Gefahren für den Wald
Waldschäden entstehen durch Klimawandel, Sturmschäden und menschliche Eingriffe. Lerne, wie diese Gefahren den Wald bedrohen und was du dagegen tun kannst. Neugierig? Finde alle Details im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Gefahren für den Wald
Gefahren für den Wald
Der Wald ist ein vielseitiges und komplexes Ökosystem. Man könnte sagen, der Wald braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht den Wald.
Ist dir bei einem Spaziergang im Sommer schon einmal aufgefallen, wie sich der Wald bei hohen Temperaturen und Trockenheit verändert? Hast du vielleicht schon einmal Urlaub im Süden gemacht und die Schilder zur Warnung bei Waldbrandgefahr gesehen? Mit Sicherheit hast du aber schon gesehen, dass es Menschen gibt, die ihren Müll im Wald liegen lassen.
Wälder sind vielen Faktoren ausgesetzt, die sie bedrohen und gefährden. Im folgenden Text beschäftigen wir uns mit natürlichen und menschlich verursachten Gefahren, aber auch mit den Auswirkungen des Klimawandels.
Klimawandel – eine Herausforderung für den Wald
Das Klima im europäischen Raum wird immer trockener und wärmer. Die Wälder werden durch die verschiedenen daraus resultierenden Faktoren geschwächt und manche Baumarten werden in unseren Wäldern verschwinden. Der Klimawandel fordert gewissermaßen einen Wandel des Walds.
Trockenheit
Heiße und trockene Sommer belasten den Wald. In einer andauernden Trockenperiode ist das Baumwachstum stark eingeschränkt und die Bäume sind anfälliger für Schädlinge, Brände und Sturmschäden. Durch lang anhaltende Trockenheit kann es zu einem Baumsterben kommen.
Waldbrände
Trockene Wälder sind leicht entzündlich und ein entfachter Waldbrand ist schwierig zu löschen. Bereits ein Blitzeinschlag bei einem Sommergewitter, eine weggeworfene Zigarette oder eine Scherbe, an der das Sonnenlicht reflektiert, können so einen Waldbrand auslösen. Die Auswirkungen eines großen Brands verursachen wirtschaftliche und ökologische Schäden, die für Tiere und Menschen bedrohlich sind.
Sturmschäden
Bäume können in einem starken Sturm entwurzelt, umgeknickt und lebensbedrohlich beschädigt werden. Die Zunahme an Stürmen und die daraus resultierenden Sturmschäden sind unter anderem auch durch den Klimawandel verursacht.
Schädlinge
Durch einen Sturmschaden angegriffene oder sehr trockene Bäume sind ein gefundenes Fressen für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Die Käfer bohren sich unter die Rinde, legen dort ihre Eier und vermehren sich in kurzer Zeit so stark, dass sie sogar benachbarte, gesunde Bäume befallen und zum Absterben bringen können. Außerdem typische Schädlinge unserer Wälder sind die Kastanienminiermotte, der Maikäfer und der Asiatische Laubholzbockkäfer.
Verbiss
Rehe, Gämse und Hirsche nutzen Knospen, Triebe und Blätter von Sträuchern und Bäumen gerne zur Nahrungsaufnahme. Dieser sogenannte Verbiss von Endtrieben bewirkt bei Bäumen einen Verlust des Höhenzuwachses. Bei jungen Bäumchen (zum Teil noch Sämlinge) kann dies sogar zum Absterben der Pflanze führen (Totverbiss). Die Tiere wählen bei ihrer Nahrungsaufnahme gezielt einzelne Baumarten aus. Nicht alle Baumarten reagieren auf den Verbiss gleich, indem sie beispielsweise neue Seitentriebe wachsen lassen. Wiederholter Verbiss durch Wildtiere beeinflusst somit Wachstum, Zusammensetzung und Struktur zukünftiger Wälder.
