptbahnhof verlegt. Schauen wir uns mal ein bisschen um. Du hast hier den besten Überblicksplatz, oder? Michael: So ist es, jawohl. Willi: Ich bin übrigens der Willi. Michael: Hallo Michael. Willi: Michael, was ist dein Beruf? Michael: Ich bin hier der Disponent im Hauptbahnhof. Willi: Der Disponent, was heißt Disponent? Michael: Ja, ich sorge dafür, dass hier im Bahnhof wirklich alles reibungslos abläuft. Und wenn es Schwierigkeiten gibt, sorgen wir dafür, dass wir irgendwo eine Lösung finden. Willi: Wie viele Züge kommen hier täglich an? Michael: Wir haben hier am Tag ungefähr 700 Zugbewegungen. Willi: Das heißt Ankunft und Abfahrt? Michael: Genau. Willi: 700? Michael: 700 am Tag. Willi: So läuft das. Michael: Willi, komm mal mit. Willi: Ja. Michael: Ich zeige dir was. Willi: Okay, was zeigst du mir hier? Michael: Ich zeige dir den Mann, der die Züge einfahren lässt und die Züge ausfahren lässt. Willi: Servus, ich bin der Willi. Franz: Grüß dich, ich bin der Franz. Willi: Franz, grüß dich. Das sieht ja hochmodern aus, was du hier hast. Nein, es sieht eigentlich gar nicht so modern aus. Franz: Das ist ein ganz modernes Stellwerk, das ist von 1963. Willi: Aha, aber es funktioniert noch. Franz: Nicht so wie das neue, ja. Willi: Also hier unten und da vorne da ist der Bahnhof. Und ist das jetzt hier sozusagen nochmal als Modell drauf oder wie läuft das? Franz: Die Gleislage vom Bahnhof wird hier praktisch auf meinem Tisch und auf den anderen zwei Tischen praktisch wiedergegeben. Willi: Aha, was heißt das hier: sieben, acht, neun, zehn, das sind die ganzen Gleise. Franz: Das sind die Bahnhofsgleise, angefangen von Gleis sieben bis Gleis 18, die von mir aus bedient werden. Willi: Wieso leuchtet da manches rot? Hier leuchtet was weiß? Franz: Die weiße Ausleuchtung, sieht man schön, ist für diesen Zug, der dort kommt, den können wir vielleicht verfolgen. Da kommt ein ICE, der kommt von Pasing. Man sieht, dass er diese weiß ausgeleuchtete Strecke befährt. Hier lang. Immer wo er befährt wird es rot. Das heißt, weiß ausgeleuchtet ist für diesen Zug die eingestellte Fahrstraße. Willi: Ja, kommt er, schaut mal raus. Das ist der ICE, der hier auf deinem Schaltpult fährt Aua, das wird heiß, wenn man da so lang drauflangt. Franz: Das ist dieser Zug, genau. Willi: Das heißt, der fährt jetzt hier, das können wir verfolgen immer dem weißen entlang nach Gleis 13. Willi: Wie heißt du eigentlich? Gaby: Gaby Willi: Gaby, ich bin der Willi. Darf ich mal zu dir reinkommen? Gaby: Bitte. Willi: Was sagst du denn hier alles eigentlich? Gaby: Welche Züge einfahren, wo abfahren und die Anschlüsse. Willi: Das hört man im ganzen Bahnhof? Gaby: Das hört man im ganzen Bahnhof. Willi: Was ist denn der nächste Zug, der jetzt raus fährt? Gaby: Sehe ich nicht. Willi: Siehst du nicht? Gaby. Sehe ich nicht. Willi: Achso, steht ihr davor. Du bist eigentlich die, die immer sagt: „Meine Damen und Herren, der Zug kommt verspätet.” ? Gaby: Genau. Willi: Meine Damen und Herren, das ist die Frau, die das immer sagt. Wie ist denn das für dich, wenn du hier so arbeitest? Gaby: Also mir macht es nichts aus. Man gewöhnt sich an, würde ich sagen. Willi: Habe keine weiteren Fragen. Viel Spaß noch bei der Arbeit ciao. Gaby: Danke, Tschüss. Willi: Der Bahnhof ist ein Ort, da liegen harte Schienen, da fahren starke Loks, dabei ist der Bahnhof eigentlich ein sehr gefühlvoller Ort. Na klar, weil die Leute Abschied nehmen voneinander und sich wieder sehen und dann freuen sie sich. Und ich habe gerade ein Liebespärchen entdeckt. Ich