Evolution und Vorfahren des Menschen
Ein herausragendes Merkmal des Menschen ist seine Lernfähigkeit, doch teilt der Mensch auch viele Merkmale mit allen Lebewesen. Er zählt neben Menschenaffen, Tieraffen und Halbaffen zu der Ordnung der Primaten.
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- Die Evolution
- Menschenaffen und der Mensch
- Die Entwicklung und Vorfahren des Menschen
- Biologische und kulturelle Evolution
Die Evolution
Die Evolution beschreibt die stammesgeschichtliche Entwicklung von phylogenetischen Gruppen wie Arten und Gattungen. Auch der Mensch, also die Art Homo sapiens, hat sich in einer eigenen Stammesgeschichte entwickelt. Der Mensch gehört zu den Primaten. Seine heute engsten Verwandten sind die Menschenaffen. Das bedeutet, Menschenaffen und der Mensch stammen von einem gemeinsamen Vorfahren ab. Der Mensch stammt nicht vom Schimpansen ab!
Menschenaffen und der Mensch
Zu den Menschenaffen gehören der Orang-Utan, die Gorillas, die Schimpansen und der Mensch. Ihre enge Verwandtschaft ist molekulargenetisch vielfach bewiesen. Auch der Körperbau ähnelt sich in vielen Merkmalen und weist so auf die Verwandtschaft hin. Die Menschenaffen gehören zu den Wirbeltieren und besitzen damit eine Wirbelsäule. Sie schließt nach unten hin an das Becken an und nach oben über das Hinterhauptsloch an den Schädel. Aufgrund des aufrechten Ganges befindet sich das Hinterhauptsloch des Menschen weiter vorn am Schädel als bei den anderen Menschenaffen. Das Becken des Menschen ist breiter als das der anderen Menschenaffen. Durch den aufrechten Gang müssen die inneren Organe hauptsächlich vom Becken gestützt werden. Ein gemeinsames Merkmal der Menschenaffen sind die zum Greifen spezialisierten, vorderen Gliedmaßen. Sie zeichnen sich durch den opponierbaren Daumen aus. Die Füße allerdings haben sich bei Menschen zu alleinigen Standfüßen entwickelt, während die übrigen Menschenaffen auch mit ihnen greifen können. Des Weiteren unterscheidet sich auch die Größe des Gehirns beim Menschen von der der Menschenaffen. Das menschliche Gehirn ist ungefähr dreimal so groß wie das der Großen Menschenaffen.
Die Entwicklung und Vorfahren des Menschen
Die Entwicklung des Menschen, also die Hominisation, beginnt vor etwa 5 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit lebten mehrere Arten der Australopithecinen in Afrika. Durch Fossilienfunde konnte nachgewiesen werden, dass sie schon aufrecht gingen und Vorfahren des Menschen sind.
Ein sehr bekannter Fund wurde 1974 in Afrika gemacht. Als eines der vollständigsten Skelette wurde es Lucy getauft und erwies der Forschung einen erheblichen Nutzen.
Aus diesen sogenannten Vormenschen ging die Gattung Homo hervor. Die ersten Vertreter der Gattung Homo werden Frühmenschen genannt. Ein früher Vertreter dieser Gattung ist der Homo habilis. Er war bereits in der Lage Werkzeuge, die er nutzte, selbst herzustellen und zu verbessern. Der Homo habilis wird auch als Urmensch bezeichnet. Der Homo erectus lebte vor etwa 1,8 Millionen Jahren bis vor 300 000 Jahren. Er konnte eine große Zahl verschiedener Werkzeuge herstellen. Das waren nach ihrer Funktion differenzierte Steinwerkzeuge, wie zum Beispiel zum Schlagen und Schneiden, oder Werkzeuge, die als Speerspitzen genutzt wurden. Zudem konnte er auch schon mit dem Feuer umgehen und es für seine Zwecke nutzen. Der Homo erectus ist die erste Art der Hominiden, die aus Afrika auswanderte. Er siedelte auch in Europa und Asien, und entwickelte sich dort getrennt von seinen afrikanischen Artgenossen weiter. In Europa entwickelte sich aus ihnen der Neandertaler. Er lebte in größeren Gruppen in Höhlen und gestaltete seine Umwelt schon selbst.
Es lassen sich zahlreiche Nachweise über unterschiedliche Kulturen des Neandertalers finden. Zum Beispiel gab es wahrscheinlich schon Bestattungsrituale. Der Neandertaler wird auch Homo sapiens neanderthalensis oder Homo neanderthalensis genannt. Parallel zum Neandertaler entstand in Afrika durch Artumbildung aus Homo erectus der Homo sapiens. Diese frühen modernen Menschen bauten bereits eigene Zeltbehausungen, konnten enorm viele verschiedene Werkzeuge herstellen und lebten als Jäger und Sammler. Auch sie begannen den Rest der Welt zu erobern und besiedelten erneut Europa, Asien und andere Orte der Welt.
Biologische und kulturelle Evolution
Die kulturelle Evolution des Menschen bezeichnet die Entwicklung von Sprache, Gesellschaft und Kunst. Sie ist eng mit der biologischen Evolution verknüpft, jedoch viel schneller und anpassungsfähiger. Die materielle Kulturentwicklung des Menschen kann durch fossile Belege wie Werkzeugfunde, Bestattungen oder Kunstwerke belegt werden. Mit den Errungenschaften der kulturellen Evolution wie die Entwicklung der Sprache und der Schrift ist der Mensch immer besser in der Lage, seine Umwelt mitzugestalten und den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Die kulturelle Evolution schreitet immer weiter voran. Noch heute erfinden wir neue technische Werkzeuge, erforschen unsere Umwelt und entwickeln stetig neue Formen des Zusammenlebens. Die biologische Evolution bildet unter anderem die Grundlage für die Kulturfähigkeit des Menschen. Auf der Entwicklung unserer Greifhände durch den aufrechten Gang und der Cerebralisation, also der Größenzunahme und Leistungssteigerung des Gehirns, gründen die Lernfähigkeit und das Sprachvermögen des Menschen.
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