27.10.2020

Lehrkräfte haben gelernt, was Eltern schon lange wussten: Digitale Medien gestalten Unterricht flexibler

  1. Nach Corona werden digitale Medien im Unterricht wesentlich häufiger genutzt, sagt mehr als die Hälfte der Befragten (58,39 %).
  1. Laut Lehrkräften ist die Nutzung von digitalen Medien mittlerweile verstärkt im Präsenzunterricht angekommen – sie werden dort noch häufiger eingesetzt als beim Homeschooling.
  1. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Online-Lernplattform sofatutor hervor. Befragt wurden 1.213 Eltern und 712 Lehrkräfte im gesamten Bundesgebiet.

Berlin, 27. Oktober 2020 – In diesem Jahr hat sich für Schüler/-innen einiges verändert: Es ging vom Klassenzimmer ins Kinderzimmer, die Eltern wurden zu Lehrkräften und Online-Lernplattformen wie sofatutor wurden über Nacht systemrelevant. Im neuen Schuljahr wurde der Regelbetrieb nun wieder aufgenommen, jedoch mussten bereits 40.000 Schüler/-innen sowie 4.000 Lehrkräfte zeitweise zurück in den Fernunterricht (Stand: 04.10.2020). Da Kinder und Lehrkräfte also verstärkt wieder von zu Hause aus lernen bzw. arbeiten müssen, sind digitale Medien nach wie vor essenziell, damit der Unterricht auch außerhalb der Klassenräume reibungslos weiterlaufen kann.

Die aktuelle Umfrage der Online-Lernplattform sofatutor zeigt nun, wie sich die Nutzung digitaler Medien im Unterricht nach dem Lockdown verändert hat und was Eltern und Lehrkräfte dazu sagen. Das Ergebnis: Digitale Medien werden nach Corona und dem Schul-Lockdown verstärkt eingesetzt – und das nicht nur beim Homeschooling. Zudem geben über 70 Prozent (71,16 %) der Befragten an, durch Corona einen höheren Mehrwert bei digitalen Medien (Lernvideos, Online-Übungen, Quiz usw.) im Unterricht zu sehen.

Krise verstärkt Nutzung digitaler Medien – auch im Präsenzunterricht

Die Krise hat viele Schulen unvorbereitet getroffen. In puncto Digitalisierung liegt Deutschland nur im Mittelfeld und liegt damit knapp über dem EU-Durchschnitt. Durch den Lockdown erlebten viele Bereiche hierzulande einen enormen Digitalisierungsschub – darunter auch das Schulwesen. „Nun stellt sich allerdings die Frage, ob wirklich ein Umdenken in den Köpfen stattgefunden hat und ob unsere Anstrengungen, die Schule zu digitalisieren, die Krisen überdauern werden. Unsere Zahlen deuten zumindest darauf hin. Lehrkräfte nutzen unsere digitalen Lernmaterialien inzwischen mehr, weil sie diese flexibel und kostenlos direkt im Unterricht einbinden können“, resümiert Stephan Bayer, Gründer von sofatutor, seine Erfahrungen der zurückliegenden Wochen und Monate.

Die wichtigsten Ergebnisse der befragten Lehrkräfte im Überblick:

Lehrkräfte sind digitalen Medien gegenüber positiver eingestellt: Drei Viertel aller befragten Lehrer/-innen (74,72 %) gibt an, dass sich ihre Meinung zu digitalen Medien im Unterricht seit Beginn der Corona-Pandemie verbessert hat.

Digitale Medien werden auch in diesem Schuljahr verstärkt genutzt: Jede zweite Lehrkraft (51,63 %) gibt an, dass sie seit den Sommerferien digitale Medien etwas häufiger einsetzt. Knapp ein Viertel (24,86 %) der Befragten nutzt sie sogar viel häufiger.

Digitale Medien nicht mehr nur fürs Homeschooling: Laut Lehrenden werden die Medien vorrangig im Präsenzunterricht eingesetzt (30,34 ). Damit liegt der Präsenzunterricht noch vor dem Homeschooling (29,21), dem hybriden Unterricht (22,19 %) und den Hausaufgaben (16,15 %).