Menschlich verursachte Gefahren
Zu den durch den Menschen verursachten Gefahren für den Wald gehören die Luftverschmutzung durch Verkehr und Industrie, aber auch Chemikalien, die sich in saurem Regen niederschlagen können. Hierbei reagieren Schwefeldioxide und Stickstoffoxide mit Wasser und Sauerstoff in der Luft und bilden Säure, die den Boden übersäuert und Blätter schädigt. Neben der Luftverschmutzung sind auch der durch den Verkehr verursachte Lärm und die Bundesstraßen durch Wälder, auf denen viele Wildunfälle passieren, für die Bewohner des Walds ein Problem.
Der Wald ist ebenfalls durch die vom Menschen verursachte Forstwirtschaft gefährdet. Dabei spielen vor allem die künstliche Bepflanzung und das Fällen alter Bäume zur Papier- und Holzgewinnung eine Rolle. Die dabei eingesetzten sogenannten Holzvollernter sind laut und verdichten den Boden um ein Vielfaches. Sie erschweren damit die Wasseraufnahme und -speicherung bei Regen genauso, wie sie Tausenden Mikroorganismen und kleinsten Lebewesen des Walds den Lebensraum zerstören. Derartige menschliche Eingriffe in den Wald sorgen dafür, dass Tiere ihren Lebensraum verlieren und das komplexe Ökosystem des Walds außer Balance geraten kann. Ein weiterer Faktor ist die Verschmutzung der Wälder. Es gibt beinahe keinen Wald und kein Ökosystem mehr, in dem man keinen Müll oder Plastikteilchen als Überbleibsel menschlicher Besucher findet.
Zusammenfassung – Gefahren für den Wald
Nicht für alle Gefahren, denen der Wald heute ausgesetzt ist, ist der Mensch verantwortlich. Der Wald hat schon immer mit natürlichen Stressfaktoren zu tun, wie Wetterereignisse (z. B. Frost und Stürme), Verbiss und verschiedene Schädlinge. Dennoch gilt es, die zusätzlich durch Menschen verursachten Stressfaktoren bestmöglich zu reduzieren. Dazu gehören vor allem Lärm, die Luftverschmutzung durch Verkehr und Industrie, die moderne Forstwirtschaft und die Verschmutzung durch Chemikalien und Müll. In unserem Video über das Ökosystem Wald kannst du dich über den Aufbau und die Wirkbeziehungen eines intakten Walds informieren.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Gefahren für den Wald
Gefahren für den Wald Übung
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Benenne die Stockwerke, die sich in einem Mischwald finden lassen.
TippsDie Wurzelschicht ist in der Abbildung oben nur angedeutet. Wurzeln finden sich in der Regel im Boden und damit unter der Moosschicht.
LösungDen Stockwerkbau finden wir in allen naturnahen Wäldern, also in Wäldern, die ohne den Einfluss des Menschen gewachsen sind. Die Gliederung eines Mischwaldes in verschiedene Vegetationsschichten lässt sich wie folgt beschreiben:
- Die oberste Schicht ist die Baumschicht. Oft gibt es sogar zwei Baumschichten. Die 1. Baumschicht umfasst sehr hohe Bäume, die 2. Baumschicht entsprechend kleinere Bäume. Dies sind in einem Mischwald sowohl Laub- als auch Nadelbäume.
- Darunter befindet sich die Strauchschicht. Mehr oder weniger hohe Sträucher wie die Hasel sind hier zu finden.
- Es schließt sich die Krautschicht mit Bärlauch oder Farnen an.
- Die Moosschicht bedeckt den Boden und ist die bodennächste Vegetationsschicht.
- In der Wurzelschicht befinden sich die Wurzeln aller Pflanzen. Sie liegt unter der Moosschicht im Boden.
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Beschreibe Lebensformen, die im Ökosystem Wald zu finden sind.
TippsDas hier abgebildete Tier ist ein Säftesauger.
Hier siehst du einen Samenfresser.
LösungDie Lebensformen der Waldbewohner sind sehr vielfältig.
