Herz und Blutkreislauf im Überblick
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30 Tage kostenlos testenInhaltsverzeichnis zum Thema
- Die Funktion des Herzens und des Blutkreislaufs
- Das Herz: Aufbau und Blutfluss
- EKG – Elektrische Vorgänge am Herzen
- Die Blutgefäße
- Hochleistungsorgan Herz und der Herzinfarkt
Die Funktion des Herzens und des Blutkreislaufs
Das Herz versorgt alle Organe und Gewebe kontinuierlich mit Sauerstoff und Nährstoffen und bildet gemeinsam mit den Blutgefäßen den Blutkreislauf. Es schlägt bei Erwachsenen in Ruhe etwa 60 bis 90 Mal pro Minute, wobei das Herz in diesem Zeitraum fünf bis sechs Liter Blut über das Blutgefäßsystem durch den Körper pumpt. Das sind hochgerechnet etwa 300 Liter pro Stunde, 7.200 Liter pro Tag oder mehr als 2,6 Millionen Liter in einem Jahr.
Bei körperlicher Anstrengung schnellt die Herzfrequenz entsprechend in die Höhe. Dann pumpt das Herz bis zu 20 Liter Blut pro Minute durch den Körper. Gut trainierte Sportler bringen es auf bis zu 35 Liter pro Minute.
Das Herz: Aufbau und Blutfluss
Der Bau des Herzens kann sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Bei Erwachsenen wiegt das Herz rund 300 Gramm. Bei Ausdauersportlern kann es bis zu 500 Gramm wiegen. Seine Größe entspricht in etwa der Faust seiner Besitzerin oder seines Besitzers. Es liegt in der Mitte des Brustkorbs, etwas nach links versetzt hinter dem Brustbein. In der Regel lässt sich der Herzschlag erfühlen, wenn man die Hand auf den Brustkorb legt. Das Herz ist ein komplex aufgebauter Muskel, der sich in seinem Inneren in vier Hohlräume aufteilt.
Die Herzaußenseite ist von zwei Hüllen umgeben. Die äußere Hülle – der Herzbeutel – ist aus Binde- und Fettgewebe aufgebaut. Direkt auf dem Herzen liegt eine zusätzliche Hülle, die mit dem Herzmuskel verwachsen ist. Zwischen beiden Hüllen befindet sich ein schmaler, mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum. Er sorgt dafür, dass das Herz ungehindert kontrahieren und wieder entspannen kann. Auf dem Herzmuskel verlaufen die sogenannten Herzkranzgefäße, also die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
Im Inneren wird das Herz durch eine Scheidewand in zwei Hälften geteilt. Jede Hälfte besteht aus einem eigenen Pumpsystem, das aus einem Vorhof und einer Herzkammer besteht. Die linke Herzkammer pumpt sauerstoffreiches Blut durch die Körperschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf. Die rechte Herzkammer treibt sauerstoffarmes Blut über die Lungenschlagader in den Lungenkreislauf, wo es Kohlenstoffdioxid abgibt und frischen Sauerstoff aufnimmt. Entsprechend mit Sauerstoff angereichert landet das Blut im linken Vorhof und wird von dort aus in die linke Herzkammer gepumpt. Sie schickt das Blut in den Körperkreislauf.
Der rechte Vorhof hingegen nimmt das verbrauchte, sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf wieder auf und pumpt es zur rechten Herzkammer weiter. Vorhöfe und Kammern sind ebenso durch Herzklappen getrennt wie die Übergänge zu Körper- und Lungenschlagader. Sie sorgen dafür, dass das Blut nicht zurückströmt und nur in die eine gewünschte Richtung gepumpt wird.
Die Herzmuskulatur ist aus Herzmuskelzellen aufgebaut, die gleichzeitig und rhythmisch kontrahieren, sofern das Herz gesund und voll funktionstüchtig ist. Spezielle Nervenleitungsbahnen geben mittels elektrischer Impulse den Takt vor. Sie werden vom sogenannten Sinusknoten gesteuert, einer Gruppe von Zellen in der Wand des rechten Vorhofes.
EKG – Elektrische Vorgänge am Herzen
Der elektrische Erregungsablauf am Herzen lässt sich durch die sogenannte Elektrokardiographie (EKG) darstellen. Diese Methode wird für die Überprüfung der Herztätigkeit eingesetzt. Die EKG ermöglicht Rückschlüsse auf die Herztätigkeit und die Erregungsausbreitung am Herzmuskel. Das mit der Elektrokardiographie aufgezeichnete Bild heißt Elektrokardiogramm. Es wird von der Hautoberfläche über Elektroden abgeleitet und stellt die elektrischen Vorgänge im Herzen auf einem Monitor oder auf einem Papierstreifen ausgedruckt als „Kurve“ dar.
Die Blutgefäße
Die rhythmischen Kontraktionen der Herzmuskulatur treiben das Blut über das Blutgefäßsystem in den Blutkreislauf. Blutgefäße sind röhrenförmige Hohlkörper, die das Blut und mit ihm Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen und Zellen transportieren. Zudem werden Kohlenstoffdioxid und Abbauprodukte durch die Blutgefäße abtransportiert. Über die Blutgefäße strömt das Blut bis in die kleinsten Teile des Körpers. Darüber hinaus regulieren die Blutgefäße die Wärmeverteilung innerhalb des Organismus und die Körpertemperatur, indem sie die Hautdurchblutung steuern. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Arten von Blutgefäßen:
- Arterien und Arteriolen, die das Blut vom Herzen wegleiten, und
- Venen und Venolen, die das Blut zum Herzen hinführen.
Als Kapillaren bezeichnet man kleinste und feinste Blutgefäße, die für den Stoffaustausch mit den Organen verantwortlich sind. Zugleich verbinden sie Arterien und Venen miteinander. Venolen und Arteriolen verästeln sich immer feiner, bis sie in den Organen zu Kapillaren werden. Hier findet der Stoffaustausch zwischen Blut und Zellen statt: Sauerstoff und Nährstoffe werden vom Blut an die Zellen abgegeben, währen die Zellen Kohlenstoffdioxid und Abbauprodukte an das Blut übertragen. Über Venolen und Venen fließt das Blut zurück zum Herzen.
Hochleistungsorgan Herz und der Herzinfarkt
Das Herz ist ein absolutes Hochleistungsorgan. Dennoch kommt es auch am und im Herz zu Erkrankungen, die lebensgefährlich verlaufen können. Der sogenannte Herzinfarkt (Myokardinfarkt) zählt zu den häufigsten Herzerkrankungen. Er entsteht, wenn sich ein großes Herzkranzgefäß plötzlich verschließt. Diese versorgen das Herz normalerweise mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der Gefäßverschluss verhindert den Blutfluss. Das Herz wird nur noch unzureichend versorgt, so dass das Herzmuskelgewebe geschädigt wird oder teilweise abstirbt. Der Vorgang wird als Myokardinfarkt (Myokard = Herzmuskel, Infarkt = Absterben eines Gewebeteils infolge eines Gefäßverschlusses) bezeichnet.
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