glaube, das nimmt gerade Abschied. Schaut euch das mal an. Ich bins. Also wie soll ich das jetzt erklären. Ich habe mich nicht verkleidet. Na ja, natürlich habe ich mich verkleidet. Micha: Halt Willi, ich habe da einen viel schöneren Hut für dich, guck mal. Der passt viel besser zu dir. Willi: Nein, mit so einer Feder obendrauf. Diese Sachen, die ich hier trage, das sind Fundstücke, die bleiben alle in der Bahn liegen. Hüte mit Läusen drin, hoffentlich nicht, dann kriege ich jetzt Läuse. Das hier auch, einen Autoschlüssel. Ist alles liegen geblieben. Die Micha die arbeitet hier in der Fundstelle. Micha: Genau. Willi: Und das Teil? Micha: Riesen Koffer bleiben auch liegen. Willi: Der ist voll, der ist richtig schwer. Dürfen wir mal in den Koffer reinschauen? Micha: Wenn er aufgeht. Willi: Dürfen wir das? Weil wir müssen ja vielleicht denjenigen ermitteln, dem der Koffer gehört, ist ja klar, oder? Micha: Mach mal auf. Willi: Bingo, hey das ist ja wie bei der Polizei, wenn wir das durchsuchen. Micha: Wir schauen rein, ob eine Adresse drin ist oder irgendein anderer Hinweis, wem es gehören könnte. Willi: Hier ist eine Adresse. Nadine heißt diejenige, der das gehört. Micha: Genau. Sie wird dann angerufen und dann wird mit ihr ausgemacht, ob man ihn ihr schickt oder ob sie ihn persönlich abholt. Willi: Nadine aus Norddeutschland, hier ist dein Koffer, du kannst ihn dir abholen. Und wir wissen jetzt alle was da drin ist. Willi: Also normalerweise gehört hier ja Gepäck rein. Tony: Ja was ist dann das, was soll denn das, Hotelzimmer haben wir da nicht, das ist für Reisegepäck. Und nichts anderes. Willi: Ich habe dafür eine Erklärung. Ich bin Reporter. Ich erkunde gerade den Bahnhof. Arbeitet ihr hier? Tony: Wir arbeiten hier. Wir sorgen dafür, dass die Schließfächer in Ordnung sind. Willi: Könnten Sie mir aushelfen? Tony: Aber komme sofort raus. Willi: Ich bin übrigens der Willi. Tony: Ich bin der Tony vom Münchner Hauptbahnhof. Willi: Servus Tony, Servus. Olli: Ich bin der Olli. Willi: Tony, Olli was lagert man hier normalerweise? Tony: Normalerweise lagern wir hier Reisegepäck, sprich Koffer, wenn Leute kurzen Aufenthalt haben, dann können sie ihre Koffer da einstellen. Willi: Das heißt, da wirft man 2 € rein. Tony: Da gehen wir her, schaut man zuerst einmal, ob ein Schließfach frei ist. Das sieht man, wenn da der Schlüssel steckt, dann schmeißt man 2 € rein. Dann kann man den Schlüssel ganz nach links drehen und kann ihn rausziehen. Willi: Mitnehmen. Tony: Den kann man mitnehmen. Willi: Aber was sind denn das für Schlüssel? Darfst du reinschauen, was die Leute so abstellen? Tony: Da kann ich nachher reinschauen. Und das ist ja dann meine Aufgabe, wenn du jetzt nach 72 Stunden nicht kommst, dann komme dann ich und baue deinen Koffer nachher aus. Willi: Und das machen wir jetzt. 400 Schließfächer gibt es hier. Mit dem Generalschlüssel kann Tony überfällige Schließfächer öffnen. Oliver notiert genau, was in welchem Schließfach deponiert war. So kommt der Schließfachschlüsselbesitzer doch wieder zu seinem Gepäck. Vorausgesetzt er zahlt die Gebühr nach. Also es war Klasse bei euch. Dankeschön, hat mir Spaß gemacht, Oliver, Tschüss. Tony: Aber Hallo! Stopp, Willi! Deinen Schlüssel magst mir schon noch geben. Schlüssel ist Wertsache. Am Hauptbahnhof sorgen viele Menschen gemeinsam dafür, dass die Reisenden gut unterwegs sind. Vom Lokführer bis zum Gepäckträger. Der Erwin, der mich hier schiebt, der ist von Gepäckservice und ich bin vom Gebäckservice. Erwin und seine Kollegen kommen auf Wunsch