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Partnerfindung im Tierreich

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Mtoto
Partnerfindung im Tierreich
lernst du in der Sekundarstufe 3. Klasse - 4. Klasse - 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema Partnerfindung im Tierreich

Hier lernst du mehr über die vielfältigen Formen der Partnerfindung im Tierreich! Wir schauen uns die Zusammenführung der Geschlechter an, wie die Partnerwahl erfolgt und welche Konkurrenzen es dabei gibt. Zum Schluss kommen wir auf die sexuelle Selektion und verschiedene Paarungssysteme zu sprechen.

Transkript Partnerfindung im Tierreich

Hallo. Gehst Du früh morgens im Wald spazieren hörst, Du eine Vielzahl an unterschiedlichen Vogelgesängen. Vielleicht siehst Du sogar ein Männchen im prächtigen Federkleid. Im Tierreich gibt es eine Vielfalt an Systemen zur Partnerfindung. Einige lernst Du in diesem Video kennen. Wir schauen uns die Zusammenführung der Geschlechter an. Wie die Partnerwahl erfolgt. Und welche Konkurrenzen es dabei gibt, sexuelle Selektion und verschiedene Paarungssysteme. Beginnen wir mit der Zusammenführung der Geschlechter. Verschiedene Tierarten nutzen ganz unterschiedliche Merkmale für die Wahl ihrer Geschlechtspartner. So stellen sie sicher, dass sie sich mit Tieren der gleichen Art, des anderen Geschlechts und im richtigen physiologischen Zustand fortpflanzen. Viele nutzen die optische Anlockung. Zum Beispiel die leuchtenden Glühwürmchen. Oder viele prächtig gefiederte Vögel mit ihren Sexualtrachten. Insekten nutzen häufig Duftstoffe. Grillen und Froschlurche locken sich mit akustischen Signalen an. Eine besondere Bedeutung nehmen die ritualisierten Balztänze ein. Bei diesen verlieren Verhaltensweisen ihre ursprüngliche Funktion und werden zum Fortpflanzungsverhalten. Ein Beispiel ist die Balz von Jagdfasanen. Männchen ahmen das Futterlocken der Weibchen nach, dass die Weibchen normalerweise nur machen, um die Küken zum Futter zu rufen. Dieses Signal ist nun ein Balztanz des Männchens welches paarungsbereite Weibchen anlockt. Bei der Partnerwahl wird jedoch nicht willkürlich gewählt. Wichtig ist, dass innerhalb einer Art möglichst nur die besten und stärksten Partner gewählt werden. Und so Nachkommen entstehen, die auch die besten Gene in sich tragen. Deshalb müssen die stärksten Lebewesen eine Art Signale aussenden, die nicht von weniger gesunden Konkurrenten übernommen und durchgeführt werden können. So können die stärksten Individuen einer Art Konkurrenten ausschließen. Sie erhöhen ihre Fitness. Also ihren Lebensfortpflanzungserfolg. Vogelgesänge sind ein Beispiel dafür. Sie sind häufig sehr komplex. Und nicht einfach nachzuahmen. Verwendet ein Vogel diesen komplexen Gesang, so kann er dem anderen Geschlecht seine Überlebensfähigkeit und Erfahrung beweisen. Ein weiteres Signal das nicht einfach übernommen werden kann, ist der rote Bauch vom Stichling. Er zeigt dem Weibchen, dass dieses Männchen ein intaktes Immunsystem hat und damit ein guter Partner ist. Manchmal können solche Paarungssignale sogar hinderlich für das Individuum sein. Die schweren, langen Schwanzfedern der Pfaue zum Beispiel verhindern, dass er fliegen kann. Das soll bei der Partnerwahl jedoch kein Hindernis sein. Ganz im Gegenteil. Die Tatsache, dass das Männchen trotz des Handicaps überlebensfähig ist, signalisiert dem Weibchen, dass das Männchen besonders gesund ist. Und sich gut gegen Konkurrenten durchsetzen kann. Das ist das Handicap-Prinzip. Bei der Partnerwahl spielt der Konkurrenzkampf also eine große Rolle. Auch das Verteidigen eines guten Reviers kann beim Konkurrenzkampf um ein geschlechtsbereiten Partner förderlich sein und die Fitness eines Individuums erhöhen. Ochsenfrösche zum Beispiel versuchen durch Kämpfe ein Revier mit hoher Vegetationsdichte und höherer Wassertemperatur zu ergattern. Beides ist wichtig für das Überleben der Embryonen. Starke und große Ochsenfrösche sind bei diesem Kampf klar im Vorteil. Weibchen wählen nach der Anzahl der Rufe der Männchen. Diese korreliert mit der Körpergröße und lässt so auf die Qualität des Territoriums schließen. Die Kosten die ein Individuum für die Parternfindung und Kopulation aufwendet, wie zum Beispiel ein Kampf, heißt Investment. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten verfolgen viele Arten eine Eskalationsstrategie. Diese erlaubt eine Steigerung der Auseinandersetzung. Rothirsche zum Beispiel beginnen mit einem Röhrduell, um sich gegenseitig einzuschätzen. Darauf folgt das nebeneinander Stolzieren. Ergreift dann immer noch kein Konkurrent die Flucht, kommt es zum Kampf. Hier gibt es zwei Strategien. Kraftmessen ohne Verletzung heißt: Kommentkampf. Mit schweren Verletzungen oder tödlichem Ausgang: Beschädigungskampf. Die Auswahl des Partners hängt eng davon ab, wie groß das Investment in die Nachkommen, das Elterninvestment ist. Individuen welche wenig in die Nachkommen investieren sind weniger bis gar nicht wählerisch in der Partnerwahl. Häufig sind dies die männlichen Geschlechtspartner. Umgekehrt wird bei einem hohen Investment, meistens durch die Weibchen, nur der fitteste Partner gewählt. Dadurch soll das Überleben der Nachkommen gesichert werden. Eine Folge der Konkurrenz ist die sexuelle Selektion. Diese erfolgt zweifach. Durch direkte Konfrontation der Männchen findet eine intrasexuelle Selektion statt. Also eine Konkurrenz im eigenen Geschlecht. Durch Auswahl der Weibchen kommt es zudem zur intersexuellen Selektion. Der zwischengeschlechtlichen Konkurrenz. Nach der Evolutionstheorie versuchen alle Individuen ihre eigene direkte Fitness zu erhöhen, indem sie so viele Nachkommen wie möglich zeugen. Erhöht ein Individuum lediglich die Fitness eines verwandten Artgenossen so spricht man von der indirekten Fitness. Hier ein Beispiel: Unterstützen Schimpansenmütter ihre männlichen Jungen, so erhöhen sie indirekt ihre eigene Fitness. Da so die Gene der Mutter über die Jungen gesichert weitergegeben werden können. Ein weiteres Beispiel für die Erhöhung der direkten Fitness ist infantizides Verhalten. Dabei tötet ein Männchen die Jungen eines anderen Männchens. Somit ist das Weibchen schneller wieder geschlechtsbereit. Das ist genetischer Egoismus. Kommen wir zu den verschiedenen Paarungssystemen. Pflegen ein Männchen und ein Weibchen dauerhaft eine sexuelle Beziehung, spricht man von Monogamie. In solchen oft Geschlechter ausgeglichenen Systemen ist der Selektionsdruck geringer. Der Aufwand der Aufzucht ist jedoch so hoch, dass er für einen Partner allein schwer zu bewältigen wäre. Sind die Männchen an der Aufzucht kaum beteiligt, tritt häufig Polygynie auf. Ein Männchen geht sexuelle Beziehungen zu mehreren Weibchen ein. Polyandrie bezeichnet die Kombination eines Weibchens und mehreren Männchen. In Tamaringruppen zum Beispiel pflanzt sich ein ranghohes Weibchen mit einem Männchen der Gruppe fort. Diese und rangniedrigere Weibchen kümmern sich um die Jungtiere. Ein letztes Paarungssystem ist die Polygynandrie. Hier haben sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner. Fassen wir noch einmal zusammen: Partnerfindung erfolgt durch optische und akustische Anlockung, durch Duftstoffe und durch Balzrituale. Die Signale geben Auskunft über die Qualität des Paarungspartners. Und sind schwer nachzuahmen. Es wird um Geschlechtspartner, gute Reviere und Rangordnung konkurriert. Viele Arten verfolgen dabei eine Eskalationsstrategie. Wie die Rothirsche mit ihrem Komment, beziehungsweise Beschädigungskampf. Meist haben Männchen ein Interesse daran, möglichst viele Nachkommen zu zeugen. Während die Weibchen den fittesten Partner auswählen und so die Überlebenschancen ihrer Nachkommen verbessern. Die Fitness beschreibt den Fortpflanzungserfolg. Der Fortpflanzungserfolg eines Individuums ist die direkte Fitness. Der Fortpflanzungserfolg der Verwandten, ist die indirekte Fitness eines Individuums. Mögliche Paarungssysteme sind Monogamie, Polygynie, Polyandrie und Polygynandrie. Natürlich ist das nur eine Auswahl der Phänomene die bei der Partnerfindung im Tierreich eine Rolle spielen. Die Vielfalt ist viel größer. Tschüss. Und bis zum nächsten Mal.

1 Kommentar
  1. Bitte interaktive Übungen ! aber sonst echt gutes video Danke :)

    Von Jeremias Allescher, vor mehr als 7 Jahren

Partnerfindung im Tierreich Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Partnerfindung im Tierreich kannst du es wiederholen und üben.
  • Nenne Signale, die bei der Zusammenführung der Geschlechter eine Rolle spielen können.

    Tipps

    Die optische Anlockung beruht auf sichtbaren Signalen.