- Laubfresser ernähren sich hauptsächlich von Laub. Blattnahrung ist leichter zu verwerten als Rinde oder Wurzeln und außerdem besser zugänglich. Viele Pflanzen fressende Säugetiere (Hirsch, Reh), Käfer und Larven zählen zu den Laubfressern.
- Wenn Tiere den Pflanzen ihren Pflanzensaft entziehen, zählen sie zu den Säftesaugern, so auch die Blattlaus.
- Käfern (Borkenkäfer) dienen Holz und Rinde als Nahrung für ihre Larven. Sie zählen zu den Rinden- und Holzbohrern.
- Samenfresser nutzen Samen und Früchte als Nahrung. Diese Pflanzennahrung ist sehr hochwertig und nahrhaft und vor allem im Herbst im Überfluss zu finden. Zu den Samenfressern zählen einige Insekten, Vögel und Säugetiere wie das Eichhörnchen.
- Baumhöhlenbewohner nutzen Baumhöhlen als Schlafplatz oder Brutstätte, so z. B. Fledermäuse, Eulen oder Spechte.
- Die Arbeit von Blattminimierern kann man gut erkennen: Viele Larven fressen sich durch Blätter und hinterlassen Fraßgänge, die als Minen bezeichnet werden.
- Streu ist abgestorbenes Pflanzenmaterial. Etwa die Hälfte der Waldbewohner zählt zu den Streuzersetzern. Milben, Tausendfüßer, Regenwürmer, Asseln und Pilze führen durch das Zersetzen von Streu viele Mineralstoffe in den Stoffkreislauf zurück.
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Analysiere pflanzliche Lebensformen des Waldes.
TippsPflanzen benötigen Licht, um Fotosynthese betreiben zu können. Wenn die Laubbäume im Sommer Laub tragen, dringt wenig Licht durch die Baumkronen in die unteren Waldschichten. Deshalb gibt es Pflanzen, die an die geringe Lichtintensität angepasst sind und schon bei geringer Lichtintensität eine hohe Fotosyntheserate aufweisen.
LösungÄhnliche wie die Lebensformen der Tiere im Wald lassen sich auch bei Pflanzen typische Lebensformen erkennen.
Bäume und Sträucher sind in der Lage, auch über einen harten Winter hinweg zu überleben. Eigentlich ist dies gar nicht möglich, da sie Wasser benötigen, um Fotosynthese betreiben zu können. Gefrorenes Wasser in Form von Schnee und Eis nutzt ihnen dabei nichts. Damit das Wasser innerhalb der Pflanzen nicht gefriert und Strukturen zerstört, verlieren Bäume und Sträucher ihre Blätter. Diese wachsen erst im Frühjahr wieder nach. Somit sind Bäume und Sträucher besonders langlebig.
Tragen die Bäume ihr Laub, fangen sie das meiste Sonnenlicht ab. Es gelangt also nur wenig Licht durch die Baumkronen in die unteren Vegetationsschichten. Da aber neben Wasser auch Licht benötigt wird, um Fotosynthese betreiben zu können, finden sich am Waldboden sogenannte Schattenpflanzen. Diese sind in der Lage, auch bei geringer Lichtintensität viel Fotosynthese zu betreiben.
Frühblüher verfolgen eine andere Strategie. Ihre Erneuerungsknospen und Speicherorgane überwintern unter der Erdoberfläche und sind so vor Schnee und Eis geschützt. Im Frühjahr treiben sie aus, bevor die Bäume wieder belaubt sind. So können sie die Zeit, in der der Waldboden stark belichtet ist, zur Fotosynthese nutzen.
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Arbeite die Gefährdung des Waldes und die Rolle des Menschen dabei heraus.
TippsVom Menschen verursachte Stressfaktoren zeigen sich vor allem in der Luftverschmutzung durch Industrie, Verkehr oder die Landwirtschaft. Luftschadstoffe und saurer Regen führen zu Schäden in den Pflanzenstrukturen und zur Versauerung des Bodens.