direkt zum Zug und tragen dann die Koffer, wohin man will. Zur Straßenbahn, Bus, Auto oder Taxi zum Beispiel. Das ist die Frau, die mit freundlicher Stimme die Verspätung der Züge verkündet. Franz ist Fahrdienstleiter. Er überwacht die ein- und ausfahrenden Züge. Was im Zug vergessen wurde, landet im Fundbüro. Und übrigens Schließfächer sind keine Aufenthaltsorte für neugierige Reporter, sondern für Gepäckstücke. Jetzt aber zügig zum Fahrkartenschalter. Denn wenn ich schon mal am Bahnhof bin, will ich auch Zug fahren. Hallo, ich will mit dem Zug verreisen. Mann: Das ist schön, wohin denn? Willi: Das habe ich mir noch gar nicht überlegt. Aber wie weit kann man eigentlich vom Münchner Hauptbahnhof in die Welt herausfahren? Mann: Bis China würde man schon kommen. Willi: Wirklich? Mann: Lässt sich hier halt leider nicht prüfen soweit, aber man könnte soweit mit der Bahn fahren. Willi: Ist das Streckennetz so groß? Mann: Ich kann's mal auf der Karte zeigen. Das wäre das Streckennetz in Europa. Willi: Das ist Europa. Hier ist Italien, wo ist München? Mann: München ist hier. Und wenn man jetzt sagt, man fährt jetzt über Moskau raus Richtung Asien und hier käme man bis Shanghai. Willi: Wahnsinn. Ich möchte eigentlich nur Zug fahren, also nicht Bummelzug, sondern mit einem schnellen Zug. Mann: Mal ein bisschen spazieren, mal ein bisschen Zug angucken, mal ausprobieren. Willi: Ja, mit einem ICE am besten, oder? Mann: Mit dem ICE? Willi: Ja. Mann: Wie wäre es dann Augsburg oder Ulm, die Strecke. Bis nach Ulm? Willi: Ulm klingt gut. Mann: Wie alt bist du denn? Willi: 17. Mann: Einmal nach Ulm und zurück. Willi: Das ist jetzt der ICE, mit dem ich nach Ulm fahre. Wisst ihr eigentlich, wie lang ein ICE ist. Ich weiß es auch nicht, aber ich teste es jetzt mal aus. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs... 97, 98, 99, 100 immer noch nicht am Ende. 353 und jetzt noch 2 Schritte dazu. Sind Sie der Lokführer? Walter: Richtig. Willi: Servus ich bin der Willi. Walter: Walter. Willi: Ich wollte was fragen. Und zwar ich wollte jetzt nach Ulm fahren und wäre das möglich, dass ich eventuell mal vorne im Cockpit mitfahre? Walter: Ja, komm rein. Willi: Einfach rein. Willi: Wahnsinn. Jetzt sind wir hier vorne drin und fahren ICE. Wie schnell fahren wir jetzt? Wie schnell wir fahren, wieviel km/h? Christian: Was machst du hier? Willi: Hallo, ich bin der Willi ich bin Reporter. Christian: Hallo ich bin der Christian. Willi: Christian, hallo. Ich fahre hier gerade mit dem Walter ICE. Bist du auch ein Lokführer? Christian: Ich bin auch ein Lokführer. Willi: Aha. Walter redet ja nicht mit mir. Christian: Der darf jetzt nicht mit dir reden. Willi: Achso. Walter, gib mal ein Lebenszeichen von dir, magst du mich noch? Okay, dann bin ich ja beruhigt. Er darf nicht reden, weil er fahren muss. Christian: Genauso ist das. Willi: Wie schnell kann eigentlich so ein ICE fahren? Christian: Der hier kann bis zu 300 fahren. Willi: Wie geht denn das eigentlich, ICE fahren? Also beim Auto gibt es ein Gas, dann fährt man und eine Bremse, dann steht man. Christian: Ja, und hier haben wir auf der rechten Seite, wenn er den rechten Hebel anlangt, das ist seine Bremse, und das linke hier, da wo er jetzt die Hand dran hat, kann man Gas dazu sagen, heißt Zugkraftständer oder Fahrschalter. Willi: Fahrschalter, der hier. Er ist jetzt angezogen. Christian: Im Moment rollen wir nur. Willi: Wie geht Gas geben dann? Christian: Dann muss er den Hebel nach vorne nehmen. Willi: Nach vorne. Achtung Vogel, der hat es gerade