    Duftstoffe werden häufig von Insekten eingesetzt.

    Lösung

    Das Glühwürmchen benutzt optische Signale, um Geschlechtspartner anzulocken. Viele andere Insekten wie z.B. der Apfelwickler finden Geschlechtspartner mithilfe von Duftstoffen. Ein akustisches Signal ist zum Beispiel das Quaken eines Frosches. Balztänze werden im Zusammenhang mit der Partnerwahl z.B. vom Jagdfasan gezeigt.

  • Gib die Bezeichnungen verschiedener Paarungssysteme an.

    Tipps

    Die Vorsilbe poly bedeutet viel oder mehrere.

    Die Vorsilbe mono bedeutet allein oder einzig.

    Lösung

    Die sexuelle Beziehung zwischen einem Männchen und einem Weibchen wird Monogamie genannt. Bei der Polygynie geht ein Männchen eine sexuelle Beziehung zu mehreren Weibchen ein. Wenn ein Weibchen sexuelle Beziehungen mit mehreren Männchen hat, spricht man von Polyandrie. Wenn sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben, wird dies als Polygynandrie bezeichnet.

  • Arbeite wesentliche Aspekte der Partnerwahl heraus.

    Tipps

    Überlege, was bei der Partnerwahl besonders wichtig sein könnte.

    In der Populationsgenetik spricht man auch häufig von reproduktiver Fitness, um diese von der körperlichen Fitness abzugrenzen.

    Lösung

    Das Ziel der Partnerwahl ist die Auswahl des stärksten und besten Partners, denn die Nachkommen sollen die besten Gene in sich tragen. Der Lebensfortpflanzungserfolg wird in diesem Zusammenhang auch als Fitness bezeichnet. Signale sollen so schwer nachzuahmen sein, dass nur gesunde und starke Individuen diese aussenden können. Ein Beispiel hierfür sind die komplexen Vogelgesänge, die Erfahrung signalisieren. Das prächtige Federkleid eines männlichen Pfaus zeigt dem Weibchen, dass das Tier, trotz Einschränkungen im Flug, gesund und stark ist. Dies wird auch als Handicap-Prinzip bezeichnet.

  • Erkläre sexuelle Selektion und Fitness.

    Tipps

    Von infantizidem Verhalten spricht man, wenn ein Männchen die Jungen eines anderen Männchens tötet, um dann selbst Nachkommen zu zeugen.

    Die Präfixe inter und intra stammen aus dem lateinischen. Inter bedeutet zwischen und intra bedeutet innerhalb.

    Lösung

    Die sexuelle Selektion ist eine Folge der Konkurrenz. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten: Die intrasexuelle Selektion findet durch direkte Konfrontation der Männchen statt. Hier geht es also um die Konkurrenz im eigenen Geschlecht. Die Auswahl durch die Weibchen wird auch als intersexuelle Selektion bezeichnet. Alle Individuen versuchen durch möglichst viele eigene Nachkommen ihre direkte Fitness zu erhöhen. Wenn ein Individuum die Fitness eines verwandten Nachkommens erhöht, so erhöht es seine indirekte Fitness. Ein Beispiel für indirekte Fitness ist gegeben, wenn Schimpansenmütter verwandte Jungtiere unterstützen. Die direkte Fitness wird z.B. auch durch infantizides Verhalten erhöht.

  • Beschreibe die Eskalationsstrategie beim Rothirsch.

    Tipps

    Bei der Eskalationsstrategie steigert sich die Intensität der Auseinandersetzung.

    Lösung

    Um sich gegenseitig einzuschätzen, beginnen die Hirsche mit einem Röhrduell. Es folgt das Stolzieren. Kommt es zum Kampf, wird zwischen dem harmloseren Kommentkampf, der dem Kräftemessen dient, und dem Beschädigungskampf, der schwere Verletzungen oder den Tod zur Folge haben kann, unterschieden.

  • Arbeite die Funktionsweise einer Pheromonfalle heraus.

    Tipps

    Weibliche Insekten locken den Partner mittels Duftstoffen an.

    Sexualduftstoffe werden auch als Pheromone bezeichnet.

    Ein anderes Wort für Verwirrung ist Konfusion.

    Lösung

    Der Einsatz von Pheromonen ist in der Landwirtschaft weit verbreitet. Beim Einsatz einer Pheromonfalle wird das paarungswillige Männchen durch künstliche Duftstoffe in eine Falle gelockt und klebt dort an einem Klebstoff fest. Mit dieser Methode kann man auch die Schädlingsdichte bestimmen. Bei der Verwirr- bzw. Konfusionsmethode werden so viele künstliche Duftquellen im Gelände verteilt, dass sich eine große, zusammenhängende Duftwolke bildet. Das paarungswillige Männchen findet daher den Weg zum Weibchen nicht. Dadurch werden Paarung und Eiablage verhindert und die Früchte vor Fraßschäden geschützt.

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