Pommes der Pinguin hält einen grossen gelben Stern in den Händen
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4. Jul 2013

Do it yourself: vertikaler Garten für's sofatutor Büro

Sie ist grün. Sie ist einzigartig. Sie ist groß. Und ganz wichtig: Sie ist selbstgemacht! Der Maker-Spirit hat uns gepackt und wir präsentieren euch stolz die unvergleichliche sofatutor GREEN WALL!

Wie die lang gehegte Idee eines vertikalen Gartens Realität wurde, was IKEA-Regale damit zu tun haben und warum wir uns aufmachten, Berlins Gartencenter zu plündern – das alles erfahrt ihr hier!
Update 2022: Außerdem zeigen wir euch, wie unser Büro immer weiter aufblüht, und wie grün es heute, fast 10 Jahre später, ist.

Eine Frage zum Einstieg: Wer von euch nimmt die Dinge gerne selbst in die Hand, fühlt sich erst dann richtig lebendig, wenn er basteln, werkeln, einfach “schaffen” kann?
Nächste Frage: Wer von euch hat mehr oder weniger leer rumstehende (Expedit) Regale bei sich zu Hause oder spontan Lust, sein Bücherregal auszumisten und daraus nichts Geringeres als einen vertikalen Garten zu bauen?

Geht das überhaupt? Und wie das geht. Oben seht ihr den Beweis!

Aber der Reihe nach. Vielleicht fühlt sich der ein oder andere angesprochen. Genau wie wir. Und vielleicht würden unsere Regale heute noch immer relativ ungenutzt im Büro rumstehen, wenn nicht die sofatutor-Projekttage dazwischen gekommen wären: und damit die Chance zum Selbermachen, Dekorieren, Basteln, Hämmern, Bohren, Streichen… und überhaupt allem, was laut ist, kleckst, klappert, kaputt geht und Spaß macht ;-).

Auf der Suche nach kreativen Projekten traf uns der Geistesblitz genau zur richtigen Zeit, riss uns quasi von den Stühlen und katapultierte das Green Wall-Team geradewegs in die große grüne Welt der (vertikalen) Gartenkunst. Die Idee, mit den Regalen einen vertikalen Garten zu schaffen und die einzigartige sofatutor Green Wall zu bauen, erblickte das Licht der Welt!

So sah es vorher aus: einfache, leere Regale:

Für alle interessierten Heimwerker*innen, Hobbybastler*innen, DYI-Spezialist*innen, Gartenfreund*innen fassen wir die Einzelheiten des Projekts und das wichtigste Know How für die Umsetzung hier gerne noch einmal zusammen:

Standort:
So eine Green Wall braucht natürlich Platz. Wer sie bzw. das Regal dafür nicht mitten in den Raum stellen kann, wählt dafür am besten eine leere Wand (übrigens wachsen an vielen Außenwänden von Häusern auch ganz „natürliche“ Green Walls).

Bepflanzung:
Ist die Standortfrage geklärt, sollte man sich Gedanken zur Optik, also der Bepflanzung, machen. Unser Anspruch war schnell klar: Viel Grün, bunte blühende Highlights zwischendurch und (ganz wichtig) eine einfache Pflege! Die Pflanzen sollten also einigermaßen robust sein.

Wir hatten das Glück, eine fachkundige Gärtnerin im Team zu haben. Ihr Tipp: Vermeidet, dass die Pflanze dauerhaft im Wasser steht. Das geht ganz einfach, indem man etwas Kies auf den Boden des Topfes verteilt, bevor man die Pflanze mit Gartenerde einpflanzt. Wir haben Plastikboxen zum Bepflanzen benutzt (dazu später mehr) und in jeder Box immer zwei Pflanzen untergebracht.

Dazu ein kleiner Auszug unserer finalen Pflanzen-Liste als Inspiration:
Für den Hintergrund / die Begrünung:

  • Efeutute (Epipremnum)
  • Philodendron
  • Farn
  • Efeu
  • Russischer Wein (Cissus rhombifolia und Cissus antarctica)

Und als Highlights:

  • Flamingoblume (Anthurium andreanum)

  • Grünlilie (Chlorophytum)
  • Orchideen

Kommen wir nun zum umfangreichen Teil des Projekts: die Umsetzung.
Bevor wir uns daran machten, haufenweise Pflanzen ins Büro zu schleppen, wurde eine besondere Bepflanzungsmethode ausgetüftelt. Im Baumarkt unseres Vertrauens deckten wir uns mit insgesamt 80 preiswerten (ca. zwei Euro pro Stück) Boxen aus Plastik ein. Davon nutzten wir ein paar Boxen zum „Üben“ – denn jede Plastikbox wurde noch einmal händisch mit Säge und Bohrer bearbeitet.