Lehrkräfte wollen mehr geschult werden: Über 90 Prozent der Lehrkräfte gaben an, dass sie finden, dass Lehrkräfte stärker im Umgang mit digitalen Medien geschult werden sollen. Darüber hinaus wünschen sich Lehrkräfte, dass Schulen bei der Anschaffung der Geräte finanzielle Unterstützung erhalten (96,3 % Zustimmung), und diese dann allen Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht werden ( 95,5 % Zustimmung). Zudem sollten digitale und analoge Medien stärker ineinander greifen und die Medien stärker auf ihre Qualität geprüft werden.

Stephan Bayer zeigt sich erfreut, aber mahnt gleichzeitig an: „Unsere Zahlen zeigen, dass Lehrkräfte ihren Unterricht digitaler gestalten. Allerdings wünschen sie sich mehr Unterstützung, sei es durch Fortbildungen oder auch einfach nur durch Gewissheit bei der Frage, welche digitalen Tools eigentlich erlaubt sind. Wenn wir jetzt zum Beispiel wieder Tools verbieten müssen, die wir in den ersten Wochen des Lockdowns eingeführt haben, wäre das problematisch.“

Die Ergebnisse der befragten Eltern im Überblick:

Auch Eltern sehen digitalen Medien positiv: 69 Prozent der befragten Eltern sind digitalen Medien nach dem Schul-Lockdown positiver eingestellt als davor.

Signifikantester Unterschied zwischen Eltern und Lehrkräften: Während knapp 77 Prozent (76,24 %) der Lehrkräfte sagen, dass digitale Medien aktuell vermehrt im Unterricht eingesetzt werden, wird das von nur 48,14 Prozent der Eltern angegeben.

Eltern über den Gebrauch digitaler Medien: Laut Eltern werden Medien vorrangig im Präsenzunterricht eingesetzt (39,82 ). Damit liegt das Homeschooling vor den Hausaufgaben (26,27 %) und dem Präsenzunterricht (9,61).

*Auch Eltern wünschen sich mehr Lehrer-Fortbildungen: *Genauso wie die Lehrkräfte hoffen auch Eltern, dass Lehrer/-innen stärker im Umgang mit digitalen Medien geschult werden (97,4% Zustimmung). Außerdem wollen 95,7 Prozent, dass Schulen bei der Anschaffung der Geräte unterstützt werden und 95,2 Prozent, dass sie für alle Kinder zugänglich sind. Beinahe genauso viele (94,2 %) wollen eine bessere Kombination digitaler und analoger Medien.

Die gemeinsamen Ergebnisse der befragten Eltern und Lehrenden im Überblick:

Sowohl Eltern als auch Lehrkräfte sind digitalen Medien gegenüber positiver eingestellt: 71,29 Prozent aller Befragten gaben an, dass sich ihre Meinung zu digitalen Medien im Unterricht seit Beginn der Corona-Pandemie verbessert hat.

Weitere Ergebnisse aller Befragten im Überblick:


Eltern sowie Lehrkräfte wünschen sich, dass Lehrer/-innen besser geschult werden.


Eltern sowie Lehrkräfte wünschen sich, dass Schulen finanzielle Unterstützung erhalten.


Eltern sowie Lehrkräfte wünschen sich, dass digitale und analoge Medien stärker ineinandergreifen.

Ist die Zukunft an unseren Schulen digital?

Auch wenn die Zahlen darauf deuten lassen, dass sich ein Digitalisierungstrend an deutschen Schulen abzeichnet, fordert Stephan Bayer, dass die Digitalisierung nicht bei der Infrastruktur aufhören darf: „Die Digitalisierung des Schulwesens darf nicht darauf beschränkt werden, nur die technischen Voraussetzungen für einen Wandel zu schaffen. Langweiliger Unterricht wird nicht spannender, weil er plötzlich per Video angeboten wird. Vielmehr muss Digitalisierung die Pädagogik revolutionieren. Denn der ‚one size fits all‘-Ansatz, den wir immer noch oft sehen, hat ausgedient. Der Lernstoff muss auf den Schüler/-innen angepasst sein. Hier bieten digitale Lernplattformen eine große Chance.“

Stephan Bayer hat bereits vor zwölf Jahren sofatutor gegründet. Seine langfristige Vision war schon damals: die Schule zu digitalisieren. Durch den Lockdown sind seine Ideen inzwischen gefragt wie nie. So erreichen die monatlichen Besucherzahlen seiner Online-Lernplattform sofatutor inzwischen Spitzenwerte von bis zu 6 Millionen pro Monat.