Erosion bezeichnet die Abtragung von Gesteinen und Böden. Dies geschieht durch Wind und Wasser und wird im Ökosystem Wald normalerweise aufgrund des Wurzelsystems verhindert bzw. verzögert.
LösungDer Wald ist für den Menschen von großer Bedeutung. Er speichert Wasser, beugt damit Hochwasser vor, schützt vor Bodenerosion und damit vor der Auswaschung von Mineralstoffen, filtert Regenwasser zu qualitativ hochwertigem Grundwasser und damit zu Trinkwasser.
Daneben sind Wälder für die Wirtschaft wichtig, da sie den Rohstoff Holz liefern, der Erholung, dem Erlebnis und damit dem Tourismus dienen und mit Jägern und Forstwirten Arbeitsplätze schaffen.
Außerdem speichern Wälder das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid ($CO_2$) und produzieren Sauerstoff ($O_2$), das für uns lebenswichtige Atemgas.Umso paradoxer, dass der Mensch die Wälder ausbeutet und in ihren Bestand stark gefährdet. Dies geschieht nicht nur durch Abholzung, sondern vor allem wegen der starken Luftverschmutzung durch Abgase von Verkehrsmitteln und Industrie. Luftschadstoffe und saurer Regen führen zu einer Auswaschung von Mineralien, zu Bodenversauerung und Schäden in den Blatt- und Wurzelstrukturen. Dies verringert das Pflanzenwachstum, vernichtet Lebensräume von Tieren und stört die Stoffkreisläufe.
Natürliche Stressfaktoren umfassen Klimafaktoren, wie UV-Strahlung, Frost, Trockenheit sowie hohe Temperaturen und Schädlinge. -
Gib an, welche Tiere welchem Stockwerk eines Mischwaldes zugeordnet werden können.
TippsDieses Tier wird der Krautschicht zugeordnet.
LösungSo wie der Wald und seine Pflanzen in Stockwerke aufgegliedert ist, sind auch die tierischen „Bewohner“ nicht in jeder Etage zu finden. Wir wollen nun einige Tiere in die Stockwerke des Waldes einordnen.
- Die Wurzelschicht wird zum Beispiel vom Regenwurm bewohnt, auch von Wühlmäusen oder Maulwürfen.
- In der Moosschicht finden sich viele Insekten (Waldameise) und Spinnen, aber auch Reptilien (Feuersalamander) und kleine Säugetiere (Igel, Mäuse).
- Die Krautschicht bietet beispielsweise dem Wildschwein und dem Hasen Lebensraum.
- Mäuse, Vögel und Insekten finden sich in der Strauchschicht, ebenso Rehe und Füchse.
- In der Baumschicht finden sich viele weitere Vogelarten (Spechte, Uhu, Kohlmeise), Insekten (Hirschkäfer) und Säugetiere wie das Eichhörnchen und der Baummarder.
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Skizziere die Entwicklung eines Waldes.
TippsBeim Kahlschlag wird eine Fläche vollständig abgeholzt. So ist es möglich, dass sich ein neuer Wald sukzessive aufbauen kann. Kahlflächen entstehen auch durch Waldbrände oder sehr starke Stürme.
LösungIst eine Fläche aufgrund von Abholzung, Waldbrand oder ähnlichem kahl, etabliert sich über einen längeren Zeitraum ein neuer Wald. Dies geschieht in Sukzessionsstadien:
- Im Initialstadium wachsen sogenannte Pionierarten, nachdem entsprechende Samen durch Tiere oder Wind auf die Fläche gelangt sind.
- Die Pionerarten bilden nach und nach in Folgestadien einen jungen Pionierwald, der erst aus Kräutern und später Sträuchern aufgebaut wird.
- Das Klimaxstadium ist das letzte Stadium. Es hat sich ein fertiger Nadel- oder Mischwald entwickelt mit den Stockwerken, die du bereits kennst. Obwohl „fertig“ nicht wörtlich zu nehmen ist, denn wie jedes Ökosystem ist auch der Wald dynamisch und verändert sich stetig.
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