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Aufbau und Funktion des Verdauungssystems

Einfach lernen mit Videos, Übungen, Aufgaben & Arbeitsblättern

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Der Beginn der Verdauung

Die Verdauung beim Menschen beginnt im Mund, genau genommen schon davor: Bereits der Anblick appetitlicher Speisen wie Apfel, Wurstbrot, Pasta & Co. lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen – der Körper produziert Speichel. Während des Kauens zerkleinern, zermahlen und zerdrücken Zähne und Zunge die Nahrung und vermengen sie mit dem Speichel zu Nahrungsbrei. Der wandert im Verdauungssystem in Richtung Magen und Dünndarm, mit dem Ziel der Energiegewinnung aus der Nahrung.

Lebensmittel.jpg

Von der Portion Pasta mit Tomatensauce bis zur verwertbaren Energie in Form von Fetten, Zuckern oder Eiweißen durchläuft die Nahrung bei der Verdauung verschiedene Schritte im Verdauungssystem. Im ersten Schritt wird die Nahrung im Mund mithilfe von Zähnen, Zunge und Speichel zu einem Nahrungsbrei verwandelt. Hier wird die Nahrung auf Körpertemperatur gebracht, also entweder aufgewärmt oder abgekühlt. Im Speichel enthaltene Stoffe, sogenannte Enzyme, zersetzen die Nahrung, zum Beispiel die in Brot enthaltene Stärke in kleine Zuckerstücke. Deswegen schmeckt Brot übrigens immer süßlich, wenn man es lange genug kaut.

Verdauung beim Menschen

Die Aufgaben des Magens

Mit jedem Schlucken gleitet der Nahrungsbrei im Verdauungssystem über die Speiseröhre in den Magen. Dort produzieren die Drüsen der Magenschleimhaut den Magensaft, der dem Nahrungsbrei zugesetzt wird. Der Magensaft besteht aus Schleim, Salzsäure und Substanzen (Enzyme), die Eiweiße in kleinere Stücke schneiden. Die Salzsäure im Magensaft tötet Krankheitserreger im Nahrungsbrei ab und macht ihn sauer. Der Magen speichert den Nahrungsbrei zwischen zwei und neun Stunden und gibt ihn portionsweise über den Pförtner, einen Kontrollmuskel am Magenende, in den Dünndarm ab.

Dort landet der saure Nahrungsbrei zuerst im Zwölffingerdarm, dem obersten Abschnitt im Dünndarm. Drei weitere Organe im Verdauungssystem, die Bauchspeicheldrüse, Gallenblase und Leber, steuern hier ihre Verdauungssäfte bei. Sie machen den Nahrungsbrei wieder neutral und setzen ihm Enzyme zu. Diese spalten die drei Nährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrat in kleine Stücke – so klein, dass sie durch die Zellen der Darmwand ins Innere des Körpers aufgenommen werden können.

Verdauungsorgane Magen, Dünndarm und Dickdarm.jpg

Die Funktion des Dünndarms

Die Darmwand ist für diesen Zweck besonders aufgebaut, denn die Oberfläche des etwa drei Meter langen Dünndarms ist durch unzählige Ausbuchtungen, sogenannten Darmzotten, stark vergrößert. Jeder Mensch besitzt etwa sieben Millionen solcher Ausbuchtungen, mit deren Hilfe es die Oberfläche des Dünndarms auf rund 2.000 Quadratmeter bringt. Das entspricht etwa der Hälfte eines Fußballfelds und verhilft dem Verdauungssystem zu einer optimalen Funktion.

Über diese große Fläche werden Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate, aber auch Vitamine und Mineralstoffe aus dem Nahrungsbrei über die Darmwand aufgenommen. Der Körper verteilt die Stoffe als Bausubstanzen oder Energielieferanten über das Blut oder die Lymphe – eine weitere Körperflüssigkeit, die wässrig und leicht milchig und trüber aussieht – in den Zellen des gesamten Körpers. Während Kohlenhydrate und Fette vor allem Energie liefern, kommen Eiweiße fast ausschließlich als Baustoffe zum Einsatz, zum Beispiel für den Aufbau der Muskulatur.

Dickdarm: die letzte Station der Verdauung

Die unverdaulichen Bestandteile der Nahrung landen im Dickdarm, der als Müllabfuhr und Wasserspeicher fungiert. Im Dickdarm wird dem unverdaulichen Rest des Nahrungsbreis das Wasser entzogen. Mehrere Liter gewinnt der Dickdarm so täglich aus dem verbliebenen Speisebrei. Auch Mineralstoffe nimmt der Dickdarm aus dem Speisebrei auf. Der unverdauliche Rest, der als Stuhl bezeichnet wird, wird im Enddarm gesammelt und beim nächsten Toilettenbesuch entleert.