noch geschafft. Das geht aber nicht. Der redet ja jetzt. Das ist verboten. Walter das haben wir mit gefilmt, dass du während des Dienstes redest. Christian: Ja, jetzt hat er mit der Zentrale telefoniert. Willi: Das geht schon. Christian: Das darf er, das muss er sogar. Willi: Was wäre jetzt zum Beispiel, wenn der Walter einschlafen würde? Gibt es das? Christian: Also das sollte er natürlich nicht. Aber würde er mal nicht mehr dienstfähig sein, dann würde dieser Zug nach 30 Sekunden von alleine anhalten. Willi: Was, der merkt das, der Zug, oder wie? Christian: Der merkt das, weil der Walter muss immer mit seinen Füßen auf einem Pedal sein und in 30 Sekunden muss er von diesem Pedal einmal runter und wieder drauf, und wenn er das nicht macht, dann wird gebremst. Willi: Das ist aber ganz schön anstrengend, wenn man jetzt mal drei Stunden fährt, die ganze Zeit Fuß hoch, Fuß runter. Christian: Willi, das könntest du nach zwei Tagen auch genauso gut wie der Walter. Willi: Bei mir hätten die Passagiere nichts zu lachen. Jetzt kommen wir gleich nach Ulm. Christian danke schön, dass du mir so gut die Fragen beantwortest hast, weil ich steige in Ulm nämlich aus. Christian: Ja bitte Willi. Es war schön. Willi: Danke, Walter, Wiedersehen. Grüß Gott, ich habe acht Minuten Aufenthalt in Ulm. Ich wollte gern ein Souvenir kaufen. Mann: Hab ich alles für Sie. Schauen Sie, hier ganz spezielles Ulmer Geschenk. Willi: Ein Ulmer Spargelspatz. Wirklich. Okay, dann wieder sehen. Frau Schwarz: Grüß Gott, Ihre Fahrscheine bitte schön. Willi: Hallo, grüß Gott, ich bin der Willi, hallo. Frau Schwarz: Grüß Gott, ich bin die Frau Schwarz. Willi: Frau Schwarz, hallo. Ich habe 1000 Fragen dabei und wollte mal fragen ob ich bei Ihnen so ein bisschen zugucken könnte. Frau Schwarz: Natürlich. Willi: Ja? Frau Schwarz: Ja, natürlich. Willi: Sie sind die Schaffnerin? Frau Schwarz: Ja, heißt bei uns Zugbegleiterin. Willi: Zugbegleiterin. Und Sie machen immer das Gleiche, zwacken. Frau Schwarz: Nach wie vor. Nach wie vor stempeln wir die Fahrscheine und machen kleine Löcher. Willi: Kann ich Sie begleiten? Frau Schwarz: Ja, wenn du magst, darfst du auch gern die Zange haben und ich schaue mit. Dann machen wir das zusammen. Willi: Die Fahrscheine bitte! Vielleicht erwische ich ja einen Schwarzfahrer. Obwohl, echte Schwarzfahrer gibt es im Zug nur selten, weil man auch nach Abfahrt noch einen Fahrschein lösen kann. Solche Fahrgäste nennen die Zugbegleiter dann Graufahrer. Hauen Sie jetzt ab, weil wir Sie kontrollieren wollen, oder? Fahrgast: Nein nicht. Willi: Ticket schauen Fahrgast: Ich habe es. Willi: Okay, ich hätte mal eine Frage. Es gibt ja immer diese Durchsagen. Könnte ich da auch mal eine machen? Frau Schwarz: Im Zug? Willi: Ja. Frau Schwarz: Das können wir machen. Dann gehen wir mal ins Dienstabteil. Willi: Guten Tag, meine Damen und Herren, hier spricht Ihr Zugchef, eigentlich spricht hier der Willi, aber ich wollte sagen, in Kürze erreichen wir den Münchner Hauptbahnhof. Dort werden Sie alle Ihre Anschlusszüge erreichen. Und jetzt noch ein persönliches Anliegen. Strecken Sie doch mal die Hände zur Decke und brüllen Sie wie ein wildgewordener Affe. Lautsprecherdurchsage: Meine Damen und Herren, bitte beachten Sie folgenden Hinweis. Am Gleis 18 steht der Willi und hat den Hosenstall offen. Das war doch nur Spaß.
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❶ Minute👁️👄👁️
Das ende war witzig
Wie Willi von ihm raus gezogen wurde
👁️👄👁️
Das liebespaar und dann plötzlich ein Zuglaut und ein verkleideter Willi