Warum? Ganz einfach. Damit die Pflanzen in den einzelnen Fächern des Regals besser zur Geltung kommen, sollten sie schräg nach außen stehen. Dazu haben wir einerseits Löcher in die Zwischenwände des Regals gebohrt, um dort Dübel einzusetzen und die Boxen somit angekippt daraufzustellen. Andererseits wurde jede Box in ihrer Höhe für das Regalfach zugeschnitten (oben gekürzt) und für das Bewässerungssystem (auch dazu gleich mehr) präpariert.

Kleiner Tipp: Eine Stichsäge wird beim Zuschneiden so warm, dass die Schnittkante während des Schneidens wieder verklebt. Deswegen sollte man die längere Seite händisch mit einem Cutter Messer abschneiden und die kürzere, kompaktere Seite mit der Stichsäge bearbeiten.
Im nächsten Schritt haben wir Löcher in die Rückseite der Boxen gebohrt. Ganz am Anfang muss man die Pflanzen nämlich sehr stark angießen, damit sie anwachsen. Dank dieser Löcher konnte das Wasser der Erstbewässerung dann ganz einfach abfließen. Danach wurde die Box mit der Pflanze angekippt auf die Dübel ins Regalfach gestellt – die Seite mit den Löchern auf der nach oben gekippten Seite.

Präparierung der Box: Löcher zum Ablaufen des Wassers mit der Markierung zum Zuschneiden

Das war die Pflicht, nun geht’s zur Kür: die Bewässerung!
Es gibt verschiedene Bewässerungssysteme. Wir haben uns für das Bewässerungssystem von Gardena entschieden, da es mit Zeitschaltuhr und Tröpfchenbewässerung sehr einfach zu bedienen und aufzubauen ist. Jede Pflanze ist dabei an einen Bewässerungsschlauch angeschlossen, der zwei Tropferausgänge hat (also je einen Tropfer für eine der beiden Pflanzen in der Box). Man kann dabei jeden Tropfer individuell einstellen, denn manche Pflanzen brauchen mehr, andere weniger Wasser.

Und jetzt ist ein bisschen Kopfrechnen angesagt: Der Verteiler der Bewässerungspumpe hat drei Ausgänge, unser Expedit Regal hat fünf Reihen. Wir haben also zwei dieser Pumpen genutzt und einen Bewässerungsschlau durch jede der fünf Reihen gezogen (der überflüssige sechste Ausgang wurde dicht gemacht). Die zwei Pumpen ziehen das Wasser bei uns aus einem 60 Liter Fass, das auch immer befüllt sein sollte.

Ein Tipp zur Bewässerung: Beim Aufbau werden die Pflanzen ja händisch ordentlich gewässert. Das automatische Bewässerungssystem geht deswegen erst ca. eine Woche später in Betrieb. Man sollte hier auf jeden Fall die Bewässerung zu einer Zeit in Betrieb nehmen, bei der man beobachten kann, ob auch alles so läuft, wie es soll. Es kann nämlich passieren, dass einige Tropfer noch nicht ganz richtig eingestellt sind (kleinere Überschwemmungen sind die Folge ;-) ).

Außerdem lieben viele der Pflanzen Luftfeuchtigkeit. Darum haben wir auch Sprüher, damit wir die Pflanzen regelmäßig besprühen können.

Zu guter Letzt: die Deko
Damit alles auch ein bisschen mehr nach Garten aussieht, haben wir Standartholzbretter mit Nussbaumfarbe lackiert, zugeschnitten und in die einzelnen Regalfächer platziert. Auch dazu wieder ein kleiner Hinweis: Die Breite eines Fachs bei den Expedit Regalen ist nicht standardmäßig sonder schwankt zwischen 37,4 und 37,8 mm! Also bitte vorher ausmessen und erst dann losschneiden :-).

Und warum haben wir nun Gartencenter geplündert??
Dazu eine Zahl: 150.
Und noch eine: 80.

Wir haben für unsere Green Wall am Ende 150 Pflanzen und 80 Kisten (inkl. ein paar Kisten zum Üben) für die Bepflanzung gebraucht. Dazu noch die Blumenerde, Kies, ein 60 Liter Fass….am Ende kam da halt einiges zusammen ;-).

Hier das Ergebnis noch einmal in voller Pracht: die Green Wall von sofatutor!


(Mit vier Wochen Vorher-Nachher-Effekt. Man sieht, die Green Wall wächst und gedeiht :-) )

Viel Spaß beim Nachbauen! Wir würden uns übrigens auch sehr über Fotos eurer Projekte oder einen Erfahrungsaustausch mit euch freuen! :-).


13.10.2022

Pflanzen schenken einem Raum Leben. Sie verbessern die Luftqualität und sorgen für eine ausgeglichene Arbeitsatmosphäre. Zu unserem vertikalen Garten gesellten sich, in allen Formen und Größen, über die Jahre deshalb Kentiapalmen, Drachenbäume, Philodendrons und viele mehr.

Unsere grüne Oase sieht heute so aus:

Uns